Gesundheit

Fachgesellschaften empfehlen Booster für Schwangere und Stillende

Bislang empfiehlt die STIKO nur für bestimmte Gruppen eine Booster-Impfung gegen COVID-19. Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe und andere Fachgesellschaften, zum Beispiel aus der Prä- und Perinatalmedizin, erwarten aber, dass diese Empfehlung bald auf alle erweitert wird. Deswegen haben sie sich analog zu internationalen Fachverbänden vorab schon einmal dafür ausgesprochen, eine Booster-Impfung auch in Schwangerschaft und Stillzeit zu empfehlen. Auf den optimalen Zeitpunkt möchten sie sich aber in Ermangelung belastbarer Daten nicht festlegen. 

Die Impfung gegen COVID-19 mit dem mRNA-Impfstoff von Pfizer/Biontech wird mittlerweile auch für Schwangere und Stillende empfohlen. Eine Booster-Empfehlung gibt es für diese Gruppe aber noch nicht – hier hat die Ständige Impfkommission (STIKO) lediglich für bestimmte Gruppen zur Booster-Impfung geraten. Schwangere und Stillende sind bislang nicht dabei.

Nun haben sich die Deutschen Fachgesellschaften für Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit zu der Thematik geäußert. In einer Mitteilung vom gestrigen Montag heißt es, dass zu erwarten sei, dass die Empfehlung für eine Booster-Impfung gegen COVID-19 mit einem mRNA-Impfstoff zukünftig uneingeschränkt für alle Bürger:innen gelten wird. Dies vorwegnehmend und vor dem Hintergrund aktuell rasch steigender Infektionszahlen sowie analog zur Stellungnahme der Österreichischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (OEGGG) zu diesem Thema vom 8. November 2021 sehen die Deutschen Fachgesellschaften für Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit keinen Grund dafür, schwangere und stillende Frauen von einer Booster-Impfung auszugrenzen. In Österreich gibt es allerdings bereits eine allgemeine Booster-Empfehlung für alle ab 18, die auch Schwangere berücksichtigt.

Sie schließen sich dem Wortlaut der OEGGG an, wie sie erklären – unter Verweis auf den ausführlichen Bericht zur Nutzen-Risiko-Bewertung einer Impfung mit einem mRNA-Impfstoff in der Schwangerschaft und Stillzeit (Epidemiologisches Bulletin Nr. 38 vom 23. September 2021).

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Die Empfehlung zur Boosterung sei durch die derzeit rapide steigenden Infektionszahlen sowie den nachweislich nach sechs Monaten sinkenden Antikörperspiegel in der allgemeinen Population mit parallel steigenden Impfdurchbruchsinfektionen begründet, schreiben sie weiter. Zwar gebe es für die spezifische Booster-Impfung in der Schwangerschaft aufgrund der relativ geringen Erfahrung noch keine abrufbaren Daten, räumen die Experten ein. Aber die amerikanische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (ACOG) sowie die amerikanische Society for Maternal-Fetal Medicine (SMFM) und das britische Royal College of Obstetricians and Gynaecologists (RCOG) empfehlen bereits für alle schwangeren Frauen die Verabreichung einer dritten Dosis des mRNA-Impfstoffs von Biontech/ Pfizer ab sechs Monaten nach der ersten Impfserie. Die Boosterung könne laut dem amerikanischen Expertenkonsensus zu jeder Zeit in der Schwangerschaft bzw. nach der Geburt verabreicht werden.

Optimaler Zeitpunkt unklar

Die deutschen Fachgesellschaften rund um Geburt und Schwangerschaft legen sich daher auch fest: „In Anbetracht des derzeitigen Infektionsgeschehens, dem größeren Risiko für einen schweren Verlauf in der Schwangerschaft sowie der Unbedenklichkeit der Impfung für das Ungeborene (basierend auf den derzeitig verfügbaren Daten für die ersten zwei Impfdosen), wird eine Booster-Impfung mit Comirnaty® in der Schwangerschaft empfohlen.“

Den optimalen Zeitpunkt für die dritte Dosis kennt man allerdings noch nicht, dazu gibt es laut der Mitteilung noch keine belastbaren Daten. Daher lautet die aktuelle Empfehlung, den Booster je nach Intervall zur zweiten Impfung bzw. ab dem zweiten Trimenon (analog zu den ersten zwei Impfdosen) zu verabreichen.

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