Das RKI meldet am Mittwochmorgen 69.601 Neuinfektionen. Somit sinkt die Inzidenz auf 427. Doch die Hospitalisierungsrate ist leider wieder angestiegen. Alle Neuigkeiten zur Pandemie finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.
News zu Corona vom 7. Dezember
- Live-Karte zum Coronavirus und Radar mit Zahlen und Fakten.
- News, Service und Ideen zur Pandemie finden Sie in unserem Überblick.
- Offizielle Statistik – Übersterblichkeit in Deutschland 2021?
Fast 70.000 neue Corona-Fälle in Deutschland – Hospitalisierungsrate steigt wieder an
Mittwoch, 08. Dezember, 05.58 Uhr: Die Zahl der binnen eines Tages gemeldeten Corona-Toten hat den höchsten Stand seit Februar erreicht. Die Gesundheitsämter übermittelten dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen 24 Stunden 527 Fälle von Menschen, die an oder mit Corona gestorben sind, wie aus RKI-Zahlen von Mittwochmorgen hervorgeht. Momentan ist die Zahl der täglich übermittelten Corona-Toten noch deutlich kleiner als zum Höhepunkt der zweiten Corona-Welle Ende vergangenen Jahres – und das, obwohl es momentan wesentlich mehr Ansteckungen gibt als damals. Experten führen das auf den positiven Effekt der Impfung zurück, die wirksam vor schweren Krankheitsverläufen schützt.
Die 7-Tage Inzidenz gab das RKI mit 427 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 432,2 gelegen – allerdings gab es dabei technische Schwierigkeiten bei der Übermittlung der Zahlen aus Sachsen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 442,9 (Vormonat: 201,1). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 69.601 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.28 Uhr wiedergeben. Vor genau einer Woche waren es 67.186 Ansteckungen.
Bei der Bewertung des Infektionsgeschehens ist zu bedenken, dass Experten derzeit von einer merklichen Untererfassung ausgehen. Gesundheitsämter und Kliniken kommen demnach mit der Meldung von Fällen zumindest in einzelnen Regionen nicht mehr hinterher.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 6.291.621 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Dienstag mit 5,45 an (Montag: 5,32). Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Mittwoch mit 5.225.700 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 104.047.
Slowakei schließt Schulen, öffnet aber gleichzeitig Geschäfte für Geimpfte
22.32 Uhr: Die slowakischen Regierungsparteien haben sich auf eine Mischung aus Lockerungen und Verschärfungen der gültigen Corona-Maßnahmen geeinigt. Wie der konservative Gesundheitsminister Vladimir Lengvarsky am Dienstag vor Journalisten in Bratislava erklärte, dürfen die seit 25. November geschlossenen Geschäfte ab Freitag wieder aufsperren. Wer aber weder gegen Covid-19 geimpft noch davon genesen ist, darf nur in solche Läden gehen, die unentbehrliche Produkte wie Lebensmittel verkaufen. Die Gastronomiebetriebe bleiben vorerst noch für alle geschlossen.
Im Gegenzug für die Öffnung der Geschäfte müssen aber ab kommenden Montag alle Schulen mit Ausnahme der ersten vier Schulstufen auf Online-Unterricht umstellen. Ministerpräsident Eduard Heger bezeichnete diesen Kompromiss als "Sieg des Respekts und der Entschlossenheit". Davor hatten die vier Koalitionsparteien tagelang öffentlich über das weitere Vorgehen gestritten.
Für die Geschäfte hatte eine ähnliche Regelung bereits im November für einige Tage als sogenannter "Lockdown für Ungeimpfte" gegolten. Sie war aber angesichts dramatisch gestiegener Infektionszahlen ab 25. November in einen Lockdown für alle umgewandelt worden. Gesundheitsexperten stellten daraufhin einen dramatischen Rückgang der ohnehin geringen Impfbereitschaft fest und forderten eine rasche Kurskorrektur.
17.33 Uhr: Die neue Omikron-Variante des Coronavirus ist nach Einschätzung des US-Experten Anthony Fauci offenbar nicht schlimmer als andere Varianten des Erregers. "Es ist nahezu sicher, dass sie nicht schlimmer ist als Delta", sagte der oberste medizinische Berater von US-Präsident Joe Biden am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP.
