Gesundheit

E-Rezept – Was bieten „Zukunftspakt Apotheke“ und „Pro AvO“?

Wer die Vor-Ort-Apotheken stärken und nicht tatenlos zusehen will, dass immer mehr Kunden in den Onlinehandel abwandern, wird sich früher oder später mit einer entscheidenden Frage beschäftigen müssen: Wie lassen sich die Rezeptumsätze im Zeitalter elektronischer Verordnungen langfristig in den Präsenzapotheken halten? Immerhin resultieren durchschnittlich 80 Prozent des Apothekenumsatzes aus ärztlich verschriebenen Arzneimitteln. Welche Lösungen bieten also der „Zukunftspakt Apotheke“ von Noweda und dem Burda-Verlag sowie die Initiative „Pro AvO“ um Sanacorp und dem Wort & Bild Verlag den Apothekern im Hinblick auf die Einführung des E-Rezepts an?

Seit der Preis- und Versandhandelsfreigabe bei OTC-Arzneimitteln im Jahr 2004 hat sich ein markanter Trend zu Lasten der Vor-Ort-Apotheken ergeben: Heutzutage befinden sich rund 18 Prozent der Umsätze im Onlinehandel. Auch verschreibungspflichtige Arzneimittel sind im Versandhandel erhältlich. Doch mit rund 1 Prozent ist der Marktanteil hier noch überschaubar. Das könnte sich zunehmend ändern, prognostizieren Ökonomen und Standesvertreter.

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Thema: E-Health

E-Rezept

Immerhin hat 2016 der Europäische Gerichtshof entschieden, dass sich EU-Versender nicht an die Preisbindung halten müssen. Außerdem wird es für deutsche Patienten bald E-Rezepte geben. Die Einsendung von Papierrezepten an die Versandhändler wäre damit Vergangenheit. So könnte der Onlinehandel mit Rx-Arzneimitteln bald ähnliche Anreize bieten wie bei der Bestellung von OTC-Präparaten: Preisnachlässe und ein prompter Versand.

Erste Modellprojekte zum E-Rezept laufen

Dem entgegenzuwirken und bundesweit alle Apotheken auf einer Plattform zu vernetzen, ist das Ziel vom „Zukunftspakt Apotheke“ und der Initiative „Pro AvO“. Seit etwa einem Jahr bieten die Apothekergenossenschaft Noweda und der Burda-Verlag ihren mittlerweile mehr als 10.000 teilnehmenden Apotheken beim Zukunftspakt ein Omnichannel-Konzept an, zu dem neben der neuen Kundenzeitschrift „My Life“ auch eine Webshop-Plattform gehört. 

Über IhreApotheken.de können Online-Kunden die gewünschten Apothekenprodukte, vor allem OTC-Präparate, bestellen und – wenn vorrätig – direkt aus der nächstgelegenen Apotheke abholen. Andernfalls wird das gewünschte Arzneimittel bestellt und spätestens am Folgetag dem Kunden übergeben. Das Click-and-Collect-Prinzip würde sich prinzipiell auch auf die Einlösung von ärztlichen Verordnungen beziehen lassen. So sind etwa ein Drittel der Teilnehmer des „Zukunftpaktes“ zusätzlich Mitglieder bei apotheken.de, dem Apotheken-Onlineportal des Deutschen Apotheker Verlages. Zusammen mit dem Unternehmen „Teleclinic“ ist apotheken.de bekanntlich seit Anfang 2018 im baden-württembergischen E-Rezept-Modellprojekt aktiv.

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