Seit 35 Jahren plagten einen 64-jährigen Mann unerklärliche Kopfschmerzen, die seine Lebensqualität massiv einschränkten. Sie traten vor allem morgens und abends auf. Nachdem die Ärzte jahrelang keine Ursache dafür finden konnten, machte ein Kieferchirurg schließlich die entscheidende Entdeckung.
Es war ein 35 Jahre dauerndes Martyrium: Zu Beginn traten die Kopfschmerzen nur hin und wieder auf. Dann wurden sie immer stärker und machten einem 64-jährigen US-Amerikaner drei bis fünf Mal pro Woche Probleme.
Sie begannen hinter dem Ohr und zogen sich langsam Richtung Stirn und Schläfen, wobei die rechte Seite immer stärker betroffen war als die linke. Schließlich konnte er seinen Alltag nur noch mit einer Kombination aus Paracetamol, Aspirin und Koffein bestreiten. Als die Schmerzen dadurch trotzdem nicht nachließen, griff er zu den Mitteln Kodein und Paracetamol, welche er kombiniert dreimal pro Tag zu sich nahm, erklärt ein Mediziner im „British Medical Journal“.
Ärzte konnten ihm zunächst nicht helfen
Als der Mann sich dann irgendwann an einen Arzt wandte, konnte dieser keine Anzeichen einer Erkrankung feststellen. Der 64-Jährige wirkte auf den ersten Blick gesund, rauchte nicht, trank keinen Alkohol, nahm keine Drogen und hatte auch keine neurologischen Erkrankungen. Auch der vor fünf Jahren festgestellte Bluthochdruck, welcher medikamentös behandelt wird, konnte als Ursache ausgeschlossen werden.
Schließlich lautete die Diagnose: chronische Migräne ohne Aura. Diese wurde mit einem Migräne- Medikament behandelt, welches er aber wegen starken Nebenwirkungen wie extremem Schwindel wieder absetzte. So litt der Mann jahrelang weiter an Kopfschmerzen, ohne dass es eine Erklärung dafür gab.
Die wahre Ursache war in seinem Mund zu finden
Die Ärzte begannen damit, den Patient komplett zu durchleuchten. Doch alles, was untersucht wurde, lag im Normalbereich und war somit unauffällig. Das einzige, was die Ärzte bemerkten: Der Mann hatte sehr schlechte Zähne. Dort waren umfangreiche Eingriffe wie Wurzelbehandlungen und Füllungen vorgenommen worden.
Zwar konnten äußerlich keine Schmerzzonen oder Zahnfleischveränderungen festgestellt werden, der 64-Jährige erinnerte sich aber, dass bei stärkeren Zahnschmerzen auch die Kopfschmerzen zunahmen. Daraufhin besuchte der Mann einen Kieferchirurgen, welcher durch Röntgenaufnahmen des Mundes schließlich das Rätsel löste. Auf den Bildern waren zwei Eiteransammlungen im Zahnfleisch über und unter einem Backenzahn zu erkennen – beide auf der rechten Seite. Diese lösten jahrelang die starken Kopfschmerzen aus.
Nach 35 Jahren endlich schmerzfrei
Nachdem die Eiterherde durch chirurgischen Eingriff entfernt wurden und der Mann für zehn Tage Antibiotika gegen die Entzündung zu sich nahm, klangen die Kopfschmerzen schließlich Stück für Stück ab. Bei der Nachuntersuchung, 24 Monate später, war der Patient nach 35 Jahren zum ersten Mal wieder komplett schmerzfrei. Seine Lebensqualität hat sich seitdem merklich verbessert, berichtet der Mann.
Die Mediziner warnen mit diesem Fall, dass man vor allem länger anhaltende Kopfschmerzen auf keinen Fall ignorieren oder unterschätzen sollte. Bei Migräne, die sich bis ins Gesicht zieht, müssen die Zähne genauer betrachtet werden. Oft bestehen dort Probleme, die auf den ersten Blick nicht ersichtlich sind.
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