Sie sehen nicht nur unschön aus, sondern haben auch schmerzhafte Folgen: Kreidezähne sind auf dem besten Weg zur Volkskrankheit zu werden.
Die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) hat eine Warnung vor der Krankheit herausgegeben: Ein Drittel aller Zwölfjährigen ist bereits von Kreidezähnen betroffen. Damit kommen Kreidezähne in dieser Altersstufe sogar häufiger vor als Karies.
Doch was wird unter dem Phänomen "Kreidezähne" eigentlich verstanden?
Kreidezähne lassen sich nicht heilen
Kreidezähne entstehen nicht durch mangelnde Zahnhygiene, sondern wenn die Mineralisation des Zahnschmelzes gestört ist.
Das bedeutet, dass sich bei Kindern der Zahnschmelz der bleibenden Zähne nicht richtig entwickelt und die Zähne dadurch weicher und anfälliger sind.
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Die Zähne bekommen dann nicht nur Furchen und gelb-bräunliche Verfärbungen, sondern reagieren auch empfindlich auf Essen, Trinken und Zähneputzen. Demzufolge hat Karies auch ein leichteres Spiel.
Um zu verhindern, dass die Zähne immer poröser werden, wird den Betroffenen Kindern und Jugendlichen daher regelmäßig Flourid auf die Zähne gegeben. Es gibt zudem flouridhaltige Zahnpasta in Drogeriemärkten zu kaufen, die Zahnärzte für den täglichen Gebrauch wärmstens empfehlen.
Eine Heilung gibt es für Kreidezähne allerdings nicht.
Ursachen von Kreidezähnen
Was die Kreidezähne verursacht, kann noch nicht eindeutig gesagt, sondern nur vermutet werden.
Die DGZMK schreibt dazu weiter in der Mitteilung: „Eine wesentliche Rolle bei der Entstehung scheinen Weichmacher aus Kunststoffen zu spielen, die mit der Nahrung aufgenommen werden.“
In Tierversuchen konnte demnach ein Zusammenhang zwischen Bisphenol A-Konsum (BPA) und der Entwicklung der Krankheit festgestellt werden.
Leider ist BPA in unserem Alltag allgegenwärtig, sobald Lebensmittel mit Plastik in Berührung kommt. In Untersuchungen konnte BPA daher sowohl im Blut und Urin als auch im Fruchtwasser und Gebärmuttergewebe von Menschen festgestellt werden.
Da die Schmelzentwicklung bereits ab dem achten Schwangerschaftsmonat bis zum vierten Lebensjahr stattfindet, könnten sich also auch schon negative Einflüsse während der Schwangerschaft auf das Krankheitsbild auswirken.
Neben zu viel Kontakt mit Plastikweichmachern sind außerdem Infektionskrankheiten sowie Antibiotika als Ursachen denkbar. Eine Sicherheit darüber gibt es bislang allerdings noch nicht.
So kann auch Wolfang Menke, Präsident Zahnärztekammer Bremen, bislang nur kommentieren: „Es weiß keiner genau, was die Ursache ist. Es ist noch nicht mal klar, ob man mit diesen ganzen Theorien und Hypothesen wirklich die richtige Ursache schon mitberücksichtigt hat.“
Quellen
- Tagesschau: Phänomen "Kreidezähne": Ursachenforschung schwierig; abgerufen am 23.10.2019: https://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-610479.html
- DGZMK: Neue Volkskrankheit: MIH hat Karies in bestimmten Altersgruppen schon überholt; abgerufen am 23.10.2019: https://www.dgzmk.de/presse/pressemitteilungen/ansicht/news/dgzmk-pressekonferenz-am-24-mai-2018-in-berlin.html
Larissa Hellmund
*Der Beitrag „Schlimmer als Karies: Die neue Volkskrankheit „Kreidezähne“ – das steckt dahinter“ wird veröffentlicht von FitForFun. Kontakt zum Verantwortlichen hier.
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