Ungesunde Lebensweisen hängen offenbar damit zusammen, in welcher Region man lebt: Im Süden und Osten Deutschlands wird mehr Alkohol getrunken, im Westen dafür ungesünder gegessen. So lautet das Fazit einer neuen Studie, in der regionale Unterschiede von Lebensstilfaktoren in Deutschland näher unter die Lupe genommen wurden.
Eine Auswertung der Daten von 9.204 in Deutschland lebenden Personen ergab, dass in Ostdeutschland am häufigsten bedenkliche Mengen an Alkohol konsumiert werden (18,3 Prozent der Bevölkerung), gefolgt von Süddeutschland (16,7 Prozent), Westdeutschland (14,6 Prozent) und Norddeutschland (13,9 Prozent). Als riskant gilt ein Alkoholkonsum ab 12 Gramm pro Tag bei Frauen und 24 Gramm bei Männern. Unabhängig vom Wohnort wurde bei Männern und gut gebildeten Personen häufiger ein bedenklicher Alkoholkonsum beobachtet.
Im Gegensatz dazu ernährten sich die Westdeutschen am häufigsten ungesund (70,6 Prozent), am "besten" schnitten die Menschen in Ostdeutschland ab, die sich aber ebenfalls zu 66,7 Prozent ungesund ernährten. In Bezug auf die körperliche Aktivität und Rauchen wurden keine regionalen Unterschiede beobachtet. Frauen tendierten dazu, sich weniger zu bewegen, aßen aber gesünder und rauchten seltener als Männer.
Die Autoren weisen darauf hin, dass die Daten nicht gemessen, sondern von den Teilnehmern in einer Befragung angegeben wurden. Es könnte sein, dass ungesunde Verhaltensweisen tatsächlich noch häufiger auftreten, weil Menschen in solchen Befragungen dazu neigen, die Dinge ein wenig zu beschönigen, indem sie "erwünschte" Antworten geben.
ZOU
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