Gesundheit

Hessens Apotheker bitten Gesundheitsminister Klose um Unterstützung

Der Hessische Apothekerverband wünscht sich angesichts der COVID-19-Krise klare Signale aus dem Gesundheitsministerium seines Landes. In einem Brief an Gesundheitsminister Kai Klose (Grüne) bittet die Verbandsspitze, die Apotheken in dieser besonderen Situation mit Sach- und Finanzmitteln zu unterstützen sowie die Primärkassen anzuweisen, vorübergehend auf die Einhaltung von Rabattverträgen und Importquoten zu verzichten.

Während Kultureinrichtungen, Cafés, Restaurants und zunehmend auch Ladengeschäfte bereits massiv eingeschränkt beziehungsweise schlicht geschlossen sind, ist überall zu hören: Apotheken werden auf jeden Fall geöffnet bleiben – egal wie weit das öffentlich und geschäftliche Leben in Zeiten der Corona-Krise weiter heruntergefahren wird. Sie sind, ebenso wie etwa Lebensmittelgeschäfte und Drogerien, „versorgungsrelevant“.

Dies nehmen der Vorsitzende des Hessischen Apothekerverbands (HAV) Holger Seyfarth und Verbandsgeschäftsführer Jürgen Schneider als Anlass, sich mit einem Brief an den Gesundheitsminister des Bundeslandes, Kai Klose (Grüne), zu wenden. In dem auf dem 16. März datierten Schreiben betonen sie, dass die Apotheken ihren Versorgungsauftrag sehr ernst nehmen und diesen in der aktuellen Lage auch über alle Maßen erfüllen – „indem sie die Fragen ihrer Patienten zum Virus fachkundig und unermüdlich beantworten und so massiv zur Aufklärung und Beruhigung der Bevölkerung beitragen“.

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Dies, so schreiben Seyfarth und Schneider weiter, könnten sie allerdings nur so lange tun, wie die Fachkräfte in den Apotheken selbst nicht erkrankten. „Daher wende ich mich heute an Sie, um zu erfahren, wie das Ministerium die Mitarbeiterinnen in den Apotheken bei ihren Arbeitsschutzmaßnahmen unterstützen wird“. Konkret verweisen sie auf fehlende Desinfektionsmittel beziehungsweise die ebenfalls nur schwer erhältlichen Grundstoffe für deren Eigenherstellung sowie Mund- und Nasenschutz. 

Zahlreiche Apotheken errichteten Plexiglasscheiben an ihren Beratungsplätzen, so Seyfarth und Schneider weiter. Sie sollen dem pharmazeutischen Fachpersonal als mechanische Sperre Schutz vor Tröpfcheninfektionen bieten. Doch sie kosteten jeweils knapp 300 Euro. Bei durchschnittlich drei Beratungsplätzen pro Apotheke fielen so Kosten von rund 1.000 Euro an. Die HAV-Spitzen betonen, dass die Apotheken vor Ort äußerst verantwortungsbewusst agierten und vorerst die hieraus entstehenden – auch finanziellen – Belastungen schulterten. Allerdings: „Dabei vertrauen sie – meiner Meinung nach zu Recht – darauf, dass Hessen sie bei der Aufrechterhaltung ihres Versorgungsauftrages durch Sach­ und Finanzmittel unterstützen wird“. Eine über das Vertrauen hinausgehende konkrete Forderung formuliert der HAV allerdings nicht.

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