Gesundheit

Bundesregierung prüft Unterbindung von Urlaubsreisen ins Ausland

Bundesregierung prüft Unterbindung von Urlaubsreisen ins Ausland

Die Bundesregierung prüft, ob Reisen in beliebte Urlaubsgebiete im Ausland wegen der Corona-Pandemie vorübergehend unterbunden werden können. Es gebe einen entsprechenden Prüfauftrag, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer am Mittwoch in Berlin.

Mehr dazu in Kürze.

Scholz kritisiert Mallorca-Reisen

Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) hat Reisen nach Mallorca kritisiert. "Es ist nicht gut, dass jetzt in dieser Situation solche Urlaubsreisen stattfinden", sagte der Finanzminister am Mittwoch in Berlin bei der Vorlage der Eckwerte der Regierung für den Bundeshaushalt 2022. Mit Blick auf Beschränkungen in Deutschland sagte er, es sei nicht richtig, dass dann "einige" anderswo in die Welt reisten.

Scholz verwies auf die von Bund und Ländern beschlossenen Maßnahmen. Diese sollten dazu beitragen, dass sich dies nicht als "großer Trend" entwickle, sagte er mit Blick auf Mallorca.

Teile Österreichs erwägen Corona-Verschärfung über Ostern

Wien und andere östliche Regionen Österreichs arbeiten an verschärften Corona-Maßnahmen rund um die Osterfeiertage. Die Hauptstadt sowie die Bundesländer Niederösterreich und Burgenland verhandeln darüber mit dem Gesundheitsministerium, um eine Überlastung der Krankenhäuser zu vermeiden, sagte Kanzler Sebastian Kurz von der konservativen ÖVP im Parlament.

Wegen hoher Infektionszahlen steht die Schließung der meisten Geschäfte vor Ostern im Raum, zudem Online-Unterricht an den Schulen in der Woche danach, wie die Nachrichtenagentur APA meldete. Demnach soll auch die Maskenpflicht in Innenräumen und die Testpflicht für Berufspendler aus den nahen östlichen Nachbarstaaten verschärft werden. Die Schritte waren noch in Diskussion und sollten erst am Abend präsentiert werden, wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr.

Mediziner: Wenig Über-80-Jährige wegen Corona auf Intensivstation

Nach den breit angelegten Impfungen von Älteren in Deutschland müssen Medizinern zufolge kaum noch Menschen ab 80 Jahren intensivmedizinisch behandelt werden. "Was wir wirklich deutlich sehen, dass wir jetzt sehr wenig Patienten über 80 in unseren Notfallaufnahmen sehen", sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Gernot Marx, dem Deutschlandfunk. "Die Impfungen scheinen wirklich zu wirken, was ja eine sehr gute Nachricht ist." Mehr als die Hälfte der Menschen ab 80 Jahren in Deutschland haben laut RKI mindestens eine Impfdosis erhalten.  

Zum Nachlesen


Historischer Moment: So entschuldigt sich die Kanzlerin für den "Osterruhe"-Stopp

Deutschland will EU-weite Anschaffung von Sputnik-Impfstoff

Deutschland dringt bei der Beschaffung des russischen Corona-Impfstoffs Sputnik V auf ein europäisches Vorgehen. "Wir sind der Meinung, dass das wieder über das europäische System erfolgen soll", hieß es aus Regierungskreisen in Berlin. Man habe die EU-Kommission dazu aufgefordert, sich dieser Frage anzunehmen. "Ich glaube, dass wir noch nichts verpasst haben. Aber wir würden es für richtig halten, wenn jetzt zeitnah die Gespräche aufgenommen werden."

Frankreichs Kulturministerin Bachelot mit Covid-19 in Klinik

Die französische Kulturministerin Roselyne Bachelot ist mit einer Covid-19-Erkrankung ins Krankenhaus eingeliefert worden. Der Zustand der 74-Jährigen sei aber "stabil" und gebe "keinen Anlass zur Besorgnis", hieß es am Mittwoch aus ihrem Umfeld in Paris. Arbeitsministerin Elisabeth Borne wurde nach einer Corona-Infektion aus einem Pariser Krankenhaus entlassen.

