Gesundheit

RKI meldet mehr als 24.000 Neuinfektionen und 264 Todesfälle

Regierung kennt das Alter der Corona-Intensivpatienten nicht

Die Bundesregierung hat nach eigenen Angaben keine Kenntnis vom Durchschnittsalter der Covid-19-Patienten auf deutschen Intensivstationen. Das teilte das Bundesgesundheitsministerium auf Anfrage der FDP mit. Demnach müssen die Krankenhäuser zwar täglich ihre Behandlungskapazitäten sowie etwa die Zahl der entlassenen Patienten und Patientinnen übermitteln. "Daten über das (Durchschnitts-)Alter von Covid-19-Patientinnen und Covid-19-Patienten mit intensivmedizinischem Behandlungsbedarf" fallen aber nicht darunter.

Die Antwort auf eine Anfrage der FDP-Politikerin Judith Skudelny lag der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag vor. Darin heißt es weiter, dass folglich auch keine Angaben darüber vorliegen, wie alt im Durchschnitt die Patientinnen und Patienten waren, die auf den Intensivstationen an dem Coronavirus starben. Das Alter sei bislang nicht "als erforderlich angesehen" worden, heißt es in der Antwort weiter.

Skudelny nahm eine Äußerung des SPD-Gesundheitspolitikers Karl Lauterbach zum Anlass der Anfrage. Dieser hatte kürzlich in der ZDF-Sendung "maybrit illner" gesagt, diejenigen, die jetzt auf den Intensivstationen behandelt werden, seien "im Durchschnitt 47 bis 48 Jahre alt". "Die Hälfte von denen stirbt. Viele Kinder verlieren ihre Eltern." Das sei "eine Tragödie", sagte Lauterbach weiter.

Skudelny kritisierte den SPD-Politiker dafür scharf und warf ihm vor, mit "falschen Fakten" Angst zu verbreiten. Da das Alter aber gar nicht erfasst werde, entbehre diese Darstellung jeder Grundlage, sagte sie AFP. 

RKI verzeichnet mehr als 24.000 Neuinfektionen und 264 Tote

In Deutschland sind innerhalb eines Tages 24.736 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Donnerstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden zudem 264 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sank auf 154,9. Am Mittwoch war sie mit 160,6 angegeben worden.

Die Sieben-Tage-Inzidenz ist ein wesentlicher Maßstab für die Verschärfung oder Lockerung von Corona-Auflagen. Sie gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an. Laut der seit Samstag geltenden bundesweiten Corona-Notbremse müssen Städte und Landkreise, in denen der Inzidenzwert an drei aufeinanderfolgenden Tagen bei 165 oder höher liegt, ihre Schulen schließen.

Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Fälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie liegt nach Angaben des RKI mittlerweile bei 3.357.268. Die Zahl der insgesamt registrierten Todesfälle stieg auf 82.544. Die Zahl der von einer Covid-19-Erkrankung Genesenen bezifferte das RKI am Donnerstag auf rund 2,975 Millionen.

Die Nachrichten von Mittwoch, 28. April 2021

Arztpraxen in Brandenburg müssen 15.000 Corona-Impftermine absagen

Wegen einer Organisationspanne haben Brandenburger Arztpraxen 15.000 Corona-Impftermine wieder absagen müssen, die sie kurz vorher mit Patienten vereinbart hatten. Das teilte der Hausärzteverband am Mittwoch mit. Die Praxen seien zuvor gebeten worden, kurzfristig Termine für 15.000 zusätzliche Dosen der Impfstoffe Biontech/Pfizer und Moderna zu organisieren – die Lieferungen seien aber am Dienstag wieder abgesagt worden. Nach Angaben des Innenministeriums, das für den Impflogistikstab zuständig ist, soll der Fehler bei der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg gelegen haben. "Die Kassenärztliche Vereinigung hat einzelnen Hausarztpraxen kurzfristig Impfstoffkontingente zur Bestellung angeboten, die gar nicht zur Verfügung standen", sagte Ministeriumssprecher Martin Burmeister auf Anfrage.

