Gesundheit

Opioid-Krise: Welche Rolle spielt die Pharmaindustrie?

Fördert das Analgetika-Marketing die Zahl der Drogentoten? Einer US-amerikanischenStudie zufolge besteht ein signifikanter Zusammenhang zwischen finanziellenZuwendungen an verschreibende Ärzte und tödlichen Überdosierungen. Auch wenndie Datenbankanalyse lediglich eine Assoziation, nicht aber eine Kausalitätzeigen kann, empfehlen die Autoren aufgrund der Opioid-Krise, den Einfluss derPharmaindustrie zu überprüfen.

Die Opioid-Epidemie in den USA fordert pro Jahr mehr als70.000 Todesopfer. Bei 40 Prozent der tödlichen Überdosierungen war eineärztliche Verschreibung im Spiel. Und häufig haben Konsumenten dasBetäubungsmittel zuvor vom Arzt verschrieben bekommen, bevor sie auf illegaleBezugsquellen umgestiegen sind. Spielen finanzielleZuwendungen seitens der Pharmaindustrie eine Rolle?

Amerikanische Forscher gingen dieser Fragestellung in einerDatenbankanalyse auf den Grund. Die Ergebnisse wurden vor einigen Tagen im Journal of the American Medical Association veröffentlicht.

Sponsoring und Zahl der Drogentoten

In den USA sind Arzneimittelhersteller gemäß des„Physician Payments Sunshine Act“ nämlich dazu verpflichtet, ihre Zahlungen anÄrzte offen zu legen. Diese Daten sind in der „Open Payment Database“einzusehen. Scott Hadland und Kollegenwerteten die Zahlungen der Opioidhersteller an Mediziner zwischen dem 1. August 2013und dem 31. Dezember 2015 aus.

Diese Marketinginvestitionen brachten die Wissenschaftler vomBoston Medical Center mit den Fällen von Opioid-Verschreibungen sowie Überdosierungenin Zusammenhang, die zeitversetzt ein Jahr später aufgetreten waren.

40 Millionen Dollar in 29 Monaten

Insgesamt zahlten die Opioidhersteller an 67.507 Ärzte in 2208 Bezirken etwa 39,7 Millionen Euro.Diese insgesamt 434.754 Einzelzahlungen erfolgten in einem reinen marketing-und nicht forschungsbezogenem Kontext. Hadland und Kollegen konnten auf regionalerEbene eine positive Korrelation zu den tödlichen Überdosierungen, die sich zwischendem 1. August 2014 und dem 31. Dezember 2016 ereigneten, nachweisen. Dabeiwurde das Investitionsvolumen pro 1000 Menschen, die in einem Bezirk leben,hochgerechnet.

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