Gesundheit

Vielfältige Symptome: Weshalb Rheuma bei Kindern besonders tückisch ist

Rheuma bei Kindern ist besonders tückisch

Gesundheitsexperten zufolge leiden rund eineinhalb Millionen Deutsche an Rheuma. Der Erkrankungsbeginn ist in jedem Lebensalter möglich, liegt meist zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr. Allerdings trifft Rheuma auch viele Kinder. Gesundheitsexperten erklären, warum die Erkrankung bei den Kleinen besonders tückisch ist.

Nicht nur Erwachsene erkranken an Rheuma

„1,5 Millionen Menschen – zwei Prozent der erwachsenen Bevölkerung leiden unter entzündlich-rheumatischen Erkrankungen“, schreibt die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) auf ihrer Webseite. Zwar denken die meisten Menschen bei Rheuma an Senioren, doch auch Kinder können daran erkranken. Allein in Deutschland leiden rund 20.000 Kinder und Jugendliche unter den schmerzhaften Gelenkentzündungen. Bei den kleinen ist die Erkrankung besonders tückisch.

Nicht nur Erwachsene, auch Kinder und Jugendliche können an Rheuma erkranken. Mit der richtigen Therapie und einem frühzeitigen Behandlungsbeginn bestehen gute Chancen, die Erkrankung zur Ruhe zu bringen. (Bild: utah778/fotolia.com)

Symptome bei Kindern nur schwer zu deuten

Wie die Krankenkasse Barmer in einer Mitteilung schreibt, erkranken jedes Jahr etwa 1.500 Kinder in Deutschland an Gelenkrheuma.

Die Symptome von Rheuma bei Kindern sind allerdings schwer zu deuten.

„Gerade kleine Kinder können Rheuma-Beschwerden noch nicht klar äußern und fallen eher durch Verhaltensänderungen auf“, so Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der Barmer.

„Das Kind möchte morgens nicht mehr aufstehen, ist häufig schlecht gelaunt, weniger leistungsfähig oder will nicht mehr selbst laufen,“ erläutert die Expertin.

Wenn schmerzende Gelenke sich warm anfühlten und das Kind sie nicht mehr belasten wolle, sollten Eltern unbedingt den Kinderarzt aufsuchen.

Körpereigenes Abwehrsystem richtet sich gegen die Gelenkinnenhaut

Gelenkrheuma bei Kindern und Jugendlichen, von Medizinern auch als Juvenile idiopathische Arthritis (JIA) bezeichnet, sei auf eine Störung des Autoimmunsystems zurückzuführen.

Das körpereigene Abwehrsystem richte sich gegen die Gelenkinnenhaut, wodurch es zur Entzündung komme. In der Folge werde mehr Gelenkflüssigkeit gebildet, und das Gelenk schwelle an.

Doch JIA könne sich zusätzlich auch in verschiedenen Organen äußern, zum Beispiel an Augen, Nieren oder Haut.

„Wird die Erkrankung nicht therapiert, kann das betroffene Gelenk allmählich zerstört werden und Fehlhaltungen, Wachstumsstörungen sowie Muskelschwund die Folge sein“, erklärt Marschall.

Aber mit der richtigen Therapie und einem frühzeitigen Therapiebeginn bestünden gute Chancen, die Erkrankung zur Ruhe zu bringen.

Die Behandlung solle möglichst fachübergreifend stattfinden und neben Arzneimitteln auch Krankengymnastik und Ergotherapie beinhalten.

Alternative Behandlungsmethoden sind sanfter

Zudem können alternative Behandlungsmethoden wie die Radonwärmetherapie in warmen Heilstollen Patienten Linderung verschaffen.

Ganz allgemein erscheinen Naturheilverfahren als eine verlockende Alternative. Sie sind in der Regel nicht nur sanfter, sondern auch von weniger oder keinen Nebenwirkungen begleitet.

Heilen lässt sich Rheuma allerdings bislang nicht. (ad)

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