Dagegen erklärte die Kassenärztliche Vereinigung, sie sei am vergangenen Donnerstag vom Impflogistikstab beauftragt worden, 20.000 zusätzliche Termine in den Impfzentren zu organisieren. Kurzfristig seien dort aber nur 5000 weitere Termine möglich gewesen. Daher habe sie für die weiteren 15.000 Dosen die 150 Pilotpraxen gebeten, Termine auszumachen und den Impflogistikstab darüber informiert. "Dem Plan hat niemand widersprochen", hieß es weiter. Dagegen habe der Stab danach entschieden, 5000 Impfdosen in die Landkreise zu geben und 10.000 Impfdosen für spätere Termine in den Impfzentren zu reservieren.

Auch AfD legt Verfassungsbeschwerde gegen Corona-Notbremse ein

Nach der FDP sowie mehreren Verbänden und Einzelpersonen hat auch die AfD eine Verfassungsklage gegen die bundesweite "Notbremse" zur Eindämmung der Corona-Pandemie eingereicht. "Die Verschärfung des Infektionsschutzgesetzes schränkt die Bürger willkürlich und massiv in ihren Grundrechten ein", begründete Bundestags-Fraktionsvize Sebastian Münzenmaier das juristische Vorgehen, das sich besonders gegen die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen richtet. 

Diese "schränken pauschal und unverhältnismäßig zentrale vom Grundgesetz garantierte Grundrechte wie die Freiheit der Person, die Freizügigkeit sowie die allgemeine Handlungsfreiheit ein", erklärte dazu AfD-Parlamentsgeschäftsführer Enrico Komning. Von einem "Präzedenzfall", an dem sich zeigen werde, "ob die Grundrechte wirklich unverletzlich sind", sprach Fraktionsvize Beatrix von Storch.

Die Klage richtet sich gegen das Infektionsschutzgesetz des Bundes in der seit knapp einer Woche geltenden Fassung. Dieses sieht bundeseinheitliche Regeln für Regionen vor, in denen der Inzidenzwert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen über 100 liegt. Dies ist derzeit in den meisten Städten und Landkreisen der Fall.

Regierung plant Vorab-Verständigung zu Corona-Verordnung

Die Bundesregierung will die geplante Verordnung zu Erleichterungen für Geimpfte in der Corona-Pandemie vorab mit Bundestag und Bundesländern abstimmen, um das Verfahren zu beschleunigen. Wie Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Montag angekündigt habe, arbeite die Bundesregierung daran, so schnell wie möglich eine entsprechende Verordnung vorzulegen, teilte ein Regierungssprecher am Mittwoch auf Anfrage in Berlin mit. "Noch vor der Befassung im Kabinett soll dazu eine Verständigung mit Bundestag und Bundesländern hergestellt werden", ergänzte er.

Die Bundesregierung plant bisher, dass das Kabinett in der nächsten Woche eine Verordnung auf den Weg bringt und nach dem Bundestag der Bundesrat am 28. Mai abschließend entscheidet. Hintergrund des Verfahrens einer Verständigung mit Parlament und Ländern vor der Befassung im Kabinett ist es, dass eine Verordnung nicht wie ein Gesetz ins Parlament eingebracht wird. Das Parlament kann der Regierung, die die Verordnung anfertigt, nur Maßgaben aufgeben, die dann von der Regierung wiederum in die Verordnung aufgenommen werden müssten. Um dieses Hin und Her zu vermeiden, soll die Verordnung bereits im Vorfeld abgestimmt werden.

Bayerns Ministerpräsident Söder hat erste Corona-Impfung erhalten

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (54) hat sich gegen das Coronavirus impfen lassen. Der CSU-Chef sei bereits in der vergangenen Woche von seinem Hausarzt in Nürnberg geimpft worden, sagte am Donnerstag eine Sprecherin der Staatsregierung auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in München. Söder hatte bereits in den vergangenen Monaten immer wieder darauf hingewiesen, er werde sich impfen lassen, sobald dies nach der Impfverordnung möglich sei.

Die Mitglieder der bayerischen Staatsregierung gehören laut der Impfpriorisierung des Bundes als Verfassungsorgan zur Prioritätengruppe 3. Da diese Gruppe in Nürnberg bereits zu Impfungen geladen wird, konnte sich auch Söder eine Spritze mit dem zum damaligen Zeitpunkt in der Praxis vorrätigen Präparat des Herstellers Biontech verabreichen lassen.

