Gesundheit

PEI bittet, Grippeimpfstoff-Engpässe zu melden

Reichen die Grippeimpfstoffe für alle Menschen, die sich vor Influenza schützen wollen? Wahrscheinlich nicht. Apothekerkammern und Ärzteverbände beobachten erste lokale Engpässe, und das PEI bittet, Grippeimpfstoffmängel zu melden. Hat Spahn zu mutig zum Grippeimpfen für alle aufgerufen? Dieser Meinung sind die Apothekerkammer Schleswig-Holstein und der Hausärzteverband.

Sollte ein Grippeimpfstoff nicht lieferbar sein, bittet das Paul-Ehrlich-Institut Apotheker, Ärzte und Patienten, diesen Engpass zu melden. Dies erfolgt über die Seite des PEI unter Verbrauchermeldungen zu nicht gelisteten Impfstoff-Lieferengpässen. Diese Meldungen wolle man als Grundlage nutzen, die regionale Versorgungslage zu bewerten und Maßnahmen zur Abhilfe anzuregen.

Bislang gibt es keinen offiziellen Mangel an Grippeimpfstoffen.

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Ungeachtet dessen liegen DAZ.online Meldungen aus Apotheken vor, dass sich der Bezug von Influenzavakzinen problematisch gestaltet. Und auch die Apothekerkammer Schleswig-Holstein erklärte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa), dass der Großteil der 630 dort ansässigen Apotheken keinen Impfstoff mehr hat und dass sich Tausende Schleswig-Holsteiner nicht vor Grippe schützen könnten. Vor allem Privatversicherte hätten das Nachsehen – sie werden nicht über den GKV-Sprechstundenbedarf versorgt –, Einzelpackungen mit Influenzavakzinen gebe es nicht. Der Geschäftsführer der Apothekerkammer Frank Jaschkowski spricht von „großem Unmut“, auch wenn noch eine zweite Tranche an Impfstoffen erwartet wird, geht Jaschkowski davon aus, dass die Impfdosen „bei weitem“ nicht reichen werden.

Fehler lieg bei Spahn

„Der Hauptfehler besteht darin, dass Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und einzelne Ärzteverbände im Blick auf Corona dazu aufgefordert haben, auch Menschen zu impfen, die keinen Schutz brauchen“, sagte Jaschkowski. Aus diesem Grund gebe es nun nicht ausreichend Impfdosen. In der Tat hatte Johannes Hübner, der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Pädriatische Infektiologie (DGPI) im August geraten, dass Eltern ihre Kinder gegen Grippe impfen lassen sollten, Spahn stieß ins gleiche Horn, man habe zusätzlichen Grippeimpfstoff besorgt, da das Gesundheitssystem eine gleichzeitige größere Grippewelle und Corona-Pandemie nur schwer verkraften könne: „Jeder, der sich und seine Kinder impfen lassen will, sollte und kann das tun“, erklärte Spahn.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI) fühlte sich sodann erst jüngst bemüßigt, ihre geltende Impfempfehlung zum Grippeschutz offiziell zu bestätigen und trotz grassierender COVID-19-Pandemie keine Empfehlung zum Grippeschutz für alle Menschen in der Bevölkerung auszusprechen. Den besten Effekt erzielt man laut STIKO durch Erhöhung der Impfquote bei Risikopatienten. Eine Impfempfehlung für die gesamte Bevölkerung hält die STIKO für „kontraproduktiv“.

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