Auswirkungen von CBD auf die Fahrtüchtigkeit
Die Nutzung von Cannabidiol (CBD) hat in den letzten Jahren immer weiter zugenommen. Wenn es um die Sicherheit von CBD im Straßenverkehr geht, stellt sich die Frage, ob dieser medizinisch wirksame Bestandteil von Cannabis die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen kann. Neuste Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass CBD Menschen keineswegs fahruntüchtig macht.
Die Einnahme von CBD wirkt sich nicht negativ auf die Fahrtüchtigkeit im Straßenverkehr aus, so das Ergebnis einer Untersuchung unter der Leitung von Forschenden der Lambert Initiative for Cannabinoid Therapeutics der University of Sydney, die an der Universität Maastricht in den Niederlanden durchgeführt wurde. Die Ergebnisse wurden in der renommierten englischsprachigen Fachzeitschrift „Journal of the American Medical Association“ veröffentlicht.
Was ist CBD?
Cannabidiol (CBD) ist ein Bestandteil von Cannabis, der vielfach für medizinische Zwecke genutzt wird. Die Fahrtüchtigkeit wird hierdurch jedoch nicht beeinträchtigt, berichten die Forschenden von ihren aktuellen Studienergebnissen. Auch scheinen mäßige Mengen des Wirkstoffs
Tetrahydrocannabinol (THC), der für die Rauschwirkung von Cannabis verantwortlich ist, lediglich eine leichte Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit über einen Zeitraum von bis zu vier Stunden zu verursachen.
CBD beeinträchtigt nicht die Fahrtüchtigkeit
„Diese Ergebnisse zeigen zum ersten Mal, dass CBD, wenn es ohne THC verabreicht wird, die Fahrtüchtigkeit eines Probanden nicht beeinträchtigt. Das sind großartige Neuigkeiten für diejenigen, die CBD-basierte Produkte verwenden oder eine Behandlung in Betracht ziehen“, erläutert Studienautor Dr. Thomas Arkell in einer Pressemitteilung der University of Sydney.
Bei welchen Erkrankungen wird CBD eingesetzt?
Die medizinische Behandlung mit cannabisbezogenen Produkten hat in letzter Zeit erheblich zugenommen und umfasst beispielsweise die zunehmende Verwendung von CBD-haltigen Produkten bei Erkrankungen wie Epilepsie, Angstzuständen, chronischen Schmerzen und Abhängigkeiten. Manche Produkte können jedoch auch eine Mischung aus THC und CBD enthalten, erläutern die Forschenden.
Im Rahmen der Forschungsarbeiten inhalierten 26 Menschen Cannabis, das verdampft wurde. Die Teilnehmenden verdampften dabei Cannabis, das hauptsächlich THC, hauptsächlich CBD, THC und CBD in Kombination oder Placebo-Cannabis (keine aktiven Bestandteile) enthielt. Die Menge des von den Teilnehmenden verdampften THC reichte aus, um starke Rauschgefühle zu verursachen.
Die Teilnehmenden fuhren 40 Minuten nach der Einnahme und erneut vier Stunden später unter kontrollierten Bedingungen eine 100 Kilometer lange Strecke auf öffentlichen Straße in einem Auto mit doppelter Kontrolle und in Anwesenheit eines Fahrlehrers, erklärt das Team. Um zu testen, wie sich die verschiedenen Cannabisarten auf das Fahren auswirken, absolvierten die Teilnehmenden zwei einstündige Fahrprüfungen auf der Autobahn.
Auswirkungen von CBD auf die Fahrtüchtigkeit
Cannabis, das hauptsächlich CBD enthielt, beeinträchtigte das Fahren nicht, während Cannabis, welches THC oder eine THC/CBD-Mischung enthielt, eine leichte Beeinträchtigung verursachte. Diese Beeinträchtigung konnte 40 Minuten später festgestellt werden, aber vier Stunden später war sie gänzlich verschwunden, berichten die Forschenden.
Einfluss der Ergebnisse auf Straßenverkehrsregeln
Da sich aktuell die Cannabisgesetze auf der ganzen Welt verändern, setzen sich immer mehr Gerichtsbarkeiten mit dem Problem des Cannabis-beeinträchtigten Fahrens auseinander. Die Ergebnisse der aktuellen Studie liefern wichtige Erkenntnisse über das Ausmaß und die Dauer der Beeinträchtigung durch verschiedene Cannabisarten und können dazu beitragen, dass sich die Regeln und Vorschriften zur Straßenverkehrssicherheit nicht nur in Australien, sondern auf der ganzen Welt verändern, fügen die Fachleute hinzu.
„Die Verkehrssicherheit ist ein Hauptanliegen. Diese Ergebnisse sollten evidenzbasierte Gesetze und Vorschriften für Menschen ermöglichen, die medizinischen Cannabis erhalten“, betont Dr. Arkell. „Es ist unglaublich wichtig, die Auswirkungen von Cannabis auf das Fahren mit solcher Präzision in einem realen Kontext zu untersuchen“, fügt Professor Jan Ramaekers hinzu.
Sichere Teilnahme am Straßenverkehr trotz CBD
Die Ergebnisse sollten den Menschen, die ausschließlich CBD-Produkte verwenden, die Gewissheit geben, dass sie höchstwahrscheinlich sicher fahren können. Gleichzeitig helfen sie den Personen, die THC-dominante Produkte verwenden, die Dauer der Beeinträchtigung zu verstehen.
„Mit der sich rasch ändernden Einstellung zum medizinischen und nicht-medizinischen Konsum von Cannabis entwickelt sich das Fahren unter Cannabiseinfluss zu einem wichtigen und etwas kontroversen Thema der öffentlichen Gesundheit”, erklärt Professor McGregor.
Probleme vorheriger Untersuchungen
Zwar haben einige frühere Studien bereits die Auswirkungen von Cannabis auf das Fahren untersucht, sie konzentrierten sich jedoch meist auf gerauchtes Cannabis, das nur THC enthielt. Zusätzlich wurde die Dauer der Beeinträchtigung nicht genau quantifiziert, erläutert das Team. Hier liefert die neue Studie nun wesentlich präzisere Erkenntnisse. (as)
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