Bachelot ist bereits das neunte Mitglied der Staatsführung, das in Frankreich positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Auch Präsident Emmanuel Macron war im Dezember zwischenzeitlich erkrankt und hatte Symptome wie Fieber und Husten gezeigt.

Brasilien meldet erstmals über 3000 Tote binnen 24 Stunden

Als zweites Land nach den USA hat Brasilien die Marke von 3000 Corona-Todesfällen innerhalb eines Tages überschritten. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Dienstag starben innerhalb von 24 Stunden 3251 Patienten an oder mit Covid-19, die Gesamtzahl der registrierten Toten in dem südamerikanischen Land stieg damit auf knapp 299.000. 

Forscher sehen erhebliches Radikalisierungspotenzial bei Corona-Protesten

Wissenschaftler sehen ein erhebliches Risiko für eine weitere politische Radikalisierung der Corona-Proteste. Dies geht aus einer Studie des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB) zum Mobilisierungspotenzial der Proteste hervor. "Diejenigen, die Verständnis für die Proteste äußern, sind zugleich überdurchschnittlich offen für Verschwörungsideologien", erklärte der Gründungsdirektor des Zentrums für Zivilgesellschaftsforschung am WZB, Edgar Grande.

Die Studie basiert auf einer Umfrage unter mehr als 5000 Menschen im Zeitraum zwischen Juni und November 2020. Sie gibt nach Angaben des Wissenschaftszentrums erstmals einen umfassenden Überblick darüber, in welchem Ausmaß und bei welchen gesellschaftlichen Gruppen die Proteste gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen Anklang und Anhänger fanden.

Bericht: Astrazeneca lagert riesige Mengen Impfstoff in Italien

Astrazeneca lagert in Italien 29 Millionen Dosen Corona-Impfstoff für den Export nach Großbritannien. Ein entsprechender Bericht der italienischen Zeitung "La Stampa" wurde der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch in Brüssel bestätigt.

Die Entdeckung ist brisant, weil Astrazeneca bei den Lieferungen an die Europäische Union sehr stark im Rückstand ist. Statt bis zu 220 Millionen Dosen will das Unternehmen den EU-Staaten bis zur Jahresmitte nur 100 Millionen liefern.

"La Stampa" berichtete, das Lager mit den 29 Millionen Impfdosen sei in der italienischen Abfüllfirma Catalent in Anagni entdeckt worden. Der Impfstoff wurde nach DPA-Informationen in der niederländischen Fabrik Halix in Leiden hergestellt und dann in Italien abgefüllt. 

Günther: Erhebliche Umsetzungsprobleme der Oster-Beschlüsse

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat auf Umsetzungsprobleme der Oster-Beschlüsse von Bund und Ländern in der Corona-Pandemie hingewiesen. "Wir haben auch Gesprächsbedarf gegenüber dem Bund in den letzten Stunden signalisiert", sagte Günther in Kiel. Die Landesregierung sei bekanntermaßen nicht mit allen Beschlüssen von Anfang der Woche zufrieden. "Aber insbesondere das, was zum Thema Ostern verabredet worden ist, stößt auf erhebliche Umsetzungsschwierigkeiten, die vom Bund bis heute nicht geklärt werden konnten." Nötig sei eine Lösung, die Neuinfektionen möglichst verhindere.

Laschet: „Wir können so nicht weitermachen“

Nach der massiven Kritik an den Oster- und Lockdown-Beschlüssen der Bund-Länder-Runde hat Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) einen neuen Regierungsstil gefordert. Die Ministerpräsidentenkonferenz habe die Menschen enttäuscht, sagte Laschet im Düsseldorfer Landtag. Die Regierungschefs hätten von 14 Uhr bis drei Uhr nachts in der Nacht zum Dienstag verhandelt. "Wir können so nicht weitermachen", sagte der CDU-Bundesvorsitzende. Darüber werde er "sehr kritisch" auch in der für heute kurzfristig anberaumten Schalte von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Regierungschefs reden.

