Gesundheit

Gesunder Ingwer: Drohen auch Nebenwirkungen bei der Knolle?

Nebenwirkungen: Sollten manche Menschen besser auf Ingwer verzichten?

Es ist lange bekannt, dass Ingwer sehr gesund ist. Doch oft werden der Knolle auch unerwünschte Nebenwirkungen zugeschrieben. Sie soll unter anderem blutverdünnend und blutdrucksteigernd wirken, Menstruationsbeschwerden verstärken und Sodbrennen verursachen. Was ist dran an solchen Behauptungen?

Mit Ingwer Krankheiten behandeln

Hierzulande ist Ingwer vor allem als Zutat für die Kürbissuppe, als Bestandteil verschiedener Thai-Currys, in der eingelegten Version zu Sushi sowie im Tee oder Smoothie bekannt. Die Wurzel mit der fruchtig-scharfen Note ist nicht nur sehr lecker, sondern auch äußerst gesund. In Asien wird die „Wunderknolle“ schon seit Jahrtausenden zur Behandlung zahlreicher Krankheiten eingesetzt. Doch der Verzehr von Ingwer soll auch mit verschiedenen Nebenwirkungen einhergehen. Stimmt das aber wirklich?

Der Verzehr von Ingwer soll nicht nur die Gesundheit fördern, sondern auch mit Nebenwirkungen einhergehen. Stimmt das aber wirklich? (Bild: pilipphoto/fotolia.com)

Gesunde Knolle

Die gesundheitsfördernden Eigenschaften von Ingwer sind seit langem bekannt. So wirkt die Knolle effektiv bei Erkältungskrankheiten und kommt auch als Hausmittel bei Völlegefühl, Verdauungsproblemen, Durchfall und zahlreichen anderen Beschwerden zum Einsatz.

Mit der Knolle lassen sich die Abwehrkräfte stärken und auch schlechter Atem lässt sich mit der Heilpflanze des Jahres 2018 bekämpfen.

Zudem hat sich in Studien gezeigt, dass bereits kleinere Mengen Ingwer dazu beitragen können, den Cholesterinspiegel zu senken.

Selbst in der Krebstherapie kommt Ingwer manchmal zum Einsatz.

Der Deutschen Krebshilfe zufolge hat die Wurzel eine überzeugende Wirkung gegen die mit einer Chemotherapie verbundenen Magenbeschwerden sowie Übelkeit und Erbrechen.

Nicht zuletzt kann die Knolle beim Abnehmen helfen.

Auf die Menge kommt es an

Allerdings wird auch öfter darauf hingewiesen, nicht zu viel Ingwer zu sich zu nehmen, da sonst unangenehme Nebenwirkungen auftreten können. Teilweise wird sogar behauptet, dass manche Menschen komplett auf die Knolle verzichten sollten.

Einige dieser Warnungen sind jedoch nicht zu belegen.

So gibt es Meldungen, denen zufolge Ingwer Sodbrennen begünstigen soll. Doch laut Ärzten wirkt die Wurzel Magen beruhigend und kann sogar als Hausmittel gegen Sodbrennen eingesetzt werden.

Dafür sollte ein daumengroßes Stück Ingwer ins Wasser gerieben und getrunken werden.

Klar ist aber auch: die Dosis macht das Gift. Laut Fachleuten gilt ein Verzehr von etwa 50 Gramm Ingwer oder fünf Gramm Ingwerpulver am Tag noch als unbedenklich.

Vor allem Personen mit empfindlichem Magen könnten bei größeren Mengen Probleme bekommen, nicht jeder verträgt die Schärfe. Betroffene sollten gegebenenfalls ihren Arzt um Rat fragen.

Und auch Menschen, die die in der Heilpflanze enthaltenen Scharfstoffe nicht so gut vertragen, sollten sich besser zurückhalten, um ein übermäßiges Wärmegefühl im Körper und einen stark geröteten Kopf zu vermeiden.

Blutverdünnende Wirkung nicht belegt

Auf verschiedenen Portalen ist auch zu lesen, dass Ingwer blutverdünnend wirkt. Mediziner sehen das jedoch ganz anders.

„Ingwer wirkt zum Glück nicht blutverdünnend. Das wäre ja auch gefährlich, dann müsste man ihn zum Beispiel vor Operationen absetzen“, so Prof. Dr. med. Roman Huber, Internist, Leiter des Uni-Zentrums für Naturheilverfahren, Universitätsklinikum Freiburg, in einem Beitrag des Bayerischen Rundfunks (BR).

„Man hat das untersucht und gesunden Menschen einen Blutverdünner gegeben – Aspirin oder Marcumar – und dann die Gerinnungszeit gemessen. Dann hat man ihnen gleichzeitig zusätzlich Ingwer gegeben. Das hat die Wirkung der anderen Blutverdünner nicht verändert“, erklärte der Experte.

Ingwer kann Wehen fördern

Diese Erkenntnis erklärt auch, warum die Behauptung, Ingwer sorge aufgrund der vermuteten blutverdünnenden Wirkung für eine stärkere Periode mit intensiveren Menstruationsbeschwerden, falsch ist.

In einer Studie hat sich sogar gezeigt, dass die Wurzel bei Regelschmerzen hilft.

Dass Ingwer in der Schwangerschaft Wehen fördern kann, stimmt aber. Daher sollten werdende Mütter beim Verzehr zurückhaltend sein oder ganz davon absehen.

Es sei denn, sie wollen Wehen absichtlich auslösen. Dies soll nach allgemeinen Empfehlungen aber nicht vor der 40. Schwangerschaftswoche versucht werden.

Gut gegen hohen Blutdruck

Häufig wird auch Menschen mit Bluthochdruck empfohlen, auf Ingwer zu verzichten.

Doch Gesundheitsexperten weisen darauf hin, dass die Knolle sogar dazu beitragen könnte, den Blutdruck zu senken.

So erklärte Professor Dr. Horst Brass von der Deutschen Hochdruckliga: „Es gibt erste Hinweise darauf, dass Ingwer den Blutdruck senken kann. Doch genauere Untersuchungen liegen noch nicht vor.“

Er wies aber auch darauf hin, dass Ingwer keinesfalls Medikamente ersetzen kann.

Anderen Fachleuten zufolge können vor allem auch Patienten, die aufgrund von Übergewicht an hohem Blutdruck leiden, von Ingwer profitieren.

Denn die Knolle kurbelt die Verdauung und Fettverbrennung an und kann so helfen, Übergewicht zu reduzieren und damit den Blutdruck zu senken. (ad)

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