Dieerste der rund 1600 Klagen in den USA gegen Purdue Pharma ist beilgelegt: Derumstrittene Oxycontin-Hersteller zahlt 270 Millionen US-Dollar. Dem Unternehmender Familie Sackler wird vorgeworfen, die Opioid-Epidemie in Amerika durch zweifelhafteVertriebspraktiken vorangetrieben zu haben.
Der Hersteller des berüchtigtenSchmerzmittels Oxycontin, Purdue Pharma, hat einen ersten Vergleich imRechtsstreit um seine Rolle in der grassierenden US-Drogenkrise akzeptiert. DerKonzern stimmte einer Zahlung von 270 Millionen Dollar (240 Millionen Euro) zu, umeine Klage des Bundesstaates Oklahoma beizulegen. Das teilte der dortigeGeneralstaatsanwalt Mike Hunter am Dienstag mit. Das Geld soll unter anderemfür ein Suchthilfezentrum verwendet werden
Purdue wird vorgeworfen, mit seinem suchtgefährdenden Schmerzmittel Oxycontinein Wegbereiter der Opioid-Epidemie und Drogenkrise in den USA gewesen zu sein.Der Konzern ist in den Staaten mit mehr als 1600 Klagen konfrontiert. Lautder US-Gesundheitsbehörde CDC haben Oxycontin und andere opioidhaltigeMedikamente 2017 beim Tod von 48.000 Menschen in den USA eine Rollegespielt.
Hersteller begrüßt Vergleich
Purduebefindet sich im Besitz der milliardenschweren Sackler-Familie, die ihren Namendurch Spenden für Museen, Universitäten und andere öffentliche Einrichtungenbekannt machte, durch Oxycontin aber massiv in die Kritik geraten ist. PurduePharma begrüßte den Vergleich in einem Statement. Die Einigung sei Ausdruck „unseresEinsatzes, Lösungen in der Opioid-Krise voranzutreiben“, teilteVorstandschef Craig Landau mit.
DieSackler-Familie und ihr Unternehmen haben Anschuldigungen, die Suchtgefahrenvon Oxycontin verschleiert und das Schmerzmittel mit rücksichtslosen unddubiosen Vertriebsmethoden in den Markt gedrückt zu haben, stets abgestritten. DieFirma solle die Ärzte auch noch dann zur Verschreibung höherer Oxycontin-Dosengedrängt haben, als die Risiken längst bekannt waren.
Proteste gegen Sackler-Familie
Inzwischendürften die Sacklers auch um ihren Ruf fürchten. Denn die Proteste gegen diePraktiken des Clans nehmen zu und haben inzwischen schon bewirkt, dass Museenin London und New York keine Spenden mehr von ihm annehmen wollen. Auch dieInvestmentfirma, die das Familienvermögen verwaltete, will mit den Sacklersnichts mehr zu tun haben.
Dererste Prozess wurde damit abgewendet, ohne dass die Sacklers öffentlich vorGericht aussagen mussten. Der nun geschlossene Vergleich könnte richtungsweisendfür weitere Klagen sein. Medienberichten zufolge hatte Purdue Pharma mitOxycontin in den letzten Jahren mehrere Milliarden Dollar verdient.
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