Nach Kritik: Merkel berät kurzfristig erneut mit Ministerpräsidenten

Nach der massiven Kritik an den Oster-Beschlüssen der Bund-Länder-Runde Anfang der Woche will Kanzlerin Angela Merkel (CDU) kurzfristig erneut mit den Ministerpräsidenten der Länder beraten. Um 11.00 Uhr werde es eine Schalte der Kanzlerin mit den Regierungschefs geben, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur in Berlin. Auch die "Bild"-Zeitung und die Nachrichtenagentur Reuters berichteten darüber. Dabei werde es um den Umgang mit der anhaltenden Kritik gehen. Unmut hatte sich vor allem daran entzündet, dass nach den stundenlangen Corona-Beratungen in der Nacht zum Dienstag die Umsetzung zentraler Beschlüsse noch offen war.

Die im Bundestag für 13.00 Uhr geplante Regierungsbefragung mit der Kanzlerin sollte demnach wie vorgesehen stattfinden, berichtete die Deutsche Presse-Agentur weiter. Aus Länderkreisen hieß es demnach, möglicherweise werde es bei den neuerlichen Beratungen um die vom Bundesinnenministerium geplante Mustervorlage zur Umsetzung der Beschlüsse der Ministerpräsidentenrunde mit der Kanzlerin vom frühen Dienstagmorgen gehen.

Oster-Lockdown


Kein Mut, keine Kreativität: Warum der Kampf ums Kanzleramt Teil des Corona-Problems ist

Lauterbach hätte sich noch härteren Lockdown gewünscht

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hält die geplante Osterruhe für dringend nötig, hätte sie sich aber noch härter und mit Ausgangssperre gewünscht. "Wir brauchen noch einmal einen Lockdown-Beschluss, den haben wir ja jetzt auch gefasst, ich hoffe, er wirkt ausreichend, ich hätte ihn früher gefasst und auch härter", sagte Lauterbach im WDR. "Wir brauchen nochmal einen Lockdown, um das Tempo aus dieser B.1.1.7-Mutation rauszuholen. Das haben alle anderen auch nicht anders geschafft. Es gibt keinen dritten Weg."

Es sei wissenschaftlich belegt, dass gegen eine dritte Welle mit der gefährlichen britischen Mutation nur Lockdowns mit Ausgangssperre funktionierten."Daher hätte ich das sogar vorübergehend gemacht, bis wir die Tests überall in den Betrieben und in den Schulen verteilt haben und dort dann testen können, dann wäre die Ausgangssperre nicht mehr nötig gewesen." Dazu hätten aber viele andere Politiker gesagt, dass man das dem Bürger nicht zumuten könne. "Wir gehen aber damit in ein Risiko hinein, dass wir zwar eine Osterruhe beschließen, aber keinen Erfolg haben. Dann verlieren wir mehr Vertrauen. Dem Bürger wird zum Teil nicht zugetraut, dass er härtere Maßnahmen auch bereit ist zu akzeptieren, wenn sie erfolgreich sind."

RKI registriert 15.813 Corona-Neuinfektionen und 248 neue Todesfälle

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 15.813 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 248 neue Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI vom Mittwoch hervor. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 13.435 Neuinfektionen und 249 neue Todesfälle verzeichnet.

Ein Jahr Corona in Bremer Pflegeheim


Die Bilanz eines Heimleiters: "Vier Tote am Tag, das halte ich einmal aus, aber nicht zweimal"

Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 05.15 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Mittwochmorgen bundesweit bei 108,1 – und verharrt damit auf dem Niveau des Vortags. Am Montag registrierte das RKI eine Sieben-Tage-Inzidenz von 107,3 in Deutschland. Der Höchststand von 1244 neu gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert erreicht worden – er enthielt jedoch 3500 Nachmeldungen.

