Gesundheit

Neue Daten aus Südafrika: Bei Omikron reicht offenbar selbst 2G nicht mehr aus

Laut WHO könnte die in Deutschland vielerorts geltende 2G-Bestimmung nicht mehr ausreichen, sobald sich die Omikron-Variante auch hierzulande durchsetzt. Ein neuer Zwischenbericht zeigt nämlich: Eine durchgemachte Infektion schützt wohl nicht vor einer erneuten Ansteckung.

Noch ist Omikron in Deutschland kaum verbreitet. Sollte die neue Variante des Coronavirus allerdings tatsächlich Delta ablösen, könnten ähnlich wie in Südafrika auch hier die Infektionszahlen nochmal rasant steigen. Die Ergebnisse eines jüngst erschienenen Zwischenberichts aus Südafrika zeigen nämlich, dass die bei uns angewandten 2G-Regeln, die nur Geimpften und Genesenen Einlass gewähren, nicht ausreichen könnten, um dies zu verhindern. Denn Genesene sind laut den südafrikanischen Forschern zufolge nicht vor einer erneuten Ansteckung gefeit.

Infektion schützt offenbar nicht vor erneuter Ansteckung

"Wir denken, dass eine vorherige Infektion nicht gegen Omikron schützt", sagte die Infektiologin Anne von Gottberg von Südafrikas Nationalem Institut für übertragbare Krankheiten (NICD) am Donnerstag bei einer Pressekonferenz des WHO-Regionalbüros Afrika.

Die Frage werde weiter erforscht, sagte die Wissenschaftlerin. Erste Beobachtungen sprächen aber dafür, dass schon einmal Infizierte durch Omikron erneut an Covid-19 erkranken könnten. Gottberg veröffentlichte am Donnerstag mit weiteren Wissenschaftlern eine Studie auf dem Preprint-Server "medrxiv". Demnach sei es bei Omikron um mindestens 2,4 mal wahrscheinlicher, dass sich jemand ansteckt, der bereits eine Corona-Infektion durchgemacht hat. Bei einer Erkrankung fielen die Symptome aber offenbar oft weniger schwer aus.

Bei Omikron könnte 2G nicht ausreichen

Die Variante steht somit im Verdacht, sich der Immunität von Genesenen zumindest teilweise zu entziehen. Die vorhandenen Corona-Impfstoffe dürften laut von Gottberg hingegen weiter gegen schwere Erkrankungen schützen.

Damit wäre es für Veranstaltungen in Innenräumen, wo heute etwa in vielen Bundesländern 2G gilt, sinnvoller, nur noch Geimpfte zuzulassen. Zwar sind die Daten noch vorläufig und die Variante ist bislang hierzulande auch noch nicht weit verbreitet. Sollten die Fälle mit Omikron in Deutschland allerdings zunehmen, könnte das eine Verschärfung der Maßnahmen notwendig machen.

Auch wenn die Impfstoffe weiterhin wirken, können sich Geimpfte ebenfalls mit dem Virus infizieren, unabhängig von der Variante. Auch aktuell, während in Deutschland die Delta-Variante vorherrscht, gibt es immer wieder Impfdurchbrüche. In welchem Verhältnis diese im Fall von Omikron zu den Reinfektionen stehen, geben die Wissenschaflter allerdings nicht an.

Omikron-Fälle in mehr als 20 Ländern

Mittlerweile wurde die Omikron-Variante nach WHO-Angaben bereits in mehr als 20 Ländern nachgewiesen, darunter Deutschland. Am Donnerstag meldete Indien die ersten zwei Omikron-Fälle.

Das Zentrum für die Kontrolle und Prävention von Krankheiten der Afrikanischen Union (AU) warnte vor Panik wegen der neuen Omikron-Variante. "Es gibt keinen Grund zur Panik", sagte Africa-CDC-Chef John Nkengasong bei einer Pressekonferenz. "Wir stehen nicht ohne Schutz da." 

Zwar sei auch die AU beunruhigt, sie glaube aber "nicht, dass die Lage nicht beherrscht werden kann". Seine Behörde bereite sich schon "seit langem" auf das Auftreten einer neuen Corona-Variante vor, hob Nkengasong hervor.

Die Impfquote in Afrika ist allerdings sehr niedrig, nur sieben Prozent der 1,2 Milliarden Einwohner sind vollständig gegen Corona geimpft. Dies ist insbesondere auf die unzureichende Versorgung des Kontinents mit Impfstoffen sowie auf eine vielerorts ausgeprägte Impfskepsis zurückzuführen.

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