Turixin von GSK bekommt generische Konkurrenz: Zum heutigenDonnerstag bringt Infectopharm eine Mupirocin-Nasensalbe auf den Markt. Mit dergleichen Zusammensetzung, aber in einer größeren Tube, nämlich 5 g statt 3g. Eingesetzt wird Mupirocin-Nasensalbe zur präoperativen Sanierungeiner nasalen MSSA-/MRSA-Besiedelung.
Turixin® war bis vor Kurzem – neben den Reimporten von Bactroban® – die einzige Nasensalbe mit dem Wirkstoff Mupirocin, die in Deutschland als Fertigarzneimittel im Verkehr war. Zeitweise gab es Versorgungsengpässe, die Apotheker teilweise mit Rezepturen überbrücken mussten. Ab dem 15. August 2019 bietet InfectoPharm nun ebenfalls eine Mupirocin-Nasensalbe an – das erste Generikum in Deutschland und eine Eigenentwicklung.
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Im Gegensatz zu GSKs Turixin® Nasensalbe, die in Einheiten à 3 g vermarktetwird, gibt es Mupirocin Infectopharm 20 mg/g Nasensalbe in Packungen mit 5 gInhalt. Laut Infectopharm besteht der Vorteildarin, dass diese gegenüber der üblichen 3-g-Tube eine Therapiereserve bietet und somit sicher für einen Sanierungszyklus reicht – Mupirocin-Nasensalbe wird zur präoperativen Sanierung einer nasalen MSSA-/MRSA-Besiedelung,insbesondere vor elektiven Eingriffen, eingesetzt. Weil Nachverordnungen in derRegel unnötig seien, reduziere die hauseigene Nasensalbe die Sanierungskosten,erklärt Infectopharm.
Sie wird seit demheutigen Donnerstag für einen AVP von 41,90 Euro angeboten, für 3 g Turixin®liegt er bei 45,32 Euro. Vor der letzten Preisaktualisierung (15. August) war Mupirocin-Nasensalbenoch mit 120 Euro pro Packung gelistet.
Die Zusammensetzung der Grundlage von Mupirocin Infectopharm entspricht der von Turixin® – nämlich weißes Vaselinsowie Glycerol(mono/di/tri)[adipat,alkanoat(C8,C10,C18)isostearat.
Das Besondere an Mupirocin
Mupirocin ist ein antibiotischer Wirkstoff, der ausschließlich topisch zum Einsatz kommt. Das Antibiotikum hemmt die bakterielle Isoleucyl-tRNA-Synthese und somit die Proteinsynthese im Bakterium. In den bei der topischen Anwendung erreichten Konzentrationen wirkt Mupirocin bakterizid. Die Resistenzsituation ist günstig, auch gibt es aufgrund des speziellen Wirkmechanismus keine Kreuzresistenzen zu anderen Antibiotika.
Mupirocin zeigt zuverlässige Wirksamkeit gegen Staphylokokken, auch gegen den Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus, MRSA. MRSA kommt als Auslöser nosokomialer Infektionen eine große Bedeutung zu. Nasenvorhöfe und Rachen stellen ein beliebtes Reservoir der Staphylokokken dar, weswegen sanierenden Maßnahmen – unter anderem bei Besiedlung der Nase mit Mupirocin – eine wichtige Bedeutung zukommt.
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