Mehrheit hält Corona-Beschlüsse für angemessen oder nicht weitreichend genug

Knapp zwei Drittel der Deutschen halten die beim Bund-Länder-Gipfel am Montag beschlossenen Corona-Maßnahmen für angemessen oder sogar nicht weitreichend genug. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Sender RTL und ntv am Dienstag. Ähnlich wie nach der letzten Ministerpräsidentenkonferenz Anfang März findet eine Mehrheit der Befragten die Beschlüsse verwirrend. Angesichts der steigenden Infektionszahlen halten 32 Prozent der Bürger die Maßnahmen für angemessen, 31 Prozent für noch nicht weitreichend genug. Dass die aktuell beschlossenen Maßnahmen zu weit gingen, findet nur eine Minderheit (32 Prozent) der Bundesbürger. 

22 Prozent der Befragten wollen aufgrund der gestern beschlossenen Maßnahmen ihre Planungen für die Osterfeiertage ändern. Bei mehr als drei Viertel der Bundesbürger (76 Prozent) haben die Beschlüsse keinen Einfluss auf die Osterplanungen. Die große Mehrheit der Befragten (76 Prozent) will sich an die für die Ostertage geltenden verschärften Kontaktbeschränkungen halten. 

 Die Nachrichten zur Coronavirus-Pandemie von Dienstag, den 23. März 2021

Kreml: Putin erhält erste Spritze gegen Coronavirus

Russlands Präsident Wladimir Putin hat am Dienstag seine erste Corona-Impfung erhalten. "Putin hat sich gegen das Coronavirus impfen lassen", sagte sein Sprecher Dmitri Peskow nach Angaben der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti. "Es geht ihm gut. Er hat morgen einen vollen Arbeitstag", fügte der Kreml-Sprecher hinzu. Peskow machte keine Angaben dazu, welchen der drei russischen Impfstoffe Putin erhielt. Alle drei seien sicher und zuverlässig, hatte er zuvor gesagt. Putin ließ sich zudem nicht vor laufenden Kameras impfen.

Der 68-jährige Präsident hatte am Montag angekündigt, sich am Dienstag ein Vakzin verabreichen zu lassen. Obwohl der bekannteste russische Impfstoff Sputnik V mittlerweile in 56 Ländern zugelassen worden ist, stehen viele Russen einer Corona-Impfung kritisch gegenüber. Einer aktuellen Umfrage zufolge wollen sich weniger als ein Drittel der Menschen impfen lassen.

Misstrauen


Warum der Corona-Impfstoff Sputnik V in Russland zum Ladenhüter wird

In Belgien zeichnet sich erneut ein harter Lockdown ab

In Belgien zeichnet sich angesichts stark steigender Ansteckungszahlen ein weiterer harter Corona-Lockdown ab. Regierungschef Alexander De Croo setzte am Dienstag für Mittwoch eine Krisensitzung mit Vertretern der Regionalregierungen an. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge stehen dabei unter anderem Geschäfts- und Schulschließungen und eine Ausweitung der nächtlichen Ausgangssperre bis mindestens nach Ostern zur Debatte.

Die Zahl der täglichen Neuinfektionen war in dem Land mit 11,5 Millionen Einwohnern zuletzt auf über 4000 gestiegen, ein Anstieg um 40 Prozent im Vergleich zur Vorwoche. Die Krankenhauseinweisungen stiegen um zwölf Prozent.

Astrazeneca könnte laut Experten bei US-Studie veraltete Daten genutzt haben

Bei einer großangelegten US-Studie zur Wirksamkeit des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca sind nach Ansicht von US-Experten möglicherweise veraltete Daten zum Einsatz gekommen. Ein internes Kontrollgremium habe "seine Besorgnis darüber ausgedrückt", dass durch das Einbeziehen von "veralteten Informationen" ein "unvollständiges Bild der Wirksamkeit vermittelt" worden sein könnte, teilte das US-Institut für Allergien und Infektionskrankheiten (NIAID) mit. Die Expertengruppe forderte den britisch-schwedischen Pharmakonzern nun auf, "mit dem Data and Safety Monitoring Board (DSMB) zusammenzuarbeiten, um die Wirksamkeitsdaten zu überprüfen und sicherzustellen, dass die genauesten, aktuellsten Wirksamkeitsdaten so schnell wie möglich veröffentlicht werden".

