Persönliche Gesundheit

Lebensmittel oder Keime: Was löst Aphthen aus?

Es brennt und zieht im Mund, wenn Sie Tomaten essen oder Orangensaft trinken? Möglicherweise haben Sie eine sogenannte Aphthe: ein kleines Geschwür auf der Mundschleimhaut. Die Flecken bilden sich, wenn die Schleimhaut entzündet ist. Aphthen sind oft kleiner als einen Zentimeter und überzogen von einem gelblichen Belag. Etwa 10 bis 14 Tage lang stören sie erheblich beim Essen und Trinken, manchmal auch beim Sprechen – bis sie wieder spurlos verschwinden.

Wie viele Menschen Aphthen bekommen, ist nicht eindeutig geklärt. Je nach Studie schwanken die Angaben über die Betroffenen zwischen 6 und 66 Prozent. Frauen leiden darunter häufiger als Männer. Auch Kinder können Aphthen haben. Wer sie einmal bekommen hat, wird sie immer wieder bei sich entdecken.

Woher die gelben Flecken kommen, ist unbekannt

Warum sich die Schleimhaut entzündet, ist bislang unbekannt. Bei Frauen können Hormonschwankungen schuld sein, vermuten manche Experten. Auch Stress und seelische Belastung sollen eine Rolle spielen. Kleine Verletzungen durch eine Zahnspange oder durch die eigenen Zähne können ebenfalls eine Aphthe verursachen. Lebensmittel sind bislang nicht eindeutig als Übeltäter enttarnt.

„Viele Menschen bekommen Aphthen nach einer Erkältung, wenn sie krank waren oder viel Stress auf der Arbeit hatten, nicht richtig gegessen oder ausreichend geschlafen haben“, erklärt Zahnärztin Sally Cram im Gespräch mit der „New York Times“. 

Darüber hinaus können Aphthen möglicherweise ausgelöst oder verschlimmert werden durch:

Manche Aphthen machen den Mund zur Kraterlandschaft

Mediziner unterscheiden drei Formen von Aphthen: kleine, große und massenhaft auftretende. Die kleine, die sogenannte Minor-Aphthe, kommt bei etwa 75 bis 80 Prozent der Betroffenen vor. Dieser Flecken-Typ hat einen Durchmesser von weniger als fünf Millimetern und ist relativ flach. Meistens sitzt er an der Innenseite der Wange oder an der inneren Lippenfläche. Der Schleimhaut-Pickel verschwindet nach ein bis zwei Wochen wieder.

10 bis 15 Prozent der Betroffenen kennen große entzündete Flecken, sogenannte Major-Aphthen. Sie sitzen meist auf den Lippen und auf dem Gaumen weit hinten in der Mundhöhle. Die große Aphthe kann auf einen Durchmesser von bis zu drei Zentimetern anwachsen und bis zu acht Wochen bleiben. Heilt das Gewebe, bleibt meist eine Narbe zurück.

Sehr unangenehm und sehr selten sind Aphthen, die Herpes-Bläschen ähneln. Fachleute nennen sie deshalb herpetiforme Aphthen. Sie bilden sich gleich in Scharen, bis zu hundert Stück auf einmal. Sie sitzen in der gesamten Mundhöhle wie kleine schmerzhafte Schleimhautkrater. Erst nach etwa zwei Wochen verschwinden sie wieder.

Viren können Ihre Mundschleimhaut attackieren

Ist die Schleimhaut entzündet, muss es sich nicht unbedingt um Aphthen handeln. Möglicherweise haben Sie auch Herpes. Die schmerzhaften Bläschen werden durch Viren ausgelöst und sitzen meist an der Lippe. Zusätzlich können die Herpes-Viren aber auch Aphthen auf der Wangenschleimhaut und auf dem Zahnfleisch verursachen. Hat Ihr Kind im Mund Aphthen sowie an Händen und Füßen Bläschen, könnte es sich mit dem sogenannten Coxsackie-Virus infiziert haben. Dieser Erreger löst die sogenannte Hand-Fuß-Mund-Krankheit aus.

