Gesundheit

Bluthochdruck: Was hilft, wenn Medikamente nicht mehr ausreichen? – Heilpraxis

Diese Maßnahmen können bei Bluthochdruck Abhilfe schaffen

Wenn der Blutdruck im Laufe der Jahre ansteigt, nehmen betroffene Personen zur Senkung oft ein oder mehrere Medikamente ein. Was kann aber unternommen werden, wenn Medikamente zur Kontrolle des Blutdrucks nicht ausreichen?

Zwar kann Bluthochdruck oft erfolgreich mit Medikamenten und Änderungen des Lebensstils gesenkt werden kann, doch resistenter Bluthochdruck ist nicht so einfach zu behandeln. Der Hypertonie-Experte Dr. George Thomas von der Cleveland Clinic erläutert die Tücken der Herz-Kreislauf-Erkrankung und was Betroffene unternehmen können.

Was macht Bluthochdruck so gefährlich?

Bluthochdruck wird oft auch als silent killer bezeichnet. Dies ist darauf zurückzuführen, dass Bluthochdruck aufgrund ausbleibender offensichtlicher Symptome oft unbemerkt bleibt, jedoch das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall erhöht, berichtet der Mediziner. Es ist also durchaus möglich, dass Menschen unter Bluthochdruck leiden, ohne dass sie selber davon wissen.

Was ist resistenter Bluthochdruck?

Von resistenter Hypertonie spricht man, wenn der Bluthochdruck auch mit der Hilfe von Medikamenten nur schwer zu kontrollieren ist, erklärt Dr. Thomas. „Resistente Hypertonie bedeutet, dass Sie Ihren Zielblutdruck nicht erreichen, obwohl Sie die maximal verträgliche Dosis eines geeigneten Dreier-Schemas, das ein Diuretikum enthält, einhalten”, erläutert der Experte.

Mit anderen Worten: Wenn Menschen Bluthochdruck haben und die maximale Dosis von drei verschiedenen Blutdruckmedikamenten einschließlich eines Diuretikums einnehmen, und der Blutdruck dadurch immer noch nicht auf einem sicheren Niveau ist, liegt möglicherweise resistente Hypertonie vor. In einem solchen Fall sind nach Aussage von Dr. Thomas zusätzliche Maßnahmen nötig, um den Blutdruck unter Kontrolle zu halten.

Schwierigkeiten bei Diagnose von resistenter Hypertonie

Die Diagnose der resistenten Hypertonie ist nicht immer einfach. Es ist wichtig, einen konstant genauen Messwert zu erhalten, aber dies kann manchmal problematisch sein, berichtet der Mediziner. Es gebe verschiedene Gründe, warum ungenaue Messwerte auftreten können:

  • die Blutdruckmanschette ist zu klein,
  • vor der Messung wurde keine ausreichende Ruhezeit eingehalten,
  • betroffene Personen leiden unter sogenannter Weißkittelhypertonie (einem erhöhten Blutdruck aufgrund von Unruhe in der Arztpraxis),
  • oder erkrankte Personen haben unmittelbar vor der Blutdruckmessung geraucht oder Koffein getrunken, was die Werte beeinflussen kann.

Wenn alle diese Faktoren ausgeschlossen werden können und der Blutdruck trotzdem immer noch erhöht ist, liegt mach Aussage von Dr. Thomas vermutlich eine resistente Hypertonie vor.

Was ist die Ursache von resistenter Hypertonie?

Der Experte erklärt hierzu, dass resistente Hypertonie in vielen Fällen eine Frage des Lebensstils sei und Medikamente nur einen Teil der Blutdruckkontrolle übernehmen können. Auf der Suche nach der Ursache werde medizinisches Fachpersonal wahrscheinlich zunächst erst einmal vier Möglichkeiten untersuchen.

Risikofaktor Lebensstil

Rauchen, eine natriumreiche Ernährung, der Konsum von viel Alkohol, Übergewicht und fehlende körperliche Betätigung kann bewirken, dass Medikamente nicht in der Lage sind, die Auswirkungen dieser Verhaltensweisen auszugleichen, erklärt Dr. Thomas in einer Pressemitteilung der Cleveland Clinic.

Probleme durch andere Medikamente

Es sei auch möglich, dass Medikamente, welche gegen andere gesundheitliche Probleme eingenommen werden, zu resistenter Hypertonie beitragen. NSAIDS (nicht-steroidale Antirheumatika, wie Ibuprofen), orale Kontrazeptiva und nasale Abschwellmittel können den Blutdruck erhöhen, berichtet der Experte.

Zu ärztlichen Terminen sollten daher unbedingt alle Verpackungen von eingenommenen Medikamenten mitgebracht werden – auch von rezeptfreien Präparaten, wenn es sich um pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel oder Vitaminergänzungen handelt, rät der Fachmann.

Resistente Hypertonie dank obstruktiver Schlafapnoe

Es gibt laut Dr. Thomas mittlerweile zudem Hinweise darauf, dass eine obstruktive Schlafapnoe zu einer resistenten Hypertonie beitragen kann. Hier sollte daher eine Schlafuntersuchung medizinisch angeordnet werden, falls bei Betroffenen Probleme mit dem Schlaf vorliegen.

Wenn durch medizinisches Personal Lebensstilfaktoren und Medikamente als Ursache ausgeschlossen werden können, kann nach anderen Ursachen im Zusammenhang mit Hormonen oder Gefäßproblemen gesucht werden, fügt der Mediziner hinzu.

So lässt sich resistenter Bluthochdruck überwinden

Dr. Thomas listet nachfolgend verschiedene Tipps für einen besseren Umgang mit Bluthochdruck:

  • Hypertonie-Medikamente sollten korrekt und zur vorgesehenen Zeit eingenommen werden.
  • Bei unangenehmen Nebenwirkungen nach der Einnahme von Medikamenten sollte medizinischer Rat zu Alternativen eingeholt werden, keineswegs sollte das Medikament selber abgesetzt werden.
  • Die Ernährung sollte möglichst natriumarm (weniger als 2,3 Gramm pro Tag) und viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und mageres Eiweiß (sogenannte DASH-Diät) enthalten.
  • Regelmäßig Sport treiben und bei mangelnder körperlicher Fitness zunächst eine medizinische Beratung und dann einen langsamen Einstieg in ein Trainingsprogramm wählen.
  • Alkoholkonsum ist zu begrenzen.
  • Betroffene Personen sollten eigenständig in der Lage sein ihren Blutdruck zu Hause zu messen. Medizinisches Personal kann helfen einen Überwachungsplan zu erstellen. Messergebnisse sollten protokolliert werden und bei medizinischer Beratung vorgelegt werden. Außerdem sollte das Blutdruckmessgerät mindestens einmal im Jahr auf seine Genauigkeit untersucht werden.

Der Umgang mit Bluthochdruck ist nicht immer einfach, aber die oben genannten Änderungen sind die Mühe wert. Sie werden einen großen Beitrag dazu leisten, das Risiko für Herzkrankheiten und Schlaganfälle zu verringern, fügt Dr. Thomas hinzu. (as)

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