US-Daten


Studie findet keine Hinweise für erhöhtes Thromboserisiko nach Astrazeneca-Impfung

Die gestern von Astrazeneca veröffentlichte Studie hatte ergeben, dass das Vakzin auch bei älteren Menschen sehr wirksam ist und nicht zu einem erhöhten Thrombose-Risiko führt, und dass die Impfung zu 79 Prozent vor einer Corona-Infektion mit Symptomen schützt und zu hundert Prozent vor einem schweren Krankheitsverlauf. Frühere Untersuchungen, die ebenfalls für eine gute Wirksamkeit des Präparats sprechen, zweifelt die NIAID in ihrem Statement nicht an.

Corona-Pandemie verursacht laut Umfrage oft Schlafprobleme

Jeder fünfte Mensch in Deutschland leidet aktuell pandemiebedingt unter Schlafstörungen. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Forsa-Institutes im Auftrag der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) hervor. Danach berichteten rund 20 Prozent der Befragten von Schlafproblemen, die sie auf die Coronakrise zurückführten. Eltern mit Kindern unter zwölf Jahren leiden den Angaben zufolge noch mehr unter diesem Problem als Befragte ohne oder mit älteren Kindern. Rund 30 Prozent der befragten Eltern mit kleinen Kindern hätten angegeben, dass ihnen die Pandemie den Schlaf raube, so die Krankenkasse.

RKI registriert 7485 Corona-Neuinfektionen und 250 neue Todesfälle

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut binnen eines Tages 7485 Corona-Neuinfektionen gemeldet (Stand 5.10 Uhr). Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 250 neue Todesfälle verzeichnet. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 5480 Neuinfektionen und 238 neue Todesfälle verzeichnet. Der Inzidenzwert ist demnach weiter gestiegen: Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Dienstagmorgen bundesweit bei 108,1 – und damit etwas höher als am Vortag (107,3). Der Höchststand von 1244 neu gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert erreicht worden – er enthielt jedoch 3500 Nachmeldungen.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2.674.710 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2.433.800 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 74.964. Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Montagabend bei 1,12 (Vortag 1,22).

Scharfer Lockdown über Ostern – Leben wird stark heruntergefahren

Angesichts weiter steigender Corona-Infektionszahlen schicken Bund und Länder Deutschland über Ostern in den schärfsten Lockdown seit Beginn der Pandemie vor einem Jahr. Vom 1. bis einschließlich 5. April, also vom Gründonnerstag bis Ostermontag, soll das öffentliche, wirtschaftliche und private Leben weitgehend heruntergefahren werden, um die dritte Welle der Pandemie zu durchbrechen. Das haben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder in der Nacht beschlossen. Der Lockdown zur Bekämpfung der Corona-Pandemie wird insgesamt bis zum 18. April verlängert. Der Gründonnerstag und Karsamstag werden demnach einmalig als Ruhetage definiert und mit weitgehenden Kontaktbeschränkungen verbunden.

Corona-Gipfel


Radikale "Ruhephase" über Ostern: Auf diese Maßnahmen haben sich Bund und Länder geeinigt

Psyche leidet im zweiten Lockdown mehr

Der zweite Lockdown schlägt deutlich mehr Menschen in Deutschland auf die Psyche als der erste vor einem Jahr. Das geht aus einer Sondererhebung des "Deutschland-Barometers Depression" hervor, für das Mitte bis Ende Februar rund 5100 Menschen zwischen 18 und 69 Jahren repräsentativ online befragt wurden. Fast drei Viertel (71 Prozent) der Bundesbürger gaben dabei an, die Situation im zweiten Lockdown als bedrückend zu empfinden. Im Vergleich dazu waren es im Frühjahr 2020 weniger als zwei Drittel (59 Prozent) der Befragten, heißt es in der Erhebung, die von der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und der Deutsche Bahn Stiftung in Auftrag gegeben wurde. Der erste Lockdown begann am 22. März 2020 und wurde bereits von Ende April an nach und nach aufgehoben. Fast die Hälfte (46 Prozent) der Bundesbürger erlebt seine Mitmenschen nach der Umfrage inzwischen auch als rücksichtsloser als im Frühjahr 2020 (40 Prozent).

