Gesundheit

Shop Apotheke muss DocMorris Tribut zollen

Der niederländische Versandhändler ShopApotheke Europe wächst und verändert seinen Produktmix hin zu mehr Rx-Anteilen.Damit musste das Unternehmen nun auch seine Selbstdarstellung anpassen. Fortan stellt der EU-Versender sich nicht mehr als „die führende und am stärksten wachsendeOnline-Apotheke in Kontinentaleuropa“ dar. Der Grund: Im Rx-Bereich hat DocMorris deutlich die Nase vorn.

Es ist eine kleine, aber nichtunerhebliche Änderung in der Selbstdarstellung des Unternehmens, wie sie sich aufder Webseite, aber auch am Ende von Pressemitteilungen findet: Während ShopApotheke in der Vergangenheit und auch noch imApril 2019 von sich behauptete, „die führende und am stärksten wachsendeOnline-Apotheke in Kontinentaleuropa“ zu sein, spricht das Unternehmen nun beider Präsentation der Halbjahreszahlen 2019 einschränkender davon, dass es „eineder führenden und am stärksten wachsenden Online-Apotheken inKontinentaleuropa“ sei. 

Der Hintergrund dieser Anpassung derWortwahl liegt nach Angaben eines Unternehmenssprechers darin, dass ShopApotheke in der Vergangenheit vor allem auf OTC-Produkte gesetzt hatte, worauf auchdie bislang genutzte Aussage zugeschnitten gewesen sei. Da das Unternehmen nunzu einem höheren und sichtbaren Anteil auch auf Rx-Produkte setzt und der SchweizerWettbewerber Zur Rose mit seiner Tochter DocMorris hier dieNase vorn hat, habe man die Selbstdarstellung angepasst. Zum Vergleich: ZurRose bezeichnet sich als „Europas größte E-Commerce-Apotheke und eine derführenden Ärztegrossistinnen in der Schweiz.“

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Konkret stieg bei Shop Apotheke Europe der Anteilrezeptpflichtiger Arzneimittel 2018 von bis dato rund zehn auf etwa 31 Prozent, wie ein Blick in den Geschäftsbericht des vergangenenJahres zeigt. Auch der Umsatz mit Rx-Arzneimitteln zog damit deutlich an:Während dieser 2017 noch bei 29 Millionen Euro lag, erreichte er im vergangenenJahr 167 Millionen Euro. Dagegen fiel das Plus bei OTC- undGesundheitsprodukten prozentual gesehen geringer aus – nach 254,2 MillionenEuro in 2017 lag der Wert im vergangenen Jahr 46,5 Prozent höher bei 372,4Millionen Euro.

Zur Rose gibt die Aufschlüsselung von OTC versus Rxnur für den deutschen Markt an. Demnach fiel das Plus beim Onlinehandel mitRx-Medikamenten mit 5 Prozent auf umgerechnet 262Millionen Euro vergleichsweise moderat aus. Dagegen legte der Umsatz bei OTCauf Euro-Basis von 2017 auf 2018 um 72,5 Prozent auf rund 319 Millionen Eurozu. Unter dem Strich macht Zur Rose mit seiner Tochter DocMorris im Rx-Bereich abernach wie vor deutlich mehr Umsatz als Shop Apotheke.

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