Gesundheit

Frankreich: Regierung legt Preisbindung für Desinfektionsgele fest

Mit Blick auf das sich ausbreitende Coronavirus greift Frankreichs Regierung weiter entschlossen durch. Nachdem beschlossen wurde, Atemschutzmasken zu beschlagnahmen und diese an das Gesundheitspersonal zu verteilen, hat die Regierung nun ein weiteres Dekret beschlossen. Demnach gibt es für alkoholbasierte Desinfektionsgele ab sofort eine Preisbindung. 100 Milliliter dürfen nicht mehr als 3 Euro kosten.

Das Dekret sieht konkrete Verkaufspreise für die alkoholbasierten Desinfektionsgele vor, die in Frankreich in erster Linie in Drogerien und Supermärkten verkauft werden und seit dem Ausbruch des Coronavirus vielerorts schon zur Mangelware wurden. Der Tageszeitung „Le Parisien“ zufolge wurde das Dekret bereits am heutigen Freitag im französischen „Journal Officiel“ veröffentlicht, also im Gesetzblatt Frankreichs. Die dort festgelegten Preise gelten somit ab sofort und vorerst bis zum 31. Mai dieses Jahres.

Demnach dürfen 100 Milliliter maximal 3 Euro kosten, 50 Milliliter dürfen nicht für mehr als 2 Euro über den Ladentisch gehen, 300 Milliliter höchstens für 5 Euro und pro Liter dürfen nicht mehr als 15 Euro verlangt werden. Laut „Le Parisien“ kann der Wirtschaftsminister diese Preise – je nach Markt- und Preissituation – weiter und regelmäßig anpassen. Die vorgeschriebene Preise beziehen sich sowohl auf den Endverkauf im Laden als auch auf die im Großhandel und von der Industrie erhobenen Preise. Ziel des Dekrets sei es, die Verbraucher vor überhöhten Preisen zu schützen. Wirtschaftsminister Le Maire hatte sich zuvor über „inakzeptable“ Preisentwicklungen bei den Desinfektionsgelen beschwert.

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Erst kürzlich hatte die Regierung von Präsident Emmanuel Macron im Kampf gegen die COVID-19-Epidemie Schutzmasken beschlagnahmt. Konkret werden die Apotheker damit beauftragt, zehn Millionen Masken (500 Stück pro Apotheke zunächst) zu verteilen. Zunächst sollen Gesundheitsfachkräfte aus dem niedergelassenen Bereich Masken erhalten. In Frankreich gibt es derzeit rund 400 Coronavirus-Infizierte.

In Deutschland hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ebenfalls mit den ersten konkreten Maßnahmen auf die Coronavirus-Epidemie reagiert. Unter anderem ließ er eine Ausnahmegenehmigung im Rahmen der Biozid-Verordnung veranlassen, sodass Apotheker nun Desinfektionsmittel selbst herstellen können. Außerdem hat er angekündigt, dass die Bundesregierung Atemschutzmasken „beschaffen“ werde.

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