Corona-Impfung: Fast 25 Prozent haben Erstimpfung erhalten

Gegen das Coronavirus sind 24,7 Prozent der Bevölkerung in Deutschland mindestens ein Mal geimpft. Das geht aus dem Impfquotenmonitoring des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Mittwoch hervor (Stand: 28. April, 14.15 Uhr). So verabreichten alle Stellen bislang insgesamt über 26,6 Millionen Impfungen. Davon waren etwa 20,5 Millionen Erstimpfungen. Weitere gut 6,1 Millionen Impfungen wurden für den vollständigen Impfschutz verabreicht – demnach stieg die Quote leicht auf 7,4 Prozent. Am Dienstag wurden insgesamt 718.124 Impf-Spritzen gesetzt. 

Wegen eines technischen Problems lagen die aktualisierten Impfdaten einiger Bundesländer am Mittwoch nicht vor. Den Angaben des RKI zufolge hat Thüringen bereits ein Zehntel seiner Bevölkerung vollständig geimpft. Bei dem Anteil der Menschen, die mindestens ein Mal geimpft wurden, lag das Saarland weit vorne – mit einer Quote von 27,4 Prozent. 

Neue Daten zur Immunisierung


Wie kommen die Impfungen voran? Wie sieht es in Ihrem Bundesland aus? Diese Grafiken zeigen es

Todesfälle nach Astrazeneca-Impfung – Pariser Justiz ermittelt

Todesfälle nach Impfungen mit dem Astrazeneca-Vakzin haben die französische Justiz auf den Plan gerufen. Die Pariser Staatsanwaltschaft eröffnete nach Anzeigen von Hinterbliebenen vorläufige Ermittlungen wegen "fahrlässiger Tötung" in drei Fällen, wie die Ermittler ankündigten. Unter den Toten sind demnach zwei Frauen im Alter von 26 und 38 Jahren, die kurz nach der Impfung Thrombosen erlitten.

In Nantes in Westfrankreich starb eine 26-jährige Medizinstudentin, deren Leiche nun untersucht werden soll. In Toulouse im Südwesten des Landes starb eine 38-jährige Sozialarbeiterin an Blutgerinnseln im Hirn. Auch einen dritten Fall im Pariser Raum geht die Staatsanwaltschaft nach.

Spahn will Zugang zu digitalem Corona-Impfpass erleichtern

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) strebt eine Gesetzesänderung an, um den geplanten digitalen Corona-Impfpass möglichst schnell einsetzbar zu machen. Neben Arztpraxen und Impfzentren sollten "auch Apotheker für bereits Geimpfte den digitalen Impfpass ausstellen können", sagte Spahn dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Er wolle schon jetzt die Weichen dafür stellen, "damit im Sommer möglichst viele den digitalen Impfpass auch nutzen". Dafür solle dass Infektionsschutzgesetz entsprechend geändert werden, sagte Spahn. "Der digitale Impfpass muss für alle leicht zugänglich sein." 

Dies sei vor allem für Millionen von bereits Geimpften wichtig, die nun die Eintragung aus dem gelben Impfausweis in den digitalen Impfpass übertragen lassen wollen. Das Bundesgesundheitsministerium geht nach RND-Informationen davon aus, dass der digitale Impfpass in der "zweiten Hälfte des zweiten Quartals" einsatzbereit ist. Das wäre Mitte Mai bis Ende Juni.  

Studie: Impfungen verringern Corona-Ansteckung in Haushalten deutlich

Schon eine erste Dosis der Impfstoffe von Biontech und Astrazeneca kann einer Studie zufolge das Risiko deutlich reduzieren, das Coronavirus im eigenen Haushalt weiterzutragen. Die Effekte der ersten Impfung verringern das Risiko einer Ansteckung innerhalb von Haushalten um 38 bis 49 Prozent, wie Gesundheitsbehörde Public Health England mitteilte. Sie hatte für ihre Auswertung Infektionsketten in englischen Haushalten analysiert und auf dieser Basis die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung berechnet.

