Wasserinjektionen gegen Rückenschmerzen
Laut einer von Forschenden der australischen University of Queensland (UQ) geleiteten Studie bieten sterile Wasserinjektionen eine wirksame Schmerzlinderung für Frauen mit Rückenschmerzen.
Dr. Nigel Lee von der UQ School of Nursing, Midwifery and Social Work erklärte in einer Mitteilung, dass die Injektionen zuvor als kontrovers angesehen wurden, aber diese Studie zeigt, dass sie sicher und wirksam sind.
Kein „Hebammen-Voodoo“
„Einige Hebammen verwenden diese Praxis seit einigen Jahren, um Schmerzen zu lindern. Bisher gab es jedoch nur begrenzte Forschungsergebnisse, die darauf hindeuten, dass sie funktioniert“, sagte Dr. Lee.
„Tatsächlich weigerten sich viele Krankenhäuser, das Verfahren zu fördern, und betrachteten es als „Hebammen-Voodoo““, so der Experte. „Diese Studie liefert eindeutige Beweise dafür, dass Wasserinjektionen für die Mehrheit der Frauen mit Rückenschmerzen eine wirksame Schmerzlinderung bieten.“
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Die Daten für die in dem Fachjournal „The Lancet“ veröffentlichten Studie wurden zwischen 2012 und 2017 in einer britischen und 15 australischen Entbindungsstationen gesammelt. Mehr als tausend Frauen mit starken Rückenschmerzen erhielten entweder sterile Wasserspritzen oder ein Placebo mit Kochsalzlösung.
Dr. Lee erklärte, dass doppelt so viele der Frauen, die die Wasserinjektionen erhielten, angaben, dass ihre Schmerzen 90 Minuten oder länger um mindestens die Hälfte reduziert waren. „Die Auswirkungen der Ergebnisse unserer Studie sind enorm“, sagte der Forscher.
„Im Gegensatz zu normalen Wehenschmerzen sind Rückenschmerzen unvorhersehbar und setzen sich häufig zwischen Kontraktionen ohne Unterbrechung fort“, erläuterte Dr. Lee.
„Die meisten Medikamente gegen Wehenschmerzen sind bei Rückenschmerzen unwirksam“, so der Wissenschaftler. „Wasserinjektionen haben sich als einfach, effektiv und sicher erwiesen und haben keinen Einfluss auf die Geburtsergebnisse.“
Schmerzmittel während den Wehen vermeiden
Professor Sue Kildea von der Charles Darwin University sagte, die Einfachheit und Sicherheit des Verfahrens habe es für Frauen auf der ganzen Welt enorm wertvoll gemacht.
„Wasserinjektionen sind nicht nur für Frauen von Vorteil, die schmerzlindernde Medikamente während den Wehen vermeiden möchten, sondern auch dort, wo Frauen während der Geburt kaum oder gar keinen Zugang zur Schmerzlinderung haben, z. B. bei der Geburt zu Hause und in Ländern mit sich entwickelnden Gesundheitssystemen“, so Professor Kildea .
Diese Studie war eine Zusammenarbeit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der University of Queensland, der Charles Darwin University, der University of Skövde (Schweden) und dem NHS Foundation Trust der Oxford University Hospitals (Großbritannien). (ad)
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