Gesundheit

„Ich denk‘ sogar nachts ans Impfzentrum …“

Wie geht es einer Apothekerin, die in die Arbeit eines Impfzentrums eingebunden ist? Welche Aufgaben fallen hier an, was gibt es zu tun? Ich fragte bei Apothekerin Silke Hans nach, die als stellvertretende pharmazeutische Leitung im Impfzentrum Kleve mitarbeitet. „Ich denk‘ sogar nachts in meinen Träumen ans Impfzentrum“, sagt die Apothekerin, die Inhaberin der Markt-Apotheke in Kleve ist. Ich wollte von ihr auch wissen, wie es mit den Impfstofflieferungen aussieht und ob sie wohl bald Schnelltests in ihrer Apotheke anbieten wird.

Silke Hans, stellvertretende Kreisvertrauensapothekerin der Apothekerkammer Nordrhein, wurde von ihrer Kammer angesprochen, ob sie bei der pharmazeutischen Organisation des Impfzentrums mitwirken wolle: Sie sagte ja. Zusammen mit ihrem Kollegen, Kreisvertrauensapotheker Richard Moesgen, der die pharmazeutische Leitung im Impfzentrum innehat, arbeitet Silke Hans als stellvertretende pharmazeutische Leitung im Impfzentrum Kleve mit. Organisatorische Fragen stehen dabei an erster Stelle. Sie unterstützt beispielsweise die Kammer bei der Aufgabe, Approbierte und PTA, die bei der Vorbereitung der Impfstoffe im Impfzentrum mitarbeiten, einzuteilen. Aber sie ist auch zu bestimmten Zeiten selbst vor Ort im Impfzentrum, vor allem, wenn Probleme zu erwarten sind.

Und Probleme sind nicht selten, vor allem weil die Pläne, wie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingeteilt werden, immer wieder neu geschrieben werden müssen aufgrund nur schwer vorhersehbarer Impfstofflieferungen und ständigen Terminänderungen bei den Impfungen. „Wenn wir die Stunden, die wir nachts in unseren Träumen im Impfzentrum verbringen, auch noch alle abrechnen würden, wären wir wahrscheinlich bald Millionäre“, sagt die Apothekerin und lacht. 

In unserem Gespräch fragte ich sie auch nach den Impfstoffen, die im Impfzentrum Kleve verimpft werden, und auf die Akzeptanz von AstraZeneca-Impfstoffen. Die wöchentlichen Mengen an Impfstoffen und vielen Sonderlieferungen, die nahezu täglich eintreffen, seien derzeit ausreichend, sagte sie, sodass vormittags und nachmittags geimpft wird. Ein Engpass ist zum Teil die Anzahl an Ärzten, die für die Impfungen zuständig sind. „Wir stricken täglich an den Einsatzplänen rum“, so Apothekerin Hans. Aufgrund der schwankenden Lieferungen und der neuen Verordnungen müsse man immer wieder neu überlegen, wie viele Kräfte sinnvollerweise eingesetzt werden.

Ich wollte auch von ihr wissen, ob sie daran denke, ein Schnelltestzentrum zu eröffnen. Angesichts der Ankündigungen von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), dass die Heimschnelltests auch über die Discounter vertrieben werden, und angesichts einer Vergütung von nur 18 Euro für eine PoC-Schnelltestung durch Apotheken ist Hans bei einem eigenen Testzentrum allerdings zurückhaltend: „Das ist wirtschaftlich einfach nicht möglich.“

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