Selbstzweifel sind weit verbreitet. Besonders zu Beginn des Berufslebens oder nach einem Stellenwechsel ist eine gewisse Verunsicherung durchaus normal. Was aber ist, wenn diese Selbstzweifel immer wieder auftreten und die Betroffenen darunter leiden? Was, wenn Menschen ihre eigenen Fähigkeiten so sehr anzweifeln, dass sie sich quasi als eine Art Hochstapler empfinden?
Das Hochstapler-Phänomen – oder auch Impostor-Syndrom (engl. Hochstapler) – ist ein psychologisches Phänomen. Obwohl häufig als Syndrom bezeichnet, stellt es keine krankhafte Beeinträchtigung oder Persönlichkeitsstörung dar. Es handelt sich bei den Betroffenen meist um Personen, die objektiv eigentlich gar keinen Grund haben, an ihren Fähigkeiten zu zweifeln – dies aber dennoch tun. Sie stellen ihre Erfolge infrage oder erklären sie mit Glück, Zufall und anderen externen begünstigenden Umständen. Die Angst „aufzufliegen“ und quasi als Hochstapler enttarnt zu werden, gehört dazu. Ganz nach dem Motto: „Die Anderen müssten doch eigentlich bemerken, dass meine Fähigkeiten gar nicht ausreichen.“
Wer sich für einen beruflichen Hochstapler hält, reagiert darauf durchaus unterschiedlich. Zwei Grundstrategien werden beobachtet. Die einen versuchen, ihren Zweifeln mit Fleiß und akribischer Vorbereitung zu begegnen. Für sie ist es wichtig, möglichst wenig dem Zufall zu überlassen. Es besteht allerdings die Gefahr, es mit dem selbst auferlegten Perfektionismus zu übertreiben. Zudem hält sich bei ihnen trotz allem der Eindruck, nicht gut genug zu sein. Andere Betroffene wiederum prokrastinieren. Das heißt, sie schieben Aufgaben vor sich her, anstatt sie anzugehen. Sie wollen einer als „sicher“ angenommenen Blamage am liebsten aus dem Weg gehen. Zu groß ist die Angst zu versagen.
Dies alles macht die Betroffenen nicht nur unglücklich, sondern behindert auch ihre berufliche Entfaltung. Wie man erkennt, ob man selbst unter dem Hochstapler-Phänomen leidet, und wie man dagegen vorgehen kann, beschreibt AZ-Autorin Inken Rutz in der aktuellen AZ 2020, Nr. 29, Seite 6.
Quelle: Den ganzen Artikel lesen