Der 39-jährige Ricardo arbeitet als Pfleger auf einer Berliner Intensivstation in einer Klinik mit Covid-19-Schwerpunkt. Doch immer mehr seiner Patienten überleben das Virus nicht. Die steigenden Todeszahlen und die schweren Krankheitsverläufe nehmen ihn zunehmend emotional mit.
Im Telefonat mit dem Intensivpfleger Ricardo habe man ihm geradezu anhören können, wie sehr in die Situation belastet. Zum ersten Mal klinge er „richtig traurig durchs Telefon“, so schreibt der „Tagesspiegel“. Es seien die vielen Toten, die ihn emotional mitnehmen, erklärt der 39-Jährige.
„Körper in Leichensäcke zu packen, daran kann ich mich nicht gewöhnen“
„Wir kämpfen wochenlang um das Leben der Menschen, bauen eine Bindung zu ihnen auf und verlieren sie am Ende doch“, sagt er der Zeitung weiter. Manchmal gehe es Patienten zwischenzeitlich besser, doch dann verschlechtere sich ihr Zustand plötzlich wieder akut. Die Krankheit sei tückisch – und mittlerweile fühle Ricardo sich machtlos gegen sie.
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Auch die Handhabung der Verstorbenen mache ihm zu schaffen. „Körper in Leichensäcke zu packen, als würde ich sie entsorgen, anstatt sie würdevoll mit Laken zu bedecken, daran kann ich mich nicht gewöhnen“, so Ricardo. Doch da die Toten weiter infektiös seien, müsse man so vorgehen.
Weniger Personal, mehr schwer kranke Patienten
Nach besinnlich Weihnachten mit der Familie feiern, sei ihm nicht mehr zumute. Durch die Erkältungszeit würden Kollegen ausfallen. Andere müssten in Quarantäne oder werden selber positiv auf das Virus getestet. Es gäbe immer weniger Personal, aber dafür immer mehr schwer kranke Patienten. Ricardo selbst verliere angesichts der schweren Krankheitsverläufe und der steigenden Todeszahlen zeitweise die Hoffnung, so erzählt er gegenüber der Zeitung: „Früher hätte ich gedacht: Das schafft der schon. Jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher.“
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