Gesundheit

Krematorien in Florida überfüllt: „Leichen stapeln sich bis zur Decke“

Alle Neuigkeiten zur Corona-Pandemie: Die Neuinfektionen in Deutschland liegen am Mittwoch bei 11.561. Die 7-Tage-Inzidenz steigt auf 61,3. Alle aktuellen News zur Corona-Pandemie finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.

News zu Corona in Deutschland vom 26. August

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Aktuelle RKI-Zahlen: Verwirrung um Inzidenz-Wert

8.26 Uhr: Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am Donnerstag eine Inzidenz von 33 gemeldet. Damit ist der Wert deutlich unter dem Vortagesniveau von 61,3. Ein so deutlicher Rückgang innerhalb von nur 24 Stunden erscheint kaum plausibel.

Insgesamt meldeten die Gesundheitsämter dem RKI 12.626 Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden. 21 Menschen starben demnach im Zusammenhang mit dem Virus. Vor einer Woche waren 8400 neue Fälle und 22 Tote gemeldet worden. 

Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Ansteckungen in Deutschland seit Beginn der Pandemie erhöhte sich nach RKI-Angaben auf 3.901.799, die der Todesfälle auf insgesamt 92.082. 

Deutschland befindet sich nach Einschätzung des RKI am Beginn der vierten Corona-Welle. Auch jüngere Altersgruppen sind diesmal stark betroffen. 

Krematorien in Florida überfüllt: „Leichen stapeln sich bis zur Decke“

07.27 Uhr: Die Delta-Variante hat die USA fest im Griff. Die Zahlen steigen rasant. Besonders betroffen ist dabei der US-Bundesstaat Florida. Hier wurde vergangene Woche mit 1486 Todesfällen der höchste Wert seit Beginn der Pandemie gemeldet.

„Vergangene Woche starb in Florida alle sieben Minuten eine Person an Corona“, warnte der Epidemiologe Eric Feigl-Ding via Twitter.

Die Krematorien sind teils so überfüllt, dass sich die „Leichen, die vor der Einäscherung gelagert werden, bis zur Decke stapeln“, sagte eine Sprecherin des West Side Krematoriums in Orange County, Florida dem Nachrichtenportal WFLA. Die Krematorien appellieren an den Bundesstaat Florida: Sie benötigten dringend mehr Kühlmöglichkeiten. AFP via Getty Images Szene vor einem Krankenhaus in der Stadt Coral Gables nahe Miami (Florida)

Donnerstag, 26. August, 07.12 Uhr: Der australische Bundesstaat New South Wales mit der Metropole Sydney hat erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie mehr als 1000 Neuinfektionen binnen eines Tages verzeichnet. Die Behörden meldeten am Donnerstag 1029 neue Fälle innerhalb von 24 Stunden. Einige Krankenhäuser in Sydney haben schon Zelte errichtet, um der Zahl neuer Patienten Herr zu werden.

Trotz eines seit acht Wochen geltenden strikten Lockdowns bekommt die Region an der Ostküste die jüngste Viruswelle bislang nicht in den Griff. Gleichzeitig kündigte die Regierungschefin des Bundesstaats, Gladys Berejiklian, leichte Lockerungen der Regeln für vollständig Geimpfte an. So dürfen sich ab dem 13. September wieder Gruppen von bis zu fünf Menschen draußen treffen – jedoch nur in einem Umkreis von fünf Kilometern von ihrem Wohnsitz.

Berejiklian kündigte weitere Lockerungen an, sobald 70 Prozent der acht Millionen Einwohner des Bundesstaates geimpft seien. Derzeit haben erst knapp 33 Prozent der Bürger von New South Wales einen vollständigen Impfschutz.

Australien mit seinen 25 Millionen Einwohnern hat sich mit Beginn der Pandemie abgeschottet von der Außenwelt. Dank der Insellage als Kontinent und extrem strenger Regeln hatten die Behörden das Virus lange gut im Griff. Jedoch kämpfen sie nun seit Wochen gegen die bislang schwerste Welle – speziell im Großraum Sydney. Experten machen die schleppend angelaufene Impfkampagne und die Delta-Variante für die steigenden Zahlen verantwortlich.

