Gesundheit

Apotheken-Stimmung: heiter oder wolkig? (Video)

Der Blick auf den Apothekenklima-Index 2021 stimmt ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening hoffnungsvoll. Denn innerhalb der Apothekerschaft geht der Trend zu einer leicht entspannten Stimmung. Viele investieren und bereiten sich auf E-Rezept und pharmazeutische Dienstleistungen vor – auch wenn der Berufsstand offenbar mit Sorge auf die Einführung der elektronischen Verordnungen schaut.

Die Stimmung habe sich gebessert, eröffnete ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening am heutigen Mittwoch in Düsseldorf die Pressekonferenz zum Apothekenklima-Index. Einmal jährlich sollen die Ergebnisse der Umfrage der ABDA das Stimmungsbild unter den Apothekern abbilden. Ein klein wenig mehr Zuversicht mache sich seit dem Jahr 2019 breit, betonte Overwiening. Daher sei der Begriff „Krise“ anhand seiner griechischen Bedeutung zu gebrauchen: Wendepunkt. Die Corona-Pandemie könne im positiven Sinne ein Wendepunkt für die Selbstbetrachtung der Vor-Ort-Apotheker:innen sein. 

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Vor Ort und doch ganz anders

Doch Sorgen bleiben: Weiterhin belastet der Personalmangel die Apotheken. Egal ob Apothekeninhaber:innen approbierte Apotheker:innen, PTA, PKA oder Nachfolger:innen suchen – die meisten erwarten, auf Stellenausschreibungen einen Interessenten, höchstens aber vier zu finden. Um den Personalmangel abzufedern, versuchen Apothekenbesitzer:innen mehr ihrer Teilzeit-Angestellten in Vollzeit zu beschäftigen.

Investitionsbereitschaft weckt Hoffnung

Und noch immer gehen zwei Drittel der Befragten davon aus, dass sich die wirtschaftliche Lage der Apotheken verschlechtert. Aber, so Overwiening, es seien inzwischen einige Kolleg:innen dabei, die bessere Zeiten erwarten. Weniger als die Hälfte der Befragten glaubt, innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre wirtschaftlich schlechter dazustehen als aktuell.

Das zeige sich auch an der Investitionsbereitschaft der Apothekeninhaber:innen. Nicht nur, dass sie im Vergleich zu den Vorjahren mehr PTA und Pharmazeut:innen im Praktikum ausbilden als bisher: 60 Prozent planen in Kürze konkrete Investitionen, insbesondere für die technische Ausstattung zur Vorbereitung auf das E-Rezept und räumliche Erweiterungen ihrer Apotheke. Mehr als die Hälfte plant für pharmazeutische Dienstleistungen Geld in Weiterbildungen ihrer Mitarbeiter:innen zu stecken. 80 Prozent gaben an, sich schon jetzt auf die pharmazeutischen Dienstleistungen vorzubereiten.

Auf in eine undurchsichtige Zukunft?

Aber was für pharmazeutische Dienstleistungen sollen das nun sein, auf die Patient:innen bereits in einigen Monaten Anspruch haben sollen? Auf Nachfrage der DAZ-Redaktion möchte die ABDA-Spitze keine Details aus den Verhandlungen zwischen DAV und GKV-Spitzenverband preisgeben – und bittet um Verständnis. Die zunächst gescheiterten Verhandlungen mit den Kassen sollen jetzt durch eine Entscheidung der Schiedsstelle zum Abschluss kommen. 

Auch beim E-Rezept blicken Apotheker:innen hierzulande in eine unsichere Zukunft. Denn zwar sollen aktuell Erfahrungen zum E-Rezept in der Fokusregion Berlin-Brandenburg gesammelt werden. Bisher sind aber nur sehr wenige Ergebnisse bekannt. Genaue Zahlen, wie viele Apotheken mitmachen und wie viele Rezepte bisher eingelöst wurden, konnte Overwiening auf Nachfrage der DAZ nicht nennen.

Auch wenn ein Teil der Pharmazeut:innen im Zuge der Einführung des elektronischen Rezepts mit Vorteilen für die Arzneimittelversorgung rechnet – die allermeisten fürchten sich, dass es Plattform-Betreibern Fahrtwind beschert und die Apotheken vor Ort weiter schwächt. Aber sind die Sorgen der Apothekerschaft berechtigt? Die DAZ-Redaktion fragte bei ABDA-Präsidentin Overwiening nach. Sehen und hören Sie ihre Antwort hier in unserem Online-Video: 

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