Gesundheit

ABDA-Haushaltsausschuss rügt Friedemann Schmidt

Die Debatte um die geplanten Anpassungen der Aufwandsentschädigungenfür ABDA-Vorstände eskaliert. Kurz vor der Abstimmung über den Haushalt für daskommende Jahr hatte die ABDA eine Regelung in den Haushaltsentwurf eingebracht,nach der einige Mitglieder des geschäftsführenden Vorstandes mehr Geld erhaltensollen. Bislang hat sich allerdings kein Gremium mit dem Fall beschäftigt. Nunhat der Haushaltsausschuss der ABDA einen Brief an ABDA-Präsident FriedemannSchmidt geschrieben. Die vier Ausschussmitglieder erklären den Haushaltsentwurfdarin für ungültig.

Kurz vor der ABDA-Mitgliederversammlung in der kommendenWoche brodelt es mal wieder im Apothekerlager. Grund dafür ist einmal mehr derABDA-Haushaltsentwurf für das kommende Jahr, der auf der ABDA-MV beschlossenwerden soll. Doch ein Beschluss ist längst nicht sicher. Der Grund: Innerhalbder Standesvertretung gibt es eine Diskussion über die Vergütung derABDA-Spitze. DAZ.online hatte exklusiv darüber berichtet. Denn erst kürzlich hat die ABDA in ihren Entwurf einen neuenAusgabenposten eingebracht, der mehr Geld für die Aufwandsentschädigungen desgeschäftsführenden Vorstandes vorsieht.

Was steckt dahinter? Konkret plant die ABDA, dieGesamtausgaben für die Aufwandsentschädigungen von rund 462.000 (2019) auf rund570.000 Euro (2020) zu erhöhen. Das entspricht einer Steigerung von etwa 23Prozent. Ein kleiner Teil davon (8.000 Euro) geht auf eine regelmäßigeVergütungserhöhung zurück, weil die Entschädigungen für das 13-köpfigeABDA-Gremium zumindest in Teilen an die Tariflöhne der Apotheker gebunden sind.Für die restlichen etwa 100.000 Euro gab es allerdings zunächst keineErklärung: Im Entwurf selbst war nur von einer „Neuregelung“ derAufwandsentschädigungen die Rede. Und auch auf Nachfrage von DAZ.online lieferte die ABDA keine Erklärung dazu.

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DAZ.online hatte aus ABDA-Kreisen dann allerdings erfahren, dassmit der Regelung ausdrücklich nicht die oberste ABDA-Spitze gemeint ist:Schmidt, sein Vize Mathias Arnold, BAK-Präsident Andreas Kiefer sowie DAV-ChefFritz Becker sollen nicht mehr Geld erhalten. Vielmehr geht es darum, denrestlichen Mittgliedern des Gremiums mehr Geld zukommen zu lassen, weil auchsie oft in der Apotheke fehlen und in dieser Zeit Vertretungen in der Apothekesuchen und bezahlen müssen. Allerdings: Jede Änderung an der Regelung zu denAufwandsentschädigungen MUSS zunächst durch den Haushaltsausschuss und dannseparat von der ABDA-Mitgliederversammlung besprochen werden. Beides ist nichtpassiert.

Genau das hat jetzt die vier Mitglieder desHaushaltsausschusses dazu gebracht, einen Brief an ABDA-Präsident FriedemannSchmidt zu schreiben. Zum Haushaltsausschuss gehören der Vorsitzende Kai-PeterSiemsen (Kammer Hamburg), Olaf Behrendt (Verband Brandenburg), Andreas Hott(Verband Rheinland-Pfalz) sowie Manfred Saar (Kammer Saarland). Die Wortekönnten deutlicher nicht sein: „Wir sehen uns angehalten, Ihnen Herr Präsident,als auch unserem Wahlgremium, der ABDAMitgliederversammlung, unsereHaltung und Sichtweise zu diesem Haushaltsentwurf mitzuteilen und das gezeigteVorgehen zu rügen.“

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