Albert Einstein (1879 – 1955) war ein genialer Physiker. Seine berühmte Formel E=mc2 kennt jedes Kind. Weniger bekannt dürfte die Tatsache sein, dass Einstein an einem geplatzten Bauchaortenaneurysma starb – und dass er damit in die Medizingeschichte eingegangen ist.
Die Aussackung der Bauchschlagader (Bauchaortenaneurysma) zählt zu den schwerwiegendsten Gefäßerkrankungen bei über 60-jährigen Männern. Bei fünf von hundert Männern über 65 Jahren ist die Hauptschlagader krankhaft erweitert. Bei einem von hundert Patienten ist eine umgehende Behandlung notwendig. Bluthochdruck, zu hohe Cholesterinwerte und Diabetes gelten als wichtigste Risikofaktoren. „Das Tückische an einem Aortenaneurysma ist, dass der oder die Betroffene in der Regel nichts davon spürt“, erläutert Prof. Dr. Arend Billing, Kommissionsvorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin (DGG) und Chefarzt der Gefäßchirurgie am Sana Klinikum Offenbach. „Die Schmerzen kommen erst, wenn die Aussackung platzt, und dann ist es meist zu spät.“
Seit 2018 haben Männer ab 65 Anspruch auf eine Vorsorgeuntersuchung per Ultraschall zur Früherkennung von Bauchaortenaneurysmen. Wird dabei ein behandlungsbedürftiges Aneurysma festgestellt, kann es operativ behandelt werden. Zu Lebenszeiten von Albert Einstein war man dazu leider noch nicht in der Lage. Zwar war bekannt, dass der Physiker an einem Bauchaortenaneurysma litt, an eine Operation traute man sich in den 1950er Jahren jedoch nicht heran. Warum aber schrieb Einstein mit seiner Erkrankung nun Medizingeschichte?
Sein Fall wurde zur Charakterisierung der Erkrankung herangezogen. Das „Einstein Sign“, ein kolikartiger rechtsseitiger Oberbauchschmerz, wird im angloamerikanischen Sprachgebrauch bis heute das Schlüsselsymptom genannt. Allerdings war Einstein nicht der einzige prominente Patient, der unter einem Bauchaortenaneurysma litt bzw. daran starb. Auch ein bekannter Schriftsteller findet sich unter den Betroffenen. Einer seiner Romane spielt im früheren Pharmacon-Veranstaltungsort Davos. Wissen Sie, wen wir meinen?
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