Großbritannien will Corona-Impfnachweis in bestehende App einbauen

Großbritannien will den digitalen Nachweis einer Corona-Impfung in eine bestehende App des Gesundheitsdienstes einbauen. "Ich arbeite mit internationalen Partnern in aller Welt, um sicherzustellen, dass das System international anerkannt wird", sagte der britische Verkehrsminister Grant Shapps dem Sender "Sky News". Bei einem Treffen mit den G7-Verkehrsministern in der kommenden Woche solle es um dieses Thema gehen.

Bislang ist es mit der App des britischen Gesundheitsdienstes National Health Service (NHS) unter anderem möglich, Arzttermine zu buchen. Künftig soll darin auch der Impfstatus hinterlegt werden können, genauso wie ein Corona-Testergebnis. Auch in der EU wird an entsprechenden Zertifikaten gearbeitet. 

Was macht eigentlich?


Brigitte Zypries: "Ich hätte nicht für eine nächtliche Ausgangssperre gestimmt"

Gerichtsverfahren zur EU-Klage gegen Astrazeneca in Brüssel begonnen

In Brüssel hat der erste Gerichtstermin im Verfahren der EU gegen den Impfstoffhersteller Astrazeneca wegen Lieferverzögerungen stattgefunden. Das zuständige Gericht erster Instanz legte den 26. Mai als Termin der ersten Anhörungen fest. Die belgischen Richter sollen entscheiden, ob das britisch-schwedische Unternehmen gegen die mit der EU-Kommission vereinbarten Vertragsbedingungen zur Lieferung von Impfstoffen gegen das Coronavirus verstoßen hat.

Biontech: Eigener Corona-Impfstoff sollte auch gegen indische Mutante wirken

Der Impfstoff von Biontech und Pfizer dürfte nach erster Einschätzung der Unternehmen auch gegen die in Indien grassierende Corona-Mutation wirken. Biontech-Chef Ugur Sahin sagte vor Journalisten in Berlin, die entsprechenden Tests liefen noch. Er sei aber "zuversichtlich", dass der von seinem Unternehmen gemeinsam mit dem Pharmakonzern Pfizer entwickelte Wirkstoff auch gegen die in Indien aufgetretene Variante wirke.

Die indische Mutation zeichne sich durch Veränderungen aus, die bereits aus anderen Corona-Variationen bekannt seien, erläuterte Sahin. Gegen diese wirke der Impfstoff. Insgesamt hätten Biontech und Pfizer inzwischen schon mehr als 30 Corona-Varianten getestet, sagte der Firmengründer. Bei fast allen funktioniere er genau so gut wie bei der Ursprungsform. Auch in den Fällen, in denen die Immunantwort schwächer ausfalle, sei sie ausreichend.

Haseloff fordert laut Medienbericht sofort Lockerungen für Geimpfte

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hat einem Medienbericht zufolge die schnelle Rücknahme von Grundrechtseinschränkungen für Menschen gefordert, die gegen Corona geimpft wurden oder von einer Corona-Infektion genesen sind. "Ich fordere den Bund auf, so schnell wie möglich – am besten noch in dieser Woche – eine Verordnung vorzulegen, mit denen die Rechte von Corona-Geimpften und -Genesenen klar geregelt werden", sagte Haseloff dem "Handelsblatt". Eine entsprechende Verordnung könne im Parallelverfahren von Bundestag und Bundesrat noch in der kommenden Woche verabschiedet werden, bot der amtierende Bundesratspräsident dem Blatt zufolge an.

Laut einem Eckpunktepapier der Bundesregierung vom Wochenende könnten vollständig Geimpfte und Genesene etwa beim Zugang zu Geschäften und Dienstleistungen wie Friseuren dieselben Ausnahmen bekommen, die für negativ Getestete gelten. Bei der Einreise aus dem Ausland könnte zudem in den meisten Fällen eine Quarantäne wegfallen. Laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will die Bundesregierung nächste Woche einen Vorschlag unterbreiten, der Bundesrat könnte dann am 28. Mai darüber entscheiden.

