Persönliche Gesundheit

Klinik verschickt mehrfach Patientendaten an falsche Person

Die Asklepios-Klinik in Hamburg-Altona hat offenbar wiederholt Patientendaten an eine falsche Empfängerin verschickt – trotz Hinweisen auf die Panne. Wie Recherchen des NDR ergaben, erhielt die Psychotherapeutin Daniela Rath über einen Zeitraum von insgesamt sechs Jahren Arztbriefe von Patienten, die sie gar nicht kannte.

Dem NDR zufolge bekam Rath den ersten Brief vor rund sechs Jahren zugeschickt. Sie habe die Klinik informiert, dass sie noch nie von dem Patienten gehört habe. Trotzdem sei noch einmal ein identischer Brief an sie geschickt worden, woraufhin sie den Fehler erneut der Klinik meldete. Drei Wochen später: Erneut derselbe Brief.

Trotz vehementer Anrufe seien in den folgenden Wochen immer wieder Arztbriefe bei der Psychotherapeutin gelandet, die nicht für sie bestimmt waren – vor allem Entlassungsbriefe nach Behandlungen und Operationen – insgesamt elf Stück. „Man kann eigentlich machen, was man will. Es interessiert die überhaupt gar nicht“, wird Rath, die sich an den NDR und den Hamburger Datenschutzbeauftragten Johannes Caspar wandte, zitiert. Er lasse den Fall jetzt prüfen.

Menschliches Versagen beim Versenden der Briefe

Der Konzern Asklepios äußerte sein Bedauern. Auf Anfrage des SPIEGEL nannte die Klinik menschliches Versagen als Grund für die falsche Versendung der Briefe: „Nach bisher vorliegenden Erkenntnissen wurde wiederholt versehentlich die falsche Therapeutin aus dem Klinikverzeichnis ausgewählt“, teile Asklepios schriftlich mit. Dabei habe es wohl zum Beispiel Verwechslungen aufgrund von Namensähnlichkeiten und Namensgleichheiten gegeben, hieß es weiter. „Es handelt sich hierbei um eine Verwechslung und menschliches Versagen.“ Eine Rechtsanwaltskanzlei und die Datenschutzbeauftragten der Klinik untersuchten derzeit den Vorfall.

Das Geschilderte scheint kein Einzelfall zu sein. In den vergangenen eineinhalb Jahren meldete Asklepios in Hamburg dem Bericht zufolge 20 Fehlversendungen. Der Konzern nimmt nach Angaben der Datenschutzbehörde jedoch die Meldepflicht solcher Irrtümer sehr ernst, andere Kliniken melden demnach gar nichts.

Asklepios teilte dazu weiter mit: „Der Schutz der Daten unserer Patienten ist uns ein Kernanliegen.“ Die Therapeutin sei im Klinikverzeichnis gesperrt worden.

Seit Inkrafttreten der Datenschutzgrundverordnung im Mai 2018 registrierten Behörden bundesweit rund 850 Datenpannen durch Fehlversendungen von Patientenunterlagen. Sechs Bundesländer konnten demnach keine Zahlen nennen. Die Pannen kommen den Angaben zufolge hauptsächlich durch menschliches Versagen zustande.

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