Neben Viren attackieren Pilze die Mundschleimhaut: Vor allem Kinder und ältere Menschen werden von dem sogenannten Soor geplagt, einem weißlichen Belag auf den Schleimhäuten. Ihr Zahnarzt kann feststellen, ob Sie Mundsoor haben. Möglicherweise ist Ihr Immunsystem geschwächt, vielleicht löst auch eine schlecht sitzende Prothese die Pilz-Infektion aus.

Ob Schokolade schadet, diskutieren Forscher noch

Ob Nahrungsmittel dafür sorgen, dass sich die Schleimhäute entzünden, ist noch nicht geklärt. Möglicherweise können folgende Lebensmittel Aphthen begünstigen:

Symptome

Im Mund liegen die Nerven blank

Scharfes, Süßes und Saures vertragen Sie nicht gut, wenn Sie eine Aphthe haben. Schauen Sie in Ihre Mundhöhle: Manche der gelblichen Flecken sitzen gut sichtbar auf der Zunge, andere können Sie nur mit einem kleinen Handspiegel ausfindig machen: Aphthen verstecken sich gerne an der Wangen- und Lippenschleimhaut. Seltener suchen sie sich den Gaumen aus.

Wo auch immer die Aphthe sitzt: Sie zerstört die oberflächliche Schleimhaut. Die Nervenenden liegen daher bloß und reagieren empfindlich, wenn sie durch scharfe und saure Speisen gereizt werden. Das macht Ihnen Schmerzen.

Aphthen können auch Mundgeruch verursachen

Befallen Aphthen, etwa bei Mundfäule, größere Flächen, kann Ihr Körper mit Fieber reagieren. Wahrscheinlich haben Sie dann auch Mundgeruch. Das Zahnfleisch blutet dann ein bißchen, wenn Sie es berühren. Haben Viren oder Bakterien die Aphthen verursacht, leiden Sie möglicherweise auch unter Fieber und Abgeschlagenheit, vielleicht tut Ihnen auch das Schlucken weh.

Aphthen kommen immer wieder. Manche Menschen spüren, wenn sich die Entzündungen anbahnen: Es brennt und kitzelt an der betreffenden Stelle. Andere merken nichts, bis der schmerzhafte kleine Tüpfel urplötzlich da ist.

Ob jemand zu Aphthen neigt oder nicht, zeigt sich im Alter zwischen 10 und 30. Je älter die Betroffenen werden, umso seltener haben sie mit der lästigen Entzündung im Mund zu tun.

Diagnose und Therapie

Gegen Aphthen helfen Mundspülungen

Aphthen und andere Schleimhaut-Veränderungen erkennt der Arzt, indem er Ihre Mundhöhle genau anschaut. Leider gibt es kein Heilmittel, das die gelblichen Flecken einfach verschwinden lässt. Es gibt jedoch Medikamente und Spülungen, die die Schmerzen lindern und die Heilung beschleunigen können.

Mit schmerzstillenden und entzündungshemmenden Arzneien wie Paracetamol heilen Aphthen schneller ab. Mundspülungen wie Chlorhexidin (in einer Konzentration von 0,2 Prozent) vernichten krank machende Keime und verkürzen so die Dauer der Entzündung. Die selbe Wirkung hat eine Tetrazyklin-Lösung.

Bei Soor, der durch Pilze ausgelöst wird, können Ihnen Anti-Pilzmittel helfen. Sie enthalten solche Wirkstoffe wie Amphoterizin B, Miconazol oder Nystatin.

Betroffene sollten außerdem auf reizende Lebensmittel wie Alkohol verzichten. Auch der Verzicht auf scharfes oder scharfkantiges Essen – etwa Brotkrumen – kann helfen, die Schmerzen etwas zu lindern.


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