Merkel: Mit China über Anerkennung von Impfstoffen sprechen

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat China im Kampf gegen die Corona-Pandemie zum Dialog über die gegenseitige Anerkennung von Impfstoffen aufgerufen. "Wir können diese Pandemie nur gemeinsam eindämmen. China und Deutschland können dabei eine wichtige Rolle spielen", sagte Merkel in Berlin zum Auftakt der deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen, die in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie online organisiert wurden.

Merkel regte an, offen und transparent über die Impfstoffproduktion zu sprechen sowie darüber, die Impfstoffe möglichst auch gegenseitig anzuerkennen, "zumindest bei der Weltgesundheitsorganisation, um so den Kampf gegen das Virus zu gewinnen".

Corona-Testzentrum für Besucher der Bundesgartenschau in Betrieb

Besucher der Bundesgartenschau in Erfurt können sich nun in einem speziell für sie eingerichteten Testzentrum auf das Coronavirus testen lassen. Das Zentrum auf dem Erfurter Messegelände ging am Morgen in Betrieb. Es ist vor allem für Buga-Gäste gedacht, die aus anderen Thüringer Regionen und aus anderen Bundesländern anreisen. In den ersten Stunden nach der Öffnung ging es an den 20 Teststationen noch gemächlich zu, der Besucherzulauf hielt sich in Grenzen. Die Einrichtung ist auf 5000 Menschen pro Tag ausgelegt. Die Stadt Erfurt hat einen privaten Anbieter mit den Tests beauftragt.

Giffey will mobile Impfteams in Problem-Stadtteilen einsetzen

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey hat sich für mobile Impfteams in benachteiligten Stadtteilen ausgesprochen. "Wenn zusätzlich mit mobilen Teams gearbeitet werden kann, würde ich das absolut befürworten. Zunächst einmal ist Aufklärungsarbeit wichtig", sagte die SPD-Politikerin im ARD-"Morgenmagazin".

Bei vielen Menschen gebe es Vorbehalte, große Ängste und Unsicherheiten. "Und dann wird doch vielleicht die Entscheidung getroffen: Ich lasse mich jetzt impfen, aber ich weiß gar nicht, wie das geht." Deshalb müsse man um Vertrauen werben und "hingehen, ansprechen in der Sprache, über die Sender, die gehört und gesehen werden", sagte Giffey. Mit den Teams könne man dort schließlich alle Menschen erreichen.

Umfrage: Mehrheit für Aufhebung der Impfpriorisierung

Eine große Mehrheit der Deutschen ist für die geplante Aufhebung der Impfreihenfolge im Juni. Das gaben 72 Prozent der Befragten in einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov an. Nur 13 Prozent lehnten dies "eher" oder "voll und ganz" ab. 15 Prozent machten keine Angaben. Für die repräsentative Umfrage wurden am 27. April 1449 Menschen in Deutschland ab 18 Jahren befragt.

Mehr als 200.000 Corona-Tote in Indien

In Indien sind seit Pandemiebeginn insgesamt mehr als 200.000 Menschen in Verbindung mit dem Coronavirus gestorben. Das geht aus den aktuellen Zahlen des indischen Gesundheitsministeriums hervor. Experten gehen jedoch davon aus, dass die tatsächliche Zahl der Toten deutlich höher sein dürfte. Eine starke zweite Welle hat das Riesenland mit seinen 1,3 Milliarden Menschen stark getroffen. Das Gesundheitssystem arbeitet am Limit. Seit Donnerstag vergangener Woche wurden täglich mehr als 300.000 neue Fälle registriert. Es fehlt an medizinischem Sauerstoff, Krankenhausbetten und antiviralen Medikamenten. Erkrankte werden von Krankenhäusern abgewiesen und ersticken teils davor. Die Welle wird mit großer Sorglosigkeit in den vergangenen Wochen sowie mit der Virusmutante B.1.617 in Verbindung gebracht. Zudem haben in Indien bislang weniger als zehn Prozent der Menschen mindestens eine Impfdosis erhalten – und das obwohl Indien eigentlich als "Apotheke der Welt" bekannt ist und massenhaft Impfstoffe herstellt.