 Die Nachrichten zur Coronavirus-Pandemie von Montag, den 22. März 2021

In der Politik tobt ein heftiger Streit im Mallorca-Urlaub

Die Urlaubsreisen nach Mallorca mitten in der Corona-Krise sorgen weiter für hitzige Diskussionen. Der Tourismusbeauftragte der Regierung, Thomas Bareiß (CDU), nannte es "bitter, dass wir Mallorca möglich machen", Hotels in Deutschland aber geschlossen bleiben. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) sagte dem Deutschlandfunk: "Da kann ich nur den Kopf schütteln und sagen, das geht so überhaupt nicht." Bareiß sagte dem Sender Phoenix, die Aufhebung der Reisewarnung für Mallorca "ist etwas, was uns wirklich weh tut". Allerdings sei eine Mallorca-Reise wegen der dortigen Inzidenz von unter 30 sicher und eine Reisewarnung nicht mehr angemessen. 

SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach dagegen warnte am Sonntag bei "Bild live": "Wir haben seit einer Woche die brasilianische Mutation auf Mallorca." Er appelliere an jeden, nicht zu reisen. "Und diejenigen, die gereist sind und zurückkommen, müssen getestet werden. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) dagegen forderten am Sonntagabend in der ARD sogar eine generelle Quarantänepflicht nach Auslandsreisen.

Vor Corona-Gipfel


Intensivmediziner fordert konsequenten Lockdown: "Die Öffnungen waren ein Fehler"

Umsatz im Gastgewerbe während Pandemie um Hälfte eingebrochen

Hotels und Gaststätten leiden mit am stärksten unter den Beschränkungen wegen der Corona-Pandemie. Von März 2020 bis Januar 2021 sank der Umsatz im Gastgewerbe um 47,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Die Zahl der Beschäftigten ging in diesem Zeitraum um 19,2 Prozent zurück. Der Hotel- und Gaststättenverband forderte erneut eine Öffnungsperspektive – etwa die Öffnung von Biergärten. Vor der Corona-Krise lag der Gastgewerbeumsatz bei fast 100 Milliarden Euro: 2018 waren es 98,3 Milliarden Euro, rund 65 Milliarden Euro in der Gastronomie und rund 33 Milliarden Euro in Beherbergungsbetrieben. Seit Ausbruch der Pandemie im März 2020 aber gab es laut Statistik keinen Monat, in dem die Umsätze im Gastgewerbe real wieder das Niveau des jeweiligen Vorjahresmonats erreichten. 

Familienbesuche: Gelockerte Kontaktbeschränkungen über Ostern?

Vor Beginn der Bund-Länder-Beratungen über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise am Nachmittag (verfolgen Sie die Entwicklungen im stern-Liveblog) gibt es Überlegungen für gelockerte Kontaktbeschränkungen an Ostern. An den Feiertagen können sich womöglich mehr Verwandte aus verschiedenen Hausständen treffen, als eigentlich derzeit erlaubt ist, wie aus einer neuen Beschlussvorlage für die Gespräche hervorgeht, die der Nachrichtenagentur AFP vorliegt. Die entsprechende Passage ist allerdings in Klammern gesetzt, was auf weiteren Beratungsbedarf hindeutet. "Anders als im Lockdown über Ostern im letzten Jahr sollen Verwandtenbesuche in diesem Jahr möglich sein", heißt es dort. "Das besonnene Verhalten der Bürgerinnen und Bürger Oder während der Weihnachtstage hat eindrucksvoll gezeigt, wie Familienzusammenkünfte sicher gestaltet werden können."

Astrazeneca: Studie bestätigt Wirksamkeit bei älteren Menschen – keine erhöhte Thrombosegefahr

Der Corona-Impfstoff von Astrazeneca ist laut einer großangelegten Studie aus den USA auch bei älteren Menschen sehr wirksam und führt nicht zu einem erhöhten Thrombose-Risiko. Der britisch-schwedische Pharmakonzern gab das Ergebnis einer Phase-III-Studie in den USA bekannt. Demzufolge schützt die Impfung zu 79 Prozent vor einer Corona-Infektion mit Symptomen und zu 100 Prozent vor einem schweren Krankheitsverlauf, der einen Krankenhausaufenthalt erforderlich macht. 

