Gesundheit

Das ändert sich 2022 beim gelben Impfpass und beim digitalen Impfzertifikat

Das Coronavirus spielt auch 2022 im öffentlichen Leben eine wichtige Rolle. Das neue Jahr bringt auch deshalb viele neue Gesetze, Neuregelungen und neue EU-Verordnungen mit sich. Bundesbürger erwarten unter anderem Änderungen beim digitalen Impfzertifikat und beim gelben Impfbuch. FOCUS Online sagt, was sich ändert.

Gelbe Impfausweise sind nicht fälschungssicher. Zudem lassen sie sich ohne großen Aufwand kopieren. Erste Bundesländer rüsten deshalb besonders beim Impfsticker auf. Neben Name des Impfstoffs, Chargennummer und Impfdatum findet sich dort mittlerweile auch kleinere Sicherheitsmerkmale. Aber auch bei den Strafen gab es 2021 Änderungen: Wer mit einem gefälschten Impfausweis erwischt wird, muss mit höheren Geld- und Haftstrafen rechnen.

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Gelber Impfpass verliert an Bedeutung – nicht nur bei Corona

Erste Bundesländer erklären das gelbe Impfbuch bereits seit mehreren Monaten als ungültig. Das ist beispielsweise in Baden-Württemberg und Berlin der Fall. Weitere Bundesländer könnten diesem Beispiel folgen. In nahezu allen Impfzentren müssen Bundesbürger keinen gelben Impfausweis mehr vorlegen, um eine Erst-, Zweit-, Dritt- oder Auffrischimpfung zu erhalten.

Im neuen Jahr ist der gelbe Impfpass insgesamt obsolet. Hintergrund ist die digitale Patientenakte. Jede Impfungen, die Bundesbürger beim Arzt erhalten, wird dann nicht mehr ausschließlich handschriftlich in einem kleinen gelben Heft, dem sogenannten Impfbuch, dokumentiert. Versicherte können ab 2022 wählen, ob der Eintrag im elektronischen Impfpass erfolgen soll. Der e-Impfpass ist Teil der elektronischen Patientenakte und es ist sinnvoll, alle Impfungen fortan einheitlich in diesem Format zu hinterlegen.

FOCUS Online rät: Wer die elektronische Patientenakte nutzen will, sollte sie bei seiner Krankenversicherung beantragen.

Digitales Impfzertifikat soll nach neun Monaten ablaufen

Eine immer wichtigere Rolle spielt dafür das digitale Impfzertifikat. Das Dokument ist leicht zu erkennen, ist europaweit einheitlich strukturiert. Durch den QR-Code lässt sich das Impfzertifikat auch aufs Smartphone bringen und per Scan nach der Gültigkeit prüfen.

Ab 1. Februar sind digitale Impfzertifikate innerhalb der Europäischen Union nur noch neun Monate (oder 270 Tage) gültig. Ausschlaggebend ist dabei das Datum der jüngsten Impfung. Auch deshalb sollten Betroffene immer die ausgestellten digitalen Impfzertifikate nach Fehlern prüfen.

Wurden Vor- und Familienname vertauscht, das Geburtsdatum falsch eigegeben oder stimmt die Wohnadresse nicht mit der Erst- oder Zweitimpfung überein, hat das Auswirkungen auf den Impfstatus.

Wenn Sie die CovPass-App nutzen, gilt: Für jede Person gilt ein QR-Code. Wird ein zweiter QR-Code angezeigt, ist ein ausgestelltes digitales Impfzertfikat fehlerhaft. Jede Apotheke kann entsprechende Korrekturen kostenlos vornehmen.

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2022 wird für Bundesbürger deshalb wichtig: Bei einem Urlaub sollte bei Ein- und Ausreise das digitale Impfzertifikat gültig sein. Andernfalls wird entweder ein aktueller negativer Corona-Test benötigt oder aber es droht ein Bußgeld.

Erste Apotheken wollen ab Mitte Januar impfen

Apothekenverbände erwarten, dass in der ersten Januar-Woche eine bundesweite Impfverordnung gilt. Sie regelt dann unter anderem die Vergütung, die Impfstoffbestellung und insgesamt die Corona-Impfung in der Apotheke. Außerdem fehle es offenbar noch an technischen Möglichkeiten, damit Apotheken die verimpften Dosen an das Robert Koch-Institut melden können.

FOCUS Online erfuhr: Größere Ketten und Apothekenverbände haben bereits Schulungen für ihrer Mitarbeiter ausgearbeitet. Bisher impften geschulte Apotheker noch im Verbund mit Ärzten. Wegen der Corona-Krise wollen Bund und Länder allerdings Apotheken in die Impfkampagne mitaufnehmen. Dadurch sollen viele Menschen schnell und spontan an einen Impftermin kommen.

Impfpflicht? Erste Beratungen wohl Anfang des Jahres möglich

Ob eine allgemeine Impfplicht kommt oder nicht, ist unklar. Zuletzt hatten Spitzenpolitiker die Debatte immer wieder angeheizt. Anfang des Jahres soll der Bundestag erstmals darüber beraten.

Laut den jüngsten Zahlen des Robert-Koch-Instituts sind in Deutschland 71,2 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft. 38,7 Prozent haben zusätzlich eine Auffrischungsimpfung erhalten. Die hohe Zahl von Ungeimpften bereitet Experten nicht zuletzt auch wegen der besonders ansteckenden Omikron-Variante des Coronavirus große Sorgen.

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