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Harnsteinerkrankungen nehmen im Sommer deutlich zu: Was Sie dagegen tun können – Naturheilkunde & Naturheilverfahren Fachportal

Hitze: Im Sommer steigt die Zahl der Harnsteinerkrankungen

Fachleuten zufolge hat die Zahl der Harnsteinerkrankungen in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Vor allem in den heißen Sommermonaten wird eine Häufung der Fälle festgestellt. Das Spektrum möglicher Beschwerden reicht von leichten Schmerzen bis hin zu höchst schmerzhaften Nierenkoliken. Um vorzubeugen ist es vor allem wichtig, viel zu trinken.

Wie die Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) in einer aktuellen Mitteilung schreibt, steht die Sommerhitze vor der Tür und damit auch die saisonale Häufung von Harnsteinerkrankungen. Denn hohe Temperaturen, verstärktes Schwitzen und eine unzureichende Trinkmenge begünstigen das als „Sommerkrankheit Harnsteine“ bekannte Phänomen.

Verschiedene Risikofaktoren für die Bildung von Harnsteinen

Harnsteinerkrankungen zählen inzwischen zu den sogenannten Volkskrankheiten. Laut der DGU hat die Häufigkeit der Harnsteinerkrankung in den letzten Jahren in den westlich geprägten Industrienationen deutlich zugenommen. Auch immer mehr Deutsche leiden an Harnsteinen.

Als ursächlich für die ansteigende Häufigkeit hierzulande und anderen westlichen Industrieländern gelten zunehmendes Übergewicht und veränderte Lebensumstände. Ungesunde Ernährungsgewohnheiten, wenig Ballaststoffe sowie unzureichende Bewegung fördern das Risiko.

Dazu ist Diabetes ein relevanter Risikofaktor für die Bildung von Harnsteinen, die im gesamten Harntrakt vorkommen können und je nach Lage als Nierensteine, Harnleitersteine und Blasensteine bezeichnet werden.

Männer sind häufiger betroffen als Frauen

„Harnsteinerkrankungen sind der häufigste Anlass für eine urologische Notfalleinweisung. Etwa jeder zehnte Deutsche wird zumindest einmal in seinem Leben einen Stein bilden“, erklärt Prof. Dr. Thomas Knoll von der DGU.

Seinen Angaben zufolge sind Männer häufiger betroffen als Frauen, wobei der Unterschied weltweit geringer wird. Der Altersgipfel liege laut dem Experten im fünften und sechsten Lebensjahrzehnt.

„Bei Kindern ist die Steinerkrankung sehr selten und meist genetisch bedingt. Bei Adoleszenten ist allerdings eine zunehmende Häufigkeit zu beobachten, wohl auch durch Fettleibigkeit und andere bekannte Risikofaktoren verursacht“, sagt Prof. Knoll.

Oft keine oder nur unspezifische Symptome

Und wie äußert sich das Harnsteinleiden? Laut der DGU zeigen Nierensteine oft keine oder nur unspezifische Symptome, wie beispielsweise leichtes Ziehen in der Flanke.

Doch im Falle eines Harnleitersteines kommt es meist zu den typischen Koliken. Hierbei handelt es sich um plötzlich einsetzende, heftigste Schmerzen, die typischerweise intervallartig einsetzen und auch wieder nachlassen können.

Je nach Lokalisation des Steines im Harnleiter treten die Schmerzen in der Flanke, in der Leiste, im Unterbauch oder im Bereich des Hodens oder der Schamlippen auf.

Oft tritt gleichzeitig ein deutlicher Harndrang auf
. Der Urin kann sich durch Blutbeimengungen rot färben.

Wenn gleichzeitig eine Harnwegsentzündung vorliegt, kann es zu Brennen beim Wasserlassen, gegebenenfalls aber auch zu Fieber kommen.

Kleinere Steine können spontan selbst ausgeschieden werden

Wie es in der Mitteilung heißt, können kleinere Steine mit medikamentöser Unterstützung und ausreichender Flüssigkeitszufuhr spontan ausgeschieden werden.

Die interventionellen Therapien von größeren Nieren- und Harnleitersteinen erfolgen heutzutage in praktisch allen Fällen ohne offene Schnittoperationen, sondern minimal-invasiv.

Das Spektrum reicht hier von der Zertrümmerung der Steine durch Schallwellen von außen, der sogenannten extrakorporalen Stoßwellen Lithotripsie (ESWL), bis hin zu endoskopischen Verfahren der Schlüssellochchirurgie.

Allgemeine Präventionsmaßnahmen

Die DGU erklärt in einer Patienten-Information was jeder tun kann, damit es erst gar nicht zu Harnsteinerkrankungen kommt.

Wichtig ist vor allem eine Steigerung der Flüssigkeitszufuhr: 2,5 – 3 Liter pro Tag sollten gleichmäßig über den Tag verteilt getrunken werden.

Auch eine ausgewogene Ernährung trägt zur Prävention bei. Die Fachleute empfehlen::

  • Reduzierung der Oxalataufnahme (Spinat, Rhabarber, Mangold, Kakao, Nüsse)
  • Reduzierung von Eiweiß (Fleisch, Wurstwaren) auf 0,8 g/kg Körpergewicht
  • Reduzierung der Salzzufuhr auf max. 6 g pro Tag
  • Normale Kalziumzufuhr (ca. 1 g pro Tag): Kein Meiden von Milchprodukten
  • Einstellung des Urin-pH auf 6,5 – 7,0: bikarbonatreiches Mineralwasser, Zitrussäfte, Obst, Gemüse, Salat

Des Weiteren wird zu regelmäßigen Sport und einer „Normalisierung des Gewichts“ geraten. (ad)

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