An der Studie nahmen den Angaben zufolge 32.449 Probanden teil, von denen zwei Drittel geimpft wurden. Rund 20 Prozent der Teilnehmer waren 65 Jahre oder älter und rund 60 Prozent hatten Vorerkrankungen wie Diabetes, die das Risiko eines schweren Verlaufs einer Covid-19-Erkrankung erhöhen. Ein erhöhtes Thrombose-Risiko wurde bei den 21.583 Probanden, die mindestens eine Impfdosis erhielten, nicht festgestellt. Zum ersten Mal liegen damit belastbare Ergebnisse zur Wirksamkeit bei Menschen über 65 Jahren vor.

Schon geimpft oder kurz davor


Hier erzählen Betroffene, was sie vom Astrazeneca-Impfstopp halten

OVG in NRW kippt Corona-Beschränkungen für Einzelhandel

Das Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen hat viele Corona-Beschränkungen im Einzelhandel für NRW außer Kraft gesetzt. Ab sofort gelte im gesamten Einzelhandel im bevölkerungsreichsten Bundesland keine Kundenbegrenzung pro Quadratmeter mehr und auch das Erfordernis der Terminbuchung entfalle, teilte ein Sprecher des Gerichts in Münster mit. Die Beschränkungen verstießen in ihrer derzeitigen Ausgestaltung gegen den verfassungsrechtlichen Gleichbehandlungsgrundsatz.

Das Gericht betonte, bei der Pandemiebekämpfung bestehe zwar ein Gestaltungsspielraum des Verordnungsgebers. Es sei auch zulässig, schrittweise zu lockern. Das Land habe es deshalb grundsätzlich für Geschäfte wie den Lebensmitteleinzelhandel bei den bisherigen Regelungen belassen dürfen, während für andere Betriebe vorläufig nur eine reduzierte Kundenzahl zugelassen werde.

Doch überschreite das Land seinen Spielraum, wo ein einleuchtender Grund für eine weitere Differenzierung fehle. Der Senat wies allerdings in seiner Entscheidung auch ausdrücklich darauf hin, dass es dem Land freigestellt sei, kurzfristig eine Neuregelung zu treffen, die keine unzulässigen Differenzierungen enthalte.

Lehrerverband kritisiert Festhalten an Präsenzunterricht als unverantwortlich

Der Deutsche Lehrerverband hat Pläne für ein Festhalten am Präsenzunterricht in Schulen auch bei Corona-Inzidenzwerten über 100 scharf kritisiert. "Das ist mit Blick auf die Infektionsgefahr nicht verantwortbar", sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger der "Rheinischen Post". Das Vorgehen wäre nur gangbar, wenn Lehrer schon geimpft und ausreichend Schnelltests für Schulen bereitgestellt würden. "Davon sind wir aber an neun von zehn Schulen noch meilenweit entfernt", kritisierte Meidinger. Die Politik habe es versäumt, Bildungseinrichtungen durch Impfpriorisierungen, die Organisation möglichst täglicher Tests, Raumluftfilter und eine bundesweite "qualifizierte Maskenpflicht" zu sicheren Bereichen zu machen. Damit trage die Politik zugleich auch die Verantwortung dafür, wenn Schulen demnächst wieder flächendeckend schließen müssten, ergänzte der Lehrervertreter.

Umfrage: Fast zwei Drittel unzufrieden mit Corona-Krisenmanagement

Ein Jahr nach den ersten Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie sind fast zwei Drittel der Deutschen unzufrieden mit dem Krisenmanagement der Bundesregierung. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur (DPA) zeigen sich 34 Prozent "sehr unzufrieden" und weitere 31 Prozent "eher unzufrieden" mit dem Agieren der Regierung in der Krise. Dagegen sind nur vier Prozent "sehr zufrieden" und 26 Prozent "eher zufrieden". Fünf Prozent machen keine Angaben.

