Ernährung: Das Gesamtbild zählt
Salz, Zucker und Schweinefleisch sind ungesund, Brokkoli und Nüsse sind gesund – bei zahlreichen Studien über das Essen wird pauschal immer nur ein Lebensmittel betrachtet. Eine aktuelle Studie zeigt nun, dass es vielmehr um das Gesamtbild geht, aus dem sich die Ernährung zusammensetzt. Dabei fand das Team heraus, dass bestimmte Ernährungsmuster mit einem geringeren Risiko für einen Herzinfarkt, Schlaganfall und sonstigen Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden sind.
Forschende der Harvard T.H. Chan School of Public Health zeigten, dass Erwachsene, die häufig Gemüse, Obst, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Nüsse verzehren sowie den Konsum von rotem und verarbeitetem Fleisch als auch von zuckerhaltigen Getränken einschränken, seltener eine Herzkrankheit entwickeln oder kardiovaskuläre Ereignisse wie einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erleiden. Die Forschungsergebnisse wurden kürzlich in dem renommierten Fachjournal „JAMA Internal medicine“ vorgestellt.
Nach welchem Muster ernähren Sie sich?
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Das Festhalten an gesunden Essgewohnheiten ist mit einem geringeren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden. Die aktuelle Studie deutet darauf hin, dass es sinnvoller ist, sich an ein gesundes Ernährungsmuster zu halten, als sich auf einzelne gesunde oder ungesunde Lebensmittel zu konzentrieren. Einen einzigen richtigen Weg gibt es nicht, es kommt auf das Muster an, dass der Ernährung zugrunde liegt.
Viele Wege führen zu einer gesunden Ernährung
„Obwohl jedes gesunde Ernährungsmuster eine andere Kombination von Nahrungsbestandteilen beinhaltete, zeigt unsere Studie, dass vorwiegend vier gesunde Ernährungsmuster mit einem geringeren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden sind“, erläutert Studienerstautor Zhilei Shan. Dieser Vorteil blieb bei allen untersuchten Völkern und ethnischen Gruppen bestehen.
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Die Forschenden untersuchten vier große Ernährungsrichtlinien nach Gemeinsamkeiten, und zwar den „Healthy Eating Index-2015“ (HEI-2015), den „Alternate Mediterranean Diet Score“ (AMED), den „Healthful Plant-Based Diet Index“ (HPDI) sowie den „Alternate Healthy Eating Index“ (AHEI). Trotz unterschiedlicher Bewertungsmethoden betont jedes dieser Muster den höheren Verzehr von Vollkorngetreide, Gemüse, Obst, Hülsenfrüchten und Nüssen sowie den geringeren Verzehr von rotem und verarbeitetem Fleisch und gezuckerten Getränken.
Riesige Datenmengen wurden durchforstet
Um die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Mustern und dem Auftreten von Herzkrankheiten zu bewerten, analysierte das Forschungsteam die Ernährungsdaten von über 160.000 Frauen und über 43.000 Männern. Die Daten wurden im Laufe von drei großen Ernährungsstudien erhoben. Alle Teilnehmenden wurden mindestens zwei Jahre zu ihren Essgewohnheiten befragt.
Gesunde Ernährung senkt Herzkrankheit-Risiko um 20 Prozent
Nach der Bereinigung zahlreicher Faktoren, darunter Alter, BMI und Raucherstatus, ergab die Analyse, dass eine bessere Einhaltung eines gesunden Ernährungsmusters durchweg mit einem geringeren Risiko für die Entwicklung einer Herzerkrankung verbunden war. Diejenigen, die sich strickt an ein gesundes Ernährungsmuster hielten, hatten ein bis zu 21 Prozent geringeres Herzkrankheiten-Risiko als diejenigen, die sich am wenigsten an gesunde Ernährungsmuster hielten.
Die Teilnehmenden kamen aus unterschiedlichen Regionen und gehörten unterschiedlichen ethnischen Gruppen an, die alle unterschiedliche Ernährungsgewohnheiten hatten. Die Effekte waren jedoch alle ähnlich. Es scheint also beispielsweise nicht wichtig zu sein, welches Obst oder Gemüse man isst, solange man überhaupt ausreichend Obst und Gemüse isst.
Jeder kann sich seine gesunde Ernährung zusammenbasteln
„Diese Daten liefern weitere Belege dafür, dass die Befolgung gesunder Essgewohnheiten langfristige gesundheitliche Vorteile bei der Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit sich bringt“, resümiert Ernährungsprofessor und korrespondierender Studienautor Fredrick J. Stare. Es gebe keine beste Einheitsdiät. Jeder könne auf vielfältige und flexible Weise seinen Weg zu einem gesunden Ernährungsmuster finden und dabei persönliche Vorlieben und kulturelle Traditionen berücksichtigen. (vb)
Autoren- und Quelleninformationen
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