Grüner Kaffee birgt erhebliche gesundheitliche Vorteile
Kaffee gehört zu den am meisten gehandelten Waren weltweit. Das Getränk ist vor allem wegen seiner stimulierenden Wirkung beliebt. Während Kaffee früher eher als ungesund galt, zeigten neuere Untersuchungen das Gegenteil. Denn Kaffee ist reich an verschiedenen bioaktiven Verbindungen mit antibakteriellen und antioxidativen Effekten. Eine aktuelle Studie zeigt nun, dass gerösteter Kaffee in dieser Hinsicht nicht sein volles Potenzial entfaltet. Grüner Kaffee enthält noch viel mehr solcher bioaktiven Substanzen.
Der Konsum von grünem Kaffee könnte erhebliche gesundheitliche Vorteile mit sich bringen, berichten Forschende aus Äthiopien – dem Ursprungsland der Kaffee-Pflanze. Das Team untersuchte verschiedene Kaffeesorten auf deren Gehalt an Antioxidantien. Zwar enthielten alle Kaffeeproben beträchtliche Mengen dieser bioaktiven Verbindungen, grüner Kaffee wies jedoch mit Abstand die höchste antioxidative Aktivität auf. Die Forschungsergebnisse wurden kürzlich in dem „International Journal of Food Science“ vorgestellt.
Was ist grüner Kaffee?
Grüner Kaffee ist nichts anderes als Kaffeebohnen in ungerösteter Form. Die Bohnen werden gemahlen und in der Regel eher wie ein Tee zubereitet. Die grünen Bohnen enthalten einen höheren Gehalt an Chlorogensäure, weshalb grüner Kaffee säuerlicher schmeckt als gerösteter.
Um grünen Kaffee ranken sich viele Mythen. Er soll beim Abnehmen helfen, die Darmflora anregen und sogar den Blutzucker-Spiegel positiv beeinflussen. Viele dieser Behauptungen sind allerdings noch nicht wissenschaftlich belegt.
Grüner Kaffee noch weitgehend unerforscht
Um die Auswirkungen von grünem Kaffee besser zu verstehen und die Unterschiede zum gerösteten Kaffee aufzudecken, analysierte ein Forschungsteam der Kotebe Metropolitan University und der Addis Abeba University in Äthiopien verschiedene Kaffeeproben auf den Gehalt an bioaktiven Substanzen. Zu den getesteten Kaffees gehörten geröstete, gemahlenen, fertig abgepackte und grüne Sorten, die aus den Anbauregionen Yirgacheffe und Jimma stammten.
Wie unterscheiden sich verschiedene Kaffeesorten?
Die verschiedenen Kaffeeproben wurden dann mit verschiedenen Analysemethoden auf bakterienhemmende und antioxidative Substanzen untersucht. „Alle Kaffeeproben zeigten eine starke antibakterielle und antioxidative Aktivität und einen beträchtlichen Gehalt an Antioxidantien“, berichten die Forschenden. Es gab aber signifikante Unterschiede bei den Proben.
Die Proben mit der geringsten Bioaktivität stammten von fertig abgepacktem und gemahlenem Röstkaffee, der aus einem Coffeeshop in Addis Abeba stammte. Der Ladenkaffee wies im Vergleich den geringsten Gehalt an antibakteriellen und antioxidativen Substanzen auf. Grüner Kaffee wies hingegen die stärkste Bioaktivität unter allen getesteten Sorten auf.
Alle Kaffeesorten waren reich an Antioxidantien
Die Forschenden kommen zu dem Schluss, dass grüner Kaffee die stärkste antibakterielle und antioxidative Aktivität unter den getesteten Sorten aufweist. Das Team betont aber auch, dass alle Kaffeesorten, selbst der Ladenkaffee, hohe Mengen an Antioxidantien beinhalten. (vb)
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