Noch schlechtere Noten als das Kabinett von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) insgesamt bekommt Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Nur 24 Prozent der Befragten sind mit seiner Arbeit zufrieden, 69 dagegen unzufrieden. Die Akzeptanz der Einschränkungen wie die Schließung von Geschäften, Restaurants und Schulen war während der ersten Corona-Welle noch sehr groß. In einer YouGov-Umfrage im April 2020 zeigten sich 67 Prozent eher oder sehr zufrieden mit dem Krisenmanagement der Regierung. Seither nimmt die Zustimmung nach und nach ab.

RKI-Zahlen: 7709 Corona-Neuinfektionen und 50 weitere Todesfälle

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut binnen eines Tages 7709 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 50 neue Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI vom Montagmorgen hervor. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 6604 Neuinfektionen und 47 neue Todesfälle verzeichnet. Der Inzidenzwert ist demnach weiter gestiegen: Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag den Angaben zufolge am Morgen bundesweit bei 107,3 – und damit etwas höher als am Vortag (103,9). Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Sonntagabend bei 1,22 (Vortag ebenfalls 1,22). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 122 weitere Menschen anstecken.

Ein Jahr Corona in Bremer Pflegeheim


Die Bilanz eines Heimleiters: "Vier Tote am Tag, das halte ich einmal aus, aber nicht zweimal"

Virologe Dittmer: Corona-Mutationen könnten Frühjahrs-Effekte „auffressen“

Die Ausbreitung der ansteckenderen Coronavirus-Mutationen könnte nach Ansicht des Virologen Ulf Dittmer die im Frühjahr zu erwartenden, mildernden saisonalen Effekte für die Pandemie abschwächen. Grundsätzlich würden Umweltfaktoren wie etwa UV-Strahlen und höhere Temperaturen sowie das vermehrten Aufhalten im Freien in der wärmeren Jahreszeit helfen, das Infektionsgeschehen zu bremsen. "Dieser Vorteil könnte jetzt – und das ist ein wenig die Gefahr – von den Mutanten aufgefressen werden", sagte der Direktor des Instituts für Virologie des Uniklinikums Essen der Deutschen Presse-Agentur (DPA). Die saisonalen Effekte könnten jedoch wegen der sich leichter ausbreitenden Corona-Variante B.1.1.7 nicht dafür ausreichen, dass der R-Wert langfristig unter die Schwelle von 1 sinke, ab der die Pandemie abflaut.

Ex-Ski-Star Neureuther plädiert für mehr Freiheiten im Kindersport

Der frühere Skistar Felix Neureuther hat eine andere Prioritätensetzung bei den Corona-Restriktionen gefordert. "Dann dürfen wir nach Mallorca fliegen, aber dürfen nicht in unserer Heimat draußen Sport machen", sagte der 36 Jahre alte ARD-Experte in der "Sportschau" am Sonntag. "Also wo sind wir denn? Ganz ehrlich, weil dieser Mallorca-Urlaub so wichtig ist?" Es gehe ihm insbesondere um die Kinder, "und nicht darum, ob irgendjemand Urlaub auf Mallorca macht". "Es ist ja alles richtig", sagte Neureuther zu den Pandemiemaßnahmen. "Aber wenn die Kinder zusammen im Klassenzimmer sitzen, dann verstehe ich nicht, warum sie nicht draußen im Freien spielen können oder Sport machen können. In kleinen Gruppen." Es müsse eine Regelung geschaffen werden, die das den Kindern ermögliche. Kinder hätten viel durchgemacht in den vergangenen Corona-Monaten. "Die bewegen sich nicht mehr, die sind stundenlang am Tag vor dem Computer", so Neureuther, der selber Vater ist. "Wir müssen es schaffen, dass wir die Kinder wieder mehr in Bewegung bringen." Das sei die große Aufgabe für die Zukunft, um eine gesunde Gesellschaft zu haben.

Quelle: Den ganzen Artikel lesen