Die Zahl der Todesopfer durch Ebola ist in Uganda auf zwei gestiegen. Nach einem fünfjährigen Jungen ist auch dessen 50-jährige Großmutter der Krankheit erlegen. Die beiden lebten in Uganda, waren aber zur Beerdigung des Großvaters in den Kongo gereist. Der Mann war ebenfalls an Ebola gestorben.
Bei der Rückkehr der Familie nach Uganda stellten Kontrolleure bereits an der Grenze erste Ebola-Symptome fest und wollten mehrere Familienmitglieder isolieren. Sechs von zwölf Personen gelang es jedoch, zu fliehen und die Grenze an einer nicht bewachten Stelle zu überqueren, berichtet die Weltgesundheitsorganisation.
Nachdem der fünfjährige Junge erhebliche Beschwerden entwickelte, kam seine Mutter mit ihm ins Krankenhaus. Mittlerweile stehen 27 Personen unter Beobachtung, die mit den Verstorbenen Kontakt hatten. Beim dreijährigen Bruder des toten Jungen wurde Ebola bereits nachgewiesen. Daneben hat ein 23-jähriger Mann typische Ebola-Symptome entwickelt, ein Testergebnis steht aber noch aus.
In Uganda hatte es in der Vergangenheit mehrfach Ebola-Ausbrüche gegeben, zuletzt 2012. Damals starben mehr als 200 Menschen an den Folgen der Krankheit.
Kongo: Rund 2000 Infizierte, mehr als 1300 Todesfälle
Ebola grassiert bereits seit zehn Monaten in der Demokratischen Republik Kongo, mit den beiden Fällen hat das Virus erstmals ein Nachbarland erreicht. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will am Freitag in einer Krisensitzung darüber beraten, ob ein „internationaler Gesundheitsnotstand“ ausgerufen werden muss. Im Oktober und im April hatte sich die WHO noch gegen einen solchen Schritt entschieden, da sich der Ausbruch auf Teile des Kongos beschränkte.
Die Ausrufung des Notstands würde grenzüberschreitende Maßnahmen zur Seuchenbekämpfung auslösen. Dies war etwa 2014 der Fall, nachdem eine verheerende Ebola-Epidemie mehrere westafrikanische Staaten heimgesucht hatte. In Guinea, Sierra Leone und Liberia starben damals rund 11.300 Menschen an dem Virus.
Beim aktuellen Ausbruch in der Demokratischen Republik Kongo handelt es sich um die zweitschwerste Epidemie der Geschichte. Seit August wurden mehr als 2000 Ebola-Fälle gemeldet. Mehr als 1300 Patienten starben an der Krankheit. Da es ein Krisengebiet betrifft, haben Helfer extreme Probleme, das Virus unter Kontrolle zu bekommen.
Hoffnung durch experimentellen Impfstoff
Die Weltgesundheitsorganisation hatte bereits seit Längerem davor gewarnt, dass sich das Ebolavirus nach Uganda ausbreiten könnte. Viele Mitarbeiter im Gesundheitswesen wurden vorsorglich geimpft. Auch existierten schon vor den Fällen Behandlungszentren, in denen Patienten isoliert werden können.
Im betroffenen Ort Kasese wurden öffentliche Menschenansammlungen verboten, etwa bei Märkten oder Gottesdiensten. Die Bewohner wurden dazu aufgerufen, Körperkontakt mit anderen Menschen zu meiden.
Aktuell plant die WHO, 3500 weitere Impfdosen nach Uganda zu bringen. Bei dem Mittel handelt es sich um einen noch experimentellen, aber vielversprechenden Impfstoff, der nach der verheerenden Epidemie in Westafrika entwickelt wurde. Nach wie vor fehlt ein Medikament, mit dem sich die Krankheit heilen lässt. Stattdessen ist es bislang nur möglich, die Beschwerden zu behandeln.
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