Gesundheit

Berlin hat innerhalb von zehn Jahren 100 Apotheken verloren

InBerlin gibt es rund 100 Apotheken weniger als vor zehn Jahren. Nach dem amMittwoch vorgestellten Jahresbericht des Landesamts für Gesundheit und Soziales(LAGeSo) sank die Zahl von 899 Apotheken im Jahr 2008 auf 794 im Jahr 2018. AlsGrund dafür vermutet LAGeSo-Chef Franz Allert gestiegene Gewerbemieten fürLadenlokale.

Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo), dasunter anderem für die Überwachung der Berliner Apotheken zuständig ist, hat am gestrigen Mittwoch seinen Jahresbericht 2018vorgestellt. Aus diesem geht unter anderem hervor, dass die Zahl der Apothekenin der Hauptstadt in den vergangenen zehn Jahren um 105 Betriebsstättengesunken ist – 794 waren es im vergangenen Jahr noch. Allein 2018 machten 22Apotheken für immer dicht, 2017 waren es 19.

Als Grund für die zurückgehenden Apothekenzahlen vermutetLAGeSo-Chef Franz Allert gestiegene Gewerbemieten für Ladenlokale. Für kritischhält er die neue Lage allerdings nicht. Die Versorgung mit Medikamenten seiweiter sichergestellt. Die Dichte von Apotheken sei in einigenInnenstadtbezirken immer noch bemerkenswert hoch. Vermutlich hätten sich vor allemApotheker, die mehrere Filialen betrieben, seit 2008 von einigen getrennt, soAllert. Tatsächlich kommt Berlin nach wie vor auf eine Apothekendichte von 22Apotheken auf 100.000 Einwohner – der Bundesdurchschnitt liegt bei 23.

Kemmritz: Auch die Berufsvertretung muss sich Fragen stellen

Für Kerstin Kemmritz, Präsidentin der Apothekerkammer Berlin, sind 100 Apotheken weniger in zehn Jahren „eine ‚Hausnummer‘, die zeigt,dass das Apothekensterben nicht nur auf dem Land stattfindet, sondern auch vor der Großstadt nicht Halt macht“. Die Gründe dafür seien sicherlich vielfältig, sagte sie gegenüber DAZ.online. Aber hinter jeder geschlossenen Apotheke steheein individuelles Schicksal und eine oft jahrzehntelangeTätigkeit für das Gemeinwohl der Bevölkerung.„Es macht traurig, dass viele Apotheken im heutigen Umfeld keinen Nachfolger mehr finden und wir müssen uns auch als Berufsvertretung fragen, ob wir das das eine oder andere Mal auch hätten verhindern können“, so Kemmritz.
 

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