Hinter so manchen Wirkstoffnamen verbergen sich unterhaltsame Anekdoten. So auch bei dem, der im heutigen Rätsel gesucht wird. Namensgeberin ist die Ehefrau eines Synthesechemikers, die nach der Einnahme der Substanz angeblich bessere Leistungen beim Tennis gezeigt haben soll. Plausibel ist dies, denn heute steht der Wirkstoff auf der internationalen Dopingliste.
Im Jahr 1944 arbeitete der 37-jährige Arzneimittelchemiker Leandro Panizzon im Labor der Gesellschaft für Chemische Industrie Basel (Ciba, später aufgegangen in Novartis). Ausgehend von Phenylacetonitril und 2-Chlorpyridin synthetisierte er einen neuen Wirkstoff, der strukturell mit Amphetamin verwandt ist. Wie damals üblich, testete Leandro den Wirkstoff im Selbstversuch – und war enttäuscht, keine besondere Wirkung festzustellen. Nicht so seine Ehefrau Marguerite Panizzon, genannt Rita, der er den Wirkstoff ebenfalls gab, ursprünglich mit der Idee, Hilfe gegen ihren niedrigen Blutdruck zu finden: Anekdoten zufolge soll diese nach dem Konsum des Mittels deutlich besser Tennis gespielt haben. Und so benannte Panizzon das 1954 auf den Markt gebrachte Produkt nach dem Spitznamen seiner Frau. Eingesetzt wird dieses etwa bei Depressionen, chronischer Müdigkeit und als Appetitzügler. Beworben wurde es in den 50ern aber auch als harmloses Mittel zur Leistungssteigerung.
Die Kehrtwende in den 80er-Jahren könnte nicht größer sein. Der Wirkstoff kam zunehmend in Kritik. Hierzu beigetragen haben dürfte auch, dass die Drogenszene den Wirkstoff und dessen aufputschende Wirkung „für sich entdeckt“ hatte. Heute ist der Wirkstoff dem Betäubungsmittelgesetz unterstellt und wird in einer gänzlich anderen Indikation eingesetzt als noch in den 50ern, hauptsächlich bei Kindern.
Frage:
Wie heißt der Wirkstoff, den Leandro Panizzon entdeckte?
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