  • "Völlig unrealistisch" – Plötzlich stehen Australien und Neuseeland vor den Scherben des No-Covid-Plans

Medien: US-Geheimdienste können Corona-Ursprung nicht eindeutig ermitteln

22.29 Uhr: Ein von US-Präsident Joe Biden angeforderter Geheimdienstbericht zum Ursprung des Coronavirus hat Medienberichten zufolge keine eindeutigen Ergebnisse gebracht. Die vor drei Monaten in Auftrag gegebene Untersuchung habe nicht abschließend herausfinden können, ob das zuerst in China festgestellte Virus durch Tiere auf den Menschen übertragen wurde oder aus einem Labor stammen könnte, berichtete die "Washington Post".

Die nicht eindeutigen Ergebnisse seien unter anderem auf fehlende Informationen aus China zurückzuführen, berichtete das "Wall Street Journal". "Wenn China keinen Zugang zu bestimmten Datensätzen gewährt, wird man nie wirklich etwas erfahren", sagte ein nicht namentlich genannter US-Beamter der Zeitung. Moritz Frankenberg/dpa/Symbolbild Eine medizinische Mitarbeiterin hält einen Tupfer für einen Abstrich für einen Corona-Test in der Hand.

Die chinesische Regierung wies den Vorwurf erneut zurück, Informationen über das Coronavirus zurückzuhalten. Der Leiter der Abteilung für Rüstungskontrolle im chinesischen Außenministerium, Fu Cong, forderte die WHO stattdessen auf, das US-Militärlabor Fort Detrick zu besuchen. Wenn die USA China "grundlos" beschuldigten, sollten sie auch auf einen "Gegenangriff Chinas" vorbereitet sein, sagte Fu dazu. In China kursieren Verschwörungstheorien, wonach das Coronavirus aus einem US-Labor stammen könnte. Gleich elf renommierte Wissenschaftler fordern in der Fachzeitschrift „Nature“ nun, dass zeitnah weitere Nachforschungen angestellt werden müssen.

Schottland meldet so viele Neuinfektionen wie nie

19.31 Uhr: Die Zahl der innerhalb eines Tages gemeldeten Corona-Infektionen in Schottland ist auf den bislang höchsten Stand seit Beginn der Pandemie gestiegen. Am Mittwoch zählte die Gesundheitsbehörde 5021 nachgewiesene Neuinfektionen. Das entspricht dem höchsten Stand seit Beginn der Pandemie. Im vergangenen Winter, als die Krankenhäuser an ihre Belastungsgrenzen gerieten, lag die Zahl der Corona-Fälle im Schnitt bei rund 2500 Fällen pro Tag. Seit einigen Wochen sind auch in Schottland die meisten Corona-Maßnahmen aufgehoben, allerdings gilt weiterhin eine Maskenpflicht an vielen Orten.

Divi-Leiter besorgt über sinkende Zahl an Intensivbetten

16.41 Uhr: Der Intensivmediziner Christian Karagiannidis zeigt sich besorgt über die Ausstattung auf den Intensivstationen. "Die Zahl der betreibbaren Intensivbetten mit Beatmungsmöglichkeit geht von Monat zu Monat zurück auf jetzt etwa 9000", twittert Karagiannidis. "Viele Kliniken melden uns Personalprobleme. Das Personal ist müde und wird weniger", schreibt der wissenschaftliche Leiter des Divi-Melderegisters für Krankenhäuser.

Robert Michael/dpa-Zentralbild/ZB/Symbolbild Ein Corona-Schnelltest wird in einer Teststation aufbereitet.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 39 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 22 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.889.173 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.710.500 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 92.061.

"Im Zug schlafe ich ein": Schweizer Politiker leidet an Long Covid

18.59 Uhr: Der Schweizer Politiker Andreas Glarner (58) kämpft seit seiner Corona-Erkrankung im letzten Herbst immer noch mit Long-Covid-Folgesymptomen. Die Müdigkeit mache ihm zu schaffen, sagte der SVP-Nationalrat gegenüber dem Schweizer Portal "blick.ch".

