In Deutschland erkranken im Schnitt jeden Tag 900 Menschen neu an Alzheimer. In der Regel tritt die Krankheit erst bei Menschen über 75 Jahren auf. In jungen Jahren brauchen Sie nicht wirklich Angst vor Alzheimer zu haben, können aber mit dem richtigen Lebensstil bereits vorbeugen.
Die gute Nachricht zuerst: Vor dem 70.ten Lebensjahr sind nur zwei Prozent der Bevölkerung von Alzheimer oder anderen Demenz-Erkrankungen betroffen. Junge Menschen brauchen also nicht wirklich Angst vor Alzheimer zu haben, er ist in der Regel eine Erkrankung des höheren und hohen Lebensalters.
Die Schlechte: Schätzungen sagen, dass sich die Krankenzahl bis zum Jahr 2050 verdoppelt haben wird. Alzheimer macht dabei zwei Drittel aller Vergesslichkeitserkrankungen aus, die gefäßbedingte Demenz fast den ganzen Rest. Mischformen gibt es natürlich auch. Susanne Schramke Franziska Rubin
Über die Expertin
Franziska Rubin ist Ärztin, Moderatorin, Medizinjournalistin und Autorin mehrerer Bestseller zum Thema Gesundheit, Hausmittel und gesundes Kochen. Im TV präsentierte sie 17 Jahre lang die Sendung „Hauptsache Gesund“ des MDR. Sie lebt mit Mann, Töchtern und Hund am bayerischen Ammersee.
Verlauf und Anzeichen einer Alzheimer-Erkrankung
Dement zu sein bedeutet wörtlich, ohne Verstand zu sein (lateinisch demens = unvernünftig, wahnsinnig). Ein kaum vorzustellender Zustand, für einen selbst und auch die mitbetroffenen Angehörigen. Bei der Alzheimer-Erkrankung kommt es zu Eiweißablagerungen im Gehirn und Entzündungen, sodass das Gehirn schrumpft. Fatalerweise sind hiervon vor allem die Bereiche für Sprache, Erinnerungen, Denkvermögen und Orientierung betroffen, was die typischen Symptome verursacht:
- Am Anfang ist der Verlauf der Alzheimer-Erkrankung schleichend und nicht klar abgrenzbar vom normalen Altern. Kleine Gedächtnislücken, Riechstörungen, Stimmungsschwankungen und Wortfindungsprobleme sind die ersten Zeichen.
- Im weiteren Verlauf kommt es zu örtlichen und zeitlichen Orientierungsschwierigkeiten, Worte fehlen immer häufiger, Namen entfallen und tägliche Aufgaben werden immer schwieriger.
- Später (oft Jahre) werden Familienmitglieder nicht mehr erkannt, Gespräche unmöglich und es bedarf der umfassenden Pflege und Betreuung.
Die moderne Medizin kann die Erkrankung für eine gewisse Zeit bremsen aber ein Medikament oder Verfahren zur Heilung gibt es trotz intensiver Forschung noch nicht.
Wie wird eine Alzheimer-Erkrankung erkannt?
Zur Diagnostik führen Ärzte verschiedene Gedächtnistests, Blut- und körperliche Untersuchungen durch, nutzen aber auch bildgebende Verfahren wie ein CT oder MRT des Gehirns. Zur Behandlung stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung: Antidementiva stabilisieren den Gesundheitszustand oder verbessern ihn leicht, Neuroleptika helfen gegen Wahnvorstellungen, Misstrauen gegenüber Angehörigen und Unruhe, Antidepressiva gegen die schlechte Stimmungslage.
Physiotherapie oder Logopädie unterstützen, um fitter zu bleiben. Wichtig ist auch die konsequente Behandlung von Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes, Rauchen, Fettstoffwechselstörungen und Übergewicht.
Wen trifft es besonders häufig?
Durchschnittlich erkranken jeden Tag in Deutschland etwa 900 Menschen neu an Alzheimer. Das macht im Jahr mehr als 300.000. Nach dem 75. Lebensjahr sind gut sieben Prozent, nach dem 85. mehr als 25 Prozent, über 90 sind 40 Prozent der Menschen dement.
Weil Frauen durchschnittlich fünf bis zehn Jahre länger leben, erkranken sie deutlich häufiger an Alzheimer und Demenz als Männer. Es entfallen etwa 70 Prozent der Erkrankungen auf Frauen und nur 30 Prozent auf Männer. Die Alzheimer-Erkrankung schreitet allerdings bei ihnen langsamer und weniger aggressiv voran.
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