Wenn sich eine Erkältung, Kopfschmerzen oder ein Magen-Darm-Infekt bemerkbar machen, reicht bei den meisten Betroffenen ein Griff in die eigene Notfallapotheke.
Damit man bei unerwarteten Symptomen nicht vor einem leeren Medikamentenschrank steht, sollte die Hausapotheke also stets mit den richtigen Notfallmedikamenten gefüllt sein.
Welche das sind, haben die Arzneimittelexperten von Stiftung Warentest jetzt in einem aktuellen Bericht festgestellt.
Was kommt in die Hausapotheke?
Eine gewöhnliche Hausapotheke umfasst im Normalfall verschiedene Verbands- und Hilfsmittel sowie rezeptfreie Medikamente.
Erfahrungsgemäß sind diese oft nützlich und helfen schnell gegen Beschwerden wie Schmerzen und Fieber, zur Behandlung von Durchfall oder zur Wunddesinfektion- und Heilung.
Die Grundausstattung sollte stets aufgefüllt und gepflegt werden, um im Ernstfall schnell handeln zu können.
Auch sollte beachtet werden, dass verschiedene Personengruppen – wie Schwangere, Kinder oder Senioren – oft anders dosierte Präparate zu sich nehmen sollten.
Diese Medikamente sind unverzichtbar
Der Kopf pocht, der Hals kratzt oder plötzliche Übelkeit sorgt für allgemeines Unwohlsein.
Passend zu den Beschwerden ist es vielleicht gerade mitten in der Nacht, Sonntag oder die nächste Apotheke nicht gerade um die Ecke.
Gut also, wenn man Nasentropfen und Co. in seiner eigenen Hausapotheke aufbewahrt – und zusätzlich auch die folgenden Mittelchen im Schrank hat.
1. Tropfen oder Spray gegen Schnupfen
Eine entzündete oder verstopfte Nase kann ziemlich nervig sein. Tropfen oder ein geeignetes Spray sind also in der Hausapotheke Pflicht.
Es sollte darauf geachtet werden, dass das Medikament abschwellenden Stoffe wie Xylometazolin oder Oxymetazolin enthält – diese machen die Nase frei.
Nasentropfen oder Nasenspray gegen Schnupfen sollte auf keinen Fall länger als fünf bis sieben Tage angewandt werden.
Wer das Medikament länger nutzt, läuft Gefahr, dass sich die Nasenschleimhaut an das Präparat gewöhnt und nach dem Absetzen wieder anschwillt.
Für Kinder unter 6 Jahren empfiehlt sich ein dem Alter entsprechend dosiertes Mittel.
2. Mittel zum Heilen und Desinfizieren von Wunden
Ein kleiner Schnitt oder eine Schürfwunde sind im Alltag schnell geschehen. Für die richtige Heilung muss jetzt schnellstmöglich gesorgt werden – auch wenn die Verletzung noch so klein ist.
Schnell können sich an den verwundeten Stellen Bakterien, Pilze und Viren verbreiten – ein passendes Desinfektionsmittel schafft hier schon bei einmaliger Anwendung Abhilfe.
Für empfindliche Haut empfehlen sich die Wirkstoffe Povidon-Jod und Octenidin/Phenoxyethanol – sie brennen nicht so stark und eignen sich auch gut für Verletzungen bei Kindern.
Um den Heilungsprozess zu unterstützen, kann man Cremes und Salben mit Dexpanthenol oder Salben mit Zinkoxid zur äußeren Anwendung benutzen.
3. Erste Hilfe gegen Fieber und Schmerzen
Im Kampf gegen Kopf- oder Gliederschmerzen helfen meist die Wirkstoffe Ibuprofen, Paracetamol oder Acetylsalicylsäure (ASS) – sie lindern leichte bis mäßige Schmerzen und senken Fieber.
Um eventuelle Nebenwirkungen zu vermeiden, sollte auf eine genaue Dosierung geachtete werden, die im Beipackzettel angegeben wird.
Für Kinder gibt es spezielle Präparate wie Zäpfchen oder Säfte. Ibuprofen und Paracetamol sind aber bereits für Kinder unter 12 Jahren geeignet – wenn man altersgerecht dosiert.
4. Medikamente gegen Durchfall
Wer unter plötzlichem Durchfall leidet, sollte auf Elektrolytmischungen zurückgreifen. Im Wasser aufgelöst, ersetzen Elektrolyte wichtige Stoffe, die beim Durchfall verloren gehen.
Besonders bei Kindern und Senioren ist dies wichtig, da sie sonst Gefahr laufen, auszutrocknen.
Zusätzlich wäre auch ein Mittel mit Loperamid im Kampf gegen Durchfall vorstellbar – dieser Wirkstoff sorgt für einen ruhigen Darm und hilft bei schwerem, krampfartigem Durchfall.
Das Medikament sollte ohne die Absprache mit dem Arzt maximal zwei Tage eingenommen werden.
5. Halsschmerzen bekämpfen
Bei Halsschmerzen wird das Schlucken meist zur Qual. Um dieses zu erleichtern, braucht es vor allem eins: viel Speichel.
Dieser befeuchtet die Rachenschleimhaut – und erleichtert das Schlucken. Zudem enthält er Abwehrstoffe, die Erkältungserreger bekämpfen.
Hals- oder Hustenbonbons oder Pastillen mit Emser Salz können den Speichelfluss anregen und so die Beschwerden lindern.
Dabei ist es ganz egal, welches Mittel zum Lutschen gewählt wird. Die meisten Halsschmerztabletten enthalten betäubende, schmerzstillende oder desinfizierende Stoffe.
6. Hustenstiller
Im Kampf gegen lästigen Husten eignet sich vor allem Dextromethorphan. Es stillt trockenen Reizhusten und sorgt so für ruhigere Nächte.
Der Wirkstoff sollte ohne Arzt nur wenige Tage eingenommen werden. Manche niedrig dosierten Präparate können bereits bei Schulkindern helfen.
Um das Abhusten bei eher schleimigem Husten zu unterstützen, eignet sich Tee oder regelmäßiges Inhalieren. Viel genutzt werden auch Hustenlöser, etwa mit Ambroxol, Acetylcystein, Efeu oder Thymian.
Die Hausapotheke richtig lagern
Die meisten Deutsche haben ihre Hausapotheke im Badezimmer oder in der Küche.
Dies ist jedoch genau der falsche Ort, um Arzneimittel richtig zu lagern – hier herrscht häufig ein feucht-warmes Klima, was die Wirkung der Medikamente enorm mindern kann.
Besser eignet sich etwa das Schlafzimmer, der Flur oder eine Abstellkammer – also ein recht kühler, dunkler und trockener Ort.
Generell sollten Medikamente stets mit Beipackzettel und in der Originalverpackung gelagert werden – so sind im Notfall alle wichtigen Informationen verfügbar.
Falls sich Kinder im Haushalt befinden, oder zu Besuch kommen, sollte die Hausapotheke für diese unbedingt unzugänglich sein.
Quelle
- Stiftung Warentest: Diese Medikamente sollten Sie stets griffbereit haben, abgerufen am 25.11.2019 https://www.test.de/Hausapotheke-Diese-Medikamente-sollten-Sie-stets-griffbereit-haben-1527537-0/
Antonia Hagedorn
*Der Beitrag „Von Stiftung Warentest empfohlen: 6 Medikamente, die in keiner Hausapotheke fehlen sollten“ wird veröffentlicht von FitForFun. Kontakt zum Verantwortlichen hier.
Quelle: Den ganzen Artikel lesen