"Wenige Stunden nach dem Aufstehen kriege ich einen Müdigkeitsanfall. Irgendwann geht dieser wieder vorbei, aber die Müdigkeit ist unangenehm, man ist weniger leistungsfähig", schilderte er seine Situation. Wenn er im Zug sitze, schlafe er ein. Ansonsten versuche er, "das Beste draus zu machen".  Auch die Arbeit fällt ihm schwerer, doch er versucht, sein Pensum zu erfüllen. "Ich wünsche das keinem!", betonte der Schweizer Politiker.

Die längerfristigen gesundheitlichen Schäden einer Covid-19-Erkrankung umfassen laut Definition des Robert Koch-Instituts Beeinträchtigungen von körperlicher und psychischer Gesundheit, Funktionsfähigkeit und Lebensqualität, die im Zusammenhang mit einer in der Vergangenheit stattgefundenen Covid-19-Erkrankung stehen.

Eine einheitliche klinische Definition gibt es bislang noch nicht, weil über sehr unterschiedliche Symptome berichtet wird, die allein oder auch in Kombination auftreten und von sehr unterschiedlicher Dauer sein können.

Kliniken begrüßen Abkehr von 50er-Inzidenz

14.21 Uhr: Die Deutsche Krankenhausgesellschaft hält die geplante Abkehr von der 50er-Inzidenz als Richtschnur für Corona-Maßnahmen für richtig. Man begrüße die Entscheidung des Gesundheitsministeriums, sagte der Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. "Schon seit geraumer Zeit fordern wir, dass neben der Inzidenz andere Indikatoren wie die Hospitalisierung, aber auch die Impfquote berücksichtigt werden."

Durch die Impfungen sei ein Großteil der Bevölkerung geschützt. Die Inzidenzerkenntnisse aus der Vergangenheit beschrieben die aktuelle und zukünftige Lage nicht mehr ausreichend, sagte Gaß. In der Vergangenheit habe der Anteil der hospitalisierten Covid-19-Fälle bei zwölf Prozent gelegen, heute seien es nur noch fünf Prozent. Er rief dazu auf, die Impfangebote wahrzunehmen. Die Hälfte der momentan im Krankenhaus behandelten Patienten sei jünger als 48 Jahre.

Gaß nannte die Zahl von 5000 Covid-Patienten auf Intensivstationen wie in der zweiten und dritten Corona-Welle eine "absolute Belastungsgrenze". Er wandte sich aber gegen eine Festlegung von Grenzwerten für die generelle Aufnahme von Covid-Fällen im Krankenhaus. "Der Engpassfaktor ist immer die intensivmedizinische Betreuung."

Die Bundesregierung plant eine Streichung der 50er Inzidenz als Kennzahl für Corona-Maßnahmen aus dem Infektionsschutzgesetz. Künftig soll die Zahl der Krankenhausaufnahmen wegen Covid-19 entscheidend sein, hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) angekündigt. Wie das konkret aussehen soll, ist noch unklar. Dazu laufen Beratungen.

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Todesfälle in England und Wales auf höchstem Stand seit März

14.09 Uhr: Die Zahl der wöchentlichen Corona-Todesfälle ist in England und Wales kürzlich auf den höchsten Stand seit März gestiegen. In der Woche bis zum 13. August starben 571 Menschen an oder mit Covid-19, wie aus den Zahlen des nationalen Statistikamtes hervorgeht. In Großbritannien sind die Beschränkungen weitgehend aufgehoben. Zunächst gingen die Fallzahlen nach dem "Freedom Day" in England Mitte Juli überraschenderweise zurück, mittlerweile steigen sie jedoch wieder kontinuierlich an. Die Inzidenz liegt mit 327 (Stand: 18. August) weiterhin auf hohem Niveau. Die Kliniken stehen zwar dank der hohen Impfquote derzeit nicht vor der Überlastungsgrenze, doch die Zahl der Krankenhauseinweisungen und Todesfälle steigt ebenfalls wieder an.

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