Es gebe einige Hinweise darauf, dass Omikron sogar weniger schwerwiegend sein könnte. In Südafrika sei beobachtet worden, dass "das Verhältnis zwischen der Zahl der Infektionen und der Zahl der Krankenhausaufenthalte wohl geringer ist als bei Delta". Vollständig gesicherte Erkenntnisse hierzu seien aber erst in einigen Wochen zu erwarten.
Trotz niedriger Zahlen: Schweden verschärft Corona-Maßnahmen wieder
17.00 Uhr: Trotz verhältnismäßig niedriger Corona-Zahlen rüstet sich Schweden mit einem neuen Maßnahmenplan für eine Zeit mit angespannterer Lage im Gesundheitswesen. Bereits ab Mittwoch sollten Reisende in öffentlichen Verkehrsmitteln einen Mund-Nasen-Schutz tragen, sagte Gesundheitsministerin Lena Hallengren am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Stockholm. Arbeitgeber sollten ihren Angestellten zudem ermöglichen, aus dem Homeoffice zu arbeiten, Erwachsene im öffentlichen Raum Abstand zueinander halten und Gaststätten Gedränge vermeiden.
Der Einsatz des vor einer Woche eingeführten Corona-Impfnachweises soll zeitnah etwa auf Restaurants und Fitnessstudios ausgeweitet werden, wie Hallengren ankündigte. Wenn sich die Infektionslage und die Belastung des Gesundheitswesens dennoch weiter verschlechterten, könnten in zwei Schritten weitere Maßnahmen folgen. Am wichtigsten sei aber nach wie vor, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen, unterstrich die Ministerin ebenso wie die neue Regierungschefin Magdalena Andersson an ihrer Seite.
Schweden hat seit Beginn der Pandemie auf einen Sonderweg mit vergleichsweise lockeren Corona-Maßnahmen gesetzt. In dem Zuge hatte das Land im Vergleich zum Rest Skandinaviens und auch zu Deutschland lange Zeit mit sehr hohen Corona-Zahlen zu kämpfen. Derzeit sind diese Zahlen in dem skandinavischen Land jedoch niedriger als in den meisten anderen Ländern der EU. Die Zahl der Neuinfektionen steige zwar auch in Schweden, liege aber nach wie vor auf einem verhältnismäßig niedrigen Niveau, sagte Andersson.
Bayern führt Corona-Tests in Kitas ein – Skifahren ohne Test möglich
13.20 Uhr: Auch Kleinkinder unterliegen in Bayern beim Besuch von Kindertagesstätten im neuen Jahr einer Corona-Testnachweispflicht. Das beschloss das bayerische Kabinett am Dienstag. Kinder, die älter als ein Jahr sind, dürften nach den Weihnachtsferien nur noch die Kita besuchen, wenn sie drei Mal wöchentlich getestet werden.
Akzeptiert werde ein Test, der in der Einrichtung vorgenommen werde, oder auch die glaubhafte Versicherung eines selbst vorgenommenen Schnelltests. Auch PCR-Pooltests seien möglich, sofern die Träger dies anböten, sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU). Der Entwurf des Sozialministeriums werde noch weiter ausgearbeitet. Vonseiten der Eltern hatte es Kritik gegeben, unter anderem weil die Laborkapazitäten für die Tests unter Umständen nicht ausreichen könnten. Armin Weigel/dpa/Archivbild Ein Skilift im Bayerischen Wald.
Nach massiven Protesten aus der Tourismusbranche entschärft Bayerns Staatsregierung die Corona-Vorschriften für das Skifahren im Freistaat. Geimpfte und Genesene sollen Gondeln und Lifte ohne zusätzlichen Corona-Test benutzen dürfen. Das kündigten Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) am Dienstag nach der Sitzung des Landeskabinetts an.
Ursprünglich hatte die Staatsregierung "2G plus" vorschreiben wollen, jeder Skifahrer in Bayern hätte sich damit vor dem Kauf eines Tickets auch noch zusätzlich testen lassen müssen. Nun gilt wie in Österreich 2G, allerdings dürfen Gondeln nur zu einem Viertel besetzt werden. Der Verband deutscher Seilbahnen hatte das als "Todesstoß" für die bayerischen Skigebiete kritisiert und vor Betriebsschließungen gewarnt.