Niederlande beenden Ausgangssperre: Terrassen und Geschäfte öffnen

Gut vier Monate nach dem strengen Lockdown zur Eindämmung der Corona-Pandemie machen die Niederlande einen großen Schritt zurück in die Normalität. Die Ausgangssperre ist ab Mittwoch vorbei, und Geschäfte und Terrassen von Gaststätten dürfen unter Auflagen wieder Kunden empfangen. Zunächst sollen die Terrassen von 12 bis 18 Uhr täglich geöffnet sein. Bürger dürfen auch wieder zwei Personen außerhalb des eigenen Haushaltes empfangen.

Die Regierung unter dem rechtsliberalen geschäftsführenden Premier Mark Rutte hatte sich trotz Warnungen des wissenschaftlichen Corona-Beirates zu dieser ersten Lockerung der Corona-Maßnahmen entschieden. Die Infektionszahlen sind weiter hoch, und der Druck auf Krankenhäuser und Intensivstationen steigt noch. Zurzeit kommen auf 100.000 Personen etwa 220 Infektionen in sieben Tagen. Die Regierung rechnet jedoch damit, dass die Zahlen wegen der Impfungen schnell abnehmen. Etwa fünf Millionen Bürger haben den Angaben zufolge mindestens eine Dosis erhalten. Das sind knapp 30 Prozent der erwachsenen Einwohner.

Verband fordert deutlich mehr Impfstoffe für Arztpraxen

Der Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverbands, Ulrich Weigeldt, fordert deutlich mehr Corona-Impfstoffe für die Arztpraxen, damit diese zügig ihre Patienten impfen können. Er hielt der Politik in der "Passauer Neuen Presse" eine Bevorzugung der Impfzentren vor – die aber sei nicht nachvollziehbar. "Es geht doch nicht um die Auslastung von Impfzentren, sondern um ein rasches Impfen möglichst vieler Menschen. Und die wollen mehrheitlich zu ihren Hausärzten." Das bestehende gute Netz solcher Ärzte und auch der Fachärzte sorge dafür, dass der Impf-Turbo zünde. "Deshalb muss mehr Impfstoff in die Praxen", sagte er. Weigeldt kritisierte zudem, die Priorisierung, also die Reihenfolge bei den Impfungen, werde im politischen Raum noch nicht richtig verstanden. "Da kann es nicht um Schema F gehen. Vielmehr brauchen die Ärzte Ermessensspielräume, um zunächst all diejenigen zu impfen, die ein Risiko tragen." 

RKI registriert 22.231 Corona-Neuinfektionen und 312 neue Todesfälle

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 22.231 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 312 neue Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards vom frühen Mittwochmorgen wiedergeben. Nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich. Am Mittwoch vor einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 24.884 Neuinfektionen und 331 neue Todesfälle verzeichnet.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner lag laut RKI am Mittwochmorgen bundesweit bei 160,6. Am Vortag hatte das RKI diese Sieben-Tage-Inzidenz mit 167,6 angegeben, vor eine Woche hatte sie bei 160,1 gelegen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.332.532 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit gut 2,9 Millionen an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 82.280.

Die Nachrichten von Dienstag, 27. April 2021

Auch Hessen stellt komplett Geimpfte mit negativ Getesteten gleich

Hessen stellt vollständig gegen Corona-Geimpfte rechtlich mit negativ getesteten Menschen gleich. Das sagte Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) am Dienstag im Landtag. Das Land habe in der vergangenen Woche seine Verordnungen nach Empfehlungen des Robert Koch-Instituts angepasst. Auch Bayern hatte am Dienstag einen solchen Schritt angekündigt.

40 Abgeordnete hatten wegen Corona-Schutzausrüstung Kontakt zu Gesundheitsministerium

Im vergangenen Jahr hatten 40 Bundestagsabgeordnete wegen zustande gekommener Verträge für Corona-Schutzausrüstung Kontakt zum Bundesgesundheitsministerium. Auf einer am Dienstag bekannt gewordenen Liste sind neben dem in der Maskenaffäre zurückgetretenen Unionsfraktionsvize Georg Nüßlein (ehemals CSU) auch die Bundesminister für Verkehr und Gesundheit, Andreas Scheuer (CSU) und Jens Spahn (CDU), aufgeführt. Die stellvertretende SPD-Fraktionschefin Bärbel Bas findet sich ebenfalls in der Aufzählung.

