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Altersbedingter Hörverlust: Neue Ursachen und Heilungsansätze entdeckt – Naturheilkunde & Naturheilverfahren Fachportal

Ist altersbedingter Hörverlust in Zukunft heilbar?

Bei Fruchtfliegen wurde eine Reihe von regulatorischen Genen identifiziert, welche für die Aufrechterhaltung eines gesunden Gehörs verantwortlich sind. Diese neue Entdeckung könnte zur Behandlungen von altersbedingtem Hörverlust beim Menschen beitragen.

Bei der aktuellen Untersuchung des University College London, Imperial College London und der University of Edinburgh wurden Gene von Fruchtfliegen identifiziert, die für ein gesundes Gehör verantwortlich sind. Die Ergebnisse der Studie wurden in der englischsprachigen Fachzeitschrift „Scientific Reports“ publiziert.

Hörverlust tritt im Alter sehr häufig auf

Viele Menschen entwickeln mit zunehmenden Alter Probleme mit ihrem Gehör. Nach Angaben der Forschenden erkrankt sogar ein Drittel der Menschen (1,23 Milliarden) im Alter von über 65 Jahren an Hörverlust. Es wird davon ausgegangen, dass es mehr als 150 Gene gibt, die einen Einfluss auf den Hörverlust haben können. Trotzdem gibt es keine einheitliche Meinung darüber, wie diese zur Entwicklung neuartiger Hörverlusttherapien genutzt werden können.

Warum untersuchte die Studie die Fruchtfliege?

Obwohl Menschen und Fruchtfliegen sehr unterschiedlich sind, weist das Ohr der Fruchtfliege viele molekulare Ähnlichkeiten mit den Ohren des Menschen auf, was sie ideal für die Untersuchung von menschlichem Hörverlust macht. Bisher gab es jedoch noch keine Studie, die das Gehör der Fruchtfliege über ihren gesamten Lebensweg untersucht hat.

Hörfähigkeit der Fruchtfliege wurde untersucht

Bei der aktuellen Untersuchung wurde erstmals die Hörfähigkeit der gemeinen Fruchtfliege (Drosophila melanogaster) über ihre gesamte Lebensspanne (etwa 70 Tage) analysiert. So sollte festgestellt werden, ob ihr Hörvermögen mit dem Alter abnimmt.

Welche Rolle spielten Gene im Innenohr?

Mit Hilfe fortschrittlicher Methoden fanden die Forschenden heraus, dass die Ohren der Fruchtfliegen ebenfalls altersbedingten Hörverlust aufweisen. Das Gehör der Fliegen verschlechterte sich etwa ab dem 50. Tag ihre Lebens. Die Forschenden versuchten daraufhin herauszufinden, ob es Gene im Innenohr der Fliegen gibt, die sich mit dem Alter verändern.

Bestimmte Gene halten das Ohr empfindlich

Die Forschungsgruppe identifizierte bei ihrer Arbeit erstmals einen Satz von sogenannten Transkriptionsregulator-Genen. Es handelt sich um bestimmte Gene, welche die Aktivität kontrollieren, die das Ohr empfindlich hält.

Lässt sich altersbedingter Hörverlust vermeiden?

Ein Vorteil im Fliegen-Modell besteht darin, dass die Rolle der einzelnen Gene leicht getestet werden kann, indem entweder ihre Funktionen erhöht oder abgeschaltet werden. So fanden die Forschenden heraus, dass die Manipulation einiger Gene verhindern kann, dass die Fliegen einen altersbedingten Hörverlust entwickeln.

Beschleunigte Entwicklung neuer Strategien gegen Hörverlust

Die Entdeckung, dass Fruchtfliegen einen altersbedingten Hörverlust erleiden und dass ihre frühere Hörgesundheit durch einen bestimmten Satz von Genen gesteuert wird, ist ein bedeutender Durchbruch, erklärt die Forschungsgruppe. Die Tatsache, dass diese Gene beim Menschen konserviert sind, wird dazu beitragen, die zukünftige klinische Forschung am Menschen zu fokussieren und dadurch die Entdeckung neuer pharmakologischer oder gentherapeutischer Strategien zu beschleunigen, fügt das Team hinzu.

Weitere Forschung wird bereits durchgeführt

Aufbauend auf den Erkenntnissen wurde von der Forschungsgruppe bereits ein Folgeprojekt zur Identifizierung neuer Medikamente zur Behandlung von altersbedingtem Hörverlust begonnen. Die Ergebnisse der aktuellen Studie fördern nicht nur das Verständnis darüber, warum das Gehör mit zunehmendem Alter abnimmt, sondern öffnen auch die Tür für die zukünftige Entwicklung von Behandlungen zur Vorbeugung von Hörverlust, berichten die Forschenden. (as)

Autoren- und Quelleninformationen

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.

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