Zehn weitere Corona-Tote im Rudolstädter Seniorenheim
12.46 Uhr: Im Seniorenheim in Rudolstadt sind laut einem Bericht der "Bild" zehn weitere Bewohner nach einer Corona-Infektion gestorben. Die Gesamtzahl der in dem Heim gestorbenen Personen wächst damit auf 28. Die meisten von ihnen waren ungeimpft. Christopher Koch/tba/dpa Das Foyer des Pflegeheims ist hell erleuchtet.
"Ich kann bestätigen, dass acht der zehn weiteren an oder mit Corona Verstorbenen nicht oder nicht vollständig geimpft waren", sagte eine Sprecherin der Einrichtung am Dienstag zu "Bild". Das Heim beklage nunmehr 22 nicht oder nicht vollständig geimpfte Tote. Fünf Todesopfer seien doppelt geimpft, nur einer geboostert gewesen.
Laut "Bild" bestätigten sowohl die Heimleitung als auch das Landratsamt, dass das Heim seinen Bewohnern mehrfach Imfangebote gemacht hatte. Angehörige hätten demnach den Alten jedoch von der Impfung abgeraten.
WHO gegen Genesenen-Plasma als Covid-Therapie
11.48 Uhr: Corona-Patienten sollten laut der Weltgesundheitsorganisation WHO nicht mit Immunplasma von Genesenen behandelt werden. Eine Expertengruppe der WHO rät von solchen Transfusionen ab, wie sie in der Fachzeitschrift "BMJ" schreibt.
Nach derzeitiger Studienlage hätten Covid-19-Patientinnen und -Patienten weder eine bessere Überlebenschance noch senke eine Transfusion mit Plasma das Risiko, dass sie beatmet werden müssen, heißt es in dem Artikel.
Die Experten hätten 16 Studien mit insgesamt mehr als 16.000 Patienten begutachtet. In besonders schweren Fällen sei die Studienlage noch unsicher, deshalb sprechen sich die Experten nicht gegen weitere Studien bei solchen Patienten mit Plasma aus.
Im Herbst 2020 galt eine passive Immunisierung mit Hilfe von Blutplasma von Menschen, die Covid-19 überstanden und Antikörper gegen Coronaviren gebildet haben, noch als vielversprechende Therapie. So etwas sei auch bei anderen Erkrankungen schon eingesetzt worden, etwa Sars, Mers oder Influenza, hieß es damals beispielsweise bei einer Tagung der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (DGTI). Die Wirkung war zu dem Zeitpunkt aber noch nicht belegt, weil es noch keine randomisierten Studien mit Kontrollgruppen gab.
Corona-Zeitalter: Was Sie wissen sollten
Corona-Impfplicht? Was im Grundgesetz steht und der Unterschied zu Masern erklärt
Übersterblichkeit in Deutschland 2021: Erste Zahlen zum November sind da
Infos zu Biontech, Moderna, Novavax, Astrazeneca, Curevac, Johnson & Johnson
Arzt, Hersteller, Steuerzahler? Wer bei Impfschäden und Langzeitfolgen haftet
Schnelltest zu Hause: So gehen Sie richtig vor
Budesonid gegen Covid-19? Was Sie zum Asthmamittel wissen sollten
Ausgangssperre rechtlich zulässig: Bedeutung und Wirkung von lockdown
Tödliche Delta-Variante? Wie gefährlich die Mutation wirklich ist
Coronavirus vermeiden: Regeln fürs Einkaufen im Supermarkt
Schnelltest und Selbsttest – das ist der Unterschied
Epidemische Lage: Definition, Folgen und Dauer
Unterschiede von PCR-Test, Antigen-Test, Antikörper-Test
FFP2-Maske richtig tragen und nutzen: So geht’s
Was Inzidenz und Inzidenzwert bedeuten – einfach erklärt
So merken Sie sich den Unterschied von Sars-CoV-2 und Covid-19
RNA-Impfstoffe: So funktionieren sie, das sind die Risiken
Brille unter Maske beschlägt – das können Sie tun
Ältere Corona-News finden Sie auf den nächsten Seiten .
Geben Sie uns Feedback!
Enthielt dieser Beitrag für Sie relevante Informationen?
Vielen Dank für Ihr Feedback!
Als es um Klinikpersonal geht, wird Hirschhausen wütend: „Der eigentliche Skandal“
FOCUS Online/Wochit Als es um Klinikpersonal geht, wird Hirschhausen wütend: „Der eigentliche Skandal“
Quelle: Den ganzen Artikel lesen