Gesundheit

Zecken-Rekord in diesem Sommer: Warum 2019 zum Risiko-Jahr werden könnte

Endlich steigen die Temperaturen, der Frühling steht vor der Tür. Doch das bedeutet auch, dass die Zecken wieder aktiv werden. Bereits 2018 war ein gutes Jahr für Zecken. Die kommende Sommerperiode könnte das aber nochmals toppen. In immer mehr Teilen Deutschland besteht das Risiko nach einem Zeckenbiss an FSME, einer Hirnhautentzündung, zu erkranken. Bislang lagen diese Gebiete eher in Süddeutschland. Doch nun zählt auch das Emsland im nördlichen Niedersachsen zu den Risikogebieten.

2018 wurden insgesamt wurden 583 Fälle von FSME registriert, das ist der höchste Stand seit dem Beginn der Meldepflicht 2001. In Brandenburg gibt es in diesem Jahr bereits 47 Fälle dieser Erkrankung, berichtet die „Bild“. In Thüringen sind es demnach 42 Fälle – und somit doppelt so viele wie im Vorjahr. Die Zecken-Saison dauert von April bis Oktober, mitunter sind die Tierchen bereits im Februar aktiv. Sind die Winter milde, kann es aber auch schon früher losgehen. „In den letzten 20 Jahren wurden FSME-Fälle (Hirnhaut-Entzündung) beim Menschen rund vier Wochen früher und bis vier Wochen später im Jahr gemeldet“, sagt Dr. Gerhard Dobler vom Nationalen Konsiliarlabor für FSME München, so die „Bild“. Ist es an mehreren, aufeinanderfolgenden Tage sieben Grad oder wärmer, erwachen Zecken aus der Winterstarre. 

Lästige Blutsauger

Krank nach Zeckenbiss – so minimieren Sie das Risiko

Wer in den kommenden Tagen durch Wälder und Wiesen streift, kann sich schnell eine Zecke einhandeln. Die Spinnentierchen sind schon bei gemäßigten Temperaturen aktiv und können Borrelien und – selten – Viren übertragen. Auch wenn das Risiko gering ist, raten Biologen zu Vorsichtsmaßnahmen.

Wo Zecken besonders aktiv sind

Zu den Risikogebieten zählen wie in den Vorjahren Teile in Bayern, Sachsen, Baden-Württemberg, Thüringen sowie Südhessen. Insgesamt 161 Landkreise sind betroffen. In Bayern gehören nur noch fünf Land- und Stadtkreise nicht zu den Risikogebieten, berichtet der „BR“: SK Augsburg, LK Dillingen a.d. Donau, LK Fürstenfeldbruck, SK München und SK Schweinfurt.

Eine weitere Verschärfung der Situation könnte durch heißere Sommer auf Deutschland zukommen. Experten befürchten, dass dadurch neue Zeckenarten wie die Hyalomma oder die Auwaldzecke in Deutschland ankommen. Die Hyalomma war erstmals 2018 in größerer Zahl aufgetaucht. Eigentlich lebt diese Zecke in den Tropen und Suptropen und kann Erreger des Krim-Kongo-Fiebers oder Fleckfieber übertragen, so das Robert-Koch-Institut. 

Vorsicht, Blutsauger!

Fallen Zecken von Bäumen? Die Wahrheit über fünf Zecken-Mythen

Ein milder Winter, ein warmes Frühjahr und ein langer Sommer: 2018 verspricht ein Zeckenjahr zu werden. Rund um die Blutsauger gibt es einige Gerüchte. Wir nehmen fünf Mythen unter die Lupe