Gesundheit

Corona: Lokale Allergie-Therapie fortführen, Hyposensibilisierung aussetzen

Der Allergieinformationsdienst des Helmholtz-Zentrums München hat sich vergangene Woche dem Thema der Allergietherapie während der Corona-Pandemie gewidmet. Menschen mit Heuschnupfen gibt dort die Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI) Empfehlungen zu Fragen wie: Verträgt sich eine Allergietherapie mit einer COVID-19-Impfung, oder was ist im Fall einer Infektion mit dem Coronavirus zu beachten?

Bereits seit über einem Jahr haben die Menschen weltweit mit der Ausbreitung des Coronavirus zu kämpfen. Allein in Deutschland gibt es aktuell etwa 3,7 Millionen Genesene sowie 29 Millionen vollständig geimpfte Personen, die es möglich machen, den COVID-19 Erreger stetig besser zu verstehen. Es existieren mittlerweile zahlreiche wissenschaftliche Informationen, um bestimmte Therapieregime verschiedenster Krankheitsbilder zu analysieren und Empfehlungen bezogen auf eine akute Corona-Infektion sowie eine bevorstehende Impfung auszusprechen. 

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Besonders jetzt in der Heuschnupfenzeit, die viele Menschen bereits seit Anfang des Jahres quält, ist es wichtig zu wissen, welche Medikamente bedenkenlos angewendet werden können und welche am besten ausgesetzt werden sollten. Zusätzlich machen sich Allergiker Gedanken, ob sie aufgrund Ihrer Pollenallergie ein erhöhtes Risiko haben an COVID-19 zu erkranken. Vor allem bezogen auf eine geplante Impfung gegen COVID-19 und eine jederzeit mögliche Infektion mit dem Coronavirus sollte im Voraus über eventuelle Komplikationen nachgedacht werden.  

Der Allergieinformationsdienst des Helmholtz Zentrums in München hat am 23. Juni 2021 neue Erkenntnisse und Empfehlungen zum Umgang mit verschiedenen Allergietherapien während der Corona-Pandemie veröffentlicht.

Experten kommen demnach zu dem Schluss, dass eine lokale Therapie der Allergiesymptome immer und in jedem Fall weitergeführt werden sollte. Damit sind nasale Corticoide wie Mometasonfuroat, Antihistaminika zur lokalen Therapie der Augen oder Nase wie Azelastin und Levocabastin (H1-Antihistaminika der zweiten Generation) oder Cromoglicinsäure (Mastzellstabilisator) gemeint. Hinzu kommen inhalativ angewendete Corticoide (z. B. Budesonid), welche zur Therapie des allergischen Asthmas eingesetzt werden. 

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Auch unmittelbar vor oder nach einer geplanten Impfung gegen COVID-19 ist die Allergietherapie fortzusetzen. Durch eine geeignete Medikation werden die Schleimhäute der oberen und unteren Atemwege geschützt, was eine Virusinfektion weniger wahrscheinlich macht. Die Anwendung der Allergiemedikamente ist somit das A und O, um sich optimal zu schützen. Dies wird aktuell auch während einer akuten Corona-Infektion empfohlen. 

Im Gegensatz dazu sollte eine Hyposensibilisierungsbehandlung, unabhängig davon ob sublingual oder subkutan durchgeführt, immer bis zum absoluten Abklingen aller Symptome ausgesetzt werden. Das Risiko für unerwünschte Komplikationen ist hier zu hoch. 

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