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"Unfair und egoistisch": So dreist gehen die Impfdrängler vor

Über 100 Verfahren wegen Bundes-Notbremse beim Verfassungsgericht

Die Zahl der Verfahren beim Bundesverfassungsgericht wegen der sogenannten Corona-Notbremse des Bundes ist inzwischen dreistellig. Am Dienstagnachmittag teilte ein Sprecher in Karlsruhe mit, dass bis dahin 111 Verfahren eingegangen seien. Am Vortag waren es etwa um die gleiche Zeit noch um die 65 gewesen. "Ein konkreter Entscheidungstermin in den Verfahren ist derzeit noch nicht absehbar", teilte der Sprecher weiter mit.

Umstritten an der vergangene Woche von Bundestag und Bundesrat beschlossenen Neuregelung des Infektionsschutzgesetzes sind vor allem die Ausgangsbeschränkungen von 22.00 Uhr bis 5.00 Uhr in Städten oder Kreisen, in denen binnen einer Woche 100 oder mehr Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner festgestellt werden. Die Verfechter wollen mit bundeseinheitlichen Regeln einen Flickenteppich verhindern. Doch gerade an der Pauschalität gibt es viel Kritik.

Merkel sagt Kulturschaffenden weitere Pandemie-Hilfen zu

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den Kunst- und Kulturschaffenden weitere Hilfen in der Corona-Pandemie in Aussicht gestellt. "Wir können nicht die Pandemiehilfen abstellen in dem Moment, in dem die Pandemie zu Ende ist", sagte Merkel am Dienstag bei einem digitalen "Bürgerdialog" mit Vertretern des Kunst- und Kulturbetriebs. Die Überbrückungshilfen würden weitergeführt. Für die Unzufriedenheit in der Branche zeigte Merkel Verständnis: "Kunst ist ja mehr, als dass man das kompensiert bekommt, was man an Verdienstausfall hat."

#AlleNichtGanzDicht


"In Sachen Selbstzerstörung neue Maßstäbe gesetzt" – Böhmermann und Co. reagieren auf #AllesDichtMachen

Polizisten bei Demo gegen Corona-Beschränkungen in Thüringen angegriffen

Bei einer Demonstration gegen die Corona-Beschränkungen sind im thüringischen Schmalkalden mehrere Polizisten angegriffen worden. Auslöser war eine nicht angemeldete Versammlung am Montagabend in der Innenstadt mit rund 60 Teilnehmern, die sich größtenteils nicht an die Hygiene- und Abstandsregeln hielten, wie die Landespolizeiinspektion Suhl am Dienstag mitteilte.

Ein 44-Jähriger Mann habe die Beamten zunächst beschimpft und einen Polizisten unvermittelt mit der Faust gegen den Hals geschlagen. Als Kollegen den sich wehrenden Angreifer am Boden zu fixieren versuchten, griffen andere Demonstranten ein.

Corona-Impfung: Fast 24 Prozent Erstimpfungen in Deutschland

In Deutschland sind 23,9 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft. Das geht aus dem Impfquotenmonitoring des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Dienstag hervor (Stand: 27. April, 9.20 Uhr).

So verabreichten alle Stellen bislang insgesamt fast 25,9 Millionen Impfungen, wovon knapp 19,9 Millionen Erstimpfungen und weitere gut 6 Millionen Zweitimpfungen waren. Demnach stieg die Quote der vollständig Geimpften leicht auf 7,3 Prozent. Am Montag wurden 402 700 Impf-Spritzen gesetzt.

Warum die und nicht ich?


Neid auf die Geimpften: In Deutschland macht sich ein neues Gefühl breit

Knapp 11.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland

In Deutschland sind innerhalb eines Tages 10.976 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Dienstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden zudem 344 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. 

Am Dienstag vergangener Woche hatte das RKI 9609 Neuansteckungen gemeldet, also 1367 weniger als diesen Dienstag, sowie 297 Todesfälle. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ging am Dienstag leicht zurück auf 167,6. Am Montag war sie mit 169,3 angegeben worden.

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