Gesundheit

Süßstoff Sucralose: BfR warnt vor Backwaren und Konserven

Vermutlich nichtswird so viel und so heiß diskutiert wie unsere tägliche Ernährung. Währendfrüher vor allem Cholesterin als der Übeltäter schlechthin in der Ernährunggalt, konzentriert man sich heute vor allem auf den Zucker. Innerhalb der Diskussionum den Verzicht auf Zucker nimmt allerdings eine weitere Frage immer wieder Gestaltan: Wie sicher oder „gesund“ sind Süßstoffe und Zuckeraustauschstoffe? Aktuellwarnt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), dass beim Erhitzen vonSucralose gesundheitsschädliche Verbindungen entstehen können.

Sucraloseist seit 2004 als Lebensmittelzusatzstoff E 955 in der EU zugelassen. Lauteiner EU-Verordnung müssen alle Lebensmittelzusatzstoffe, die vor dem 20.Januar 2009 zur Verwendung in der EU genehmigt wurden, neu bewertet werden. FürSüßungsmittel soll diese Neubewertung bis Ende 2020 abgeschlossen sein. Darüberinformiert das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) seit vergangenemDienstag in einer Stellungnahme mit dem Titel „Süßstoff Sucralose: BeimErhitzen von Lebensmitteln können gesundheitsschädliche Verbindungen entstehen“.

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Aus Sicht des BfR sollte der Neubewertung von Sucralose einehöhere Priorität beigemessen werden als der Neubewertung anderer Süßungsmittel. Die aktuelle Datenlage weise nämlich darauf hin, dass beim Erhitzen vonSucralose – „insbesondere im Zusammenwirken mit anderen Lebensmitteln“ –möglicherweise gesundheitsschädliche und zum Teil kanzerogene Verbindungenentstehen können.

Backwarenund Gemüsekonserven: Schon ab 120°C könnte es gefährlich werden

Dabei geht es nicht nur um industriell hergestellteLebensmittel (z.B. Backwaren und Gemüsekonserven), sondern auch um die Verwendungvon Sucralose beim Backen, Frittieren und Braten zu Hause. Die Warnung betrifft denTemperaturbereich von etwa 120 bis 250°C: Werde Sucralose heißer als 120°C erhitzt,führe dies zu einer schrittweisen und – mit weiter ansteigender Temperatur –fortschreitenden Zersetzung und Dechlorierung des Stoffes. In der Folge sollen chlorierteorganische Verbindungen entstehen können. Diese könnten gesundheitsschädlichsein.

Dioxine imGebäck?

Gemeint ist damit die Stoffgruppe der Dioxine, welchechlorhaltige Dioxine und Furane umfasst, wie polychlorierte Dibenzo-p-dioxine(PCDD) und Dibenzofurane (PCDF). Auch Chlorpropanole, die sich durch einGlycerin-Gerüst auszeichnen, könnten entstehen. Insgesamt besteht die Gruppeder Dioxine aus rund 200 Verbindungen, die unterschiedlich toxisch sind. 2,3,7,8-Tetrachlordibenzodioxin(TCDD) beispielsweise soll einer der toxischsten Vertreter der PCDD sein.Sowohl TCDD als auch andere PCDD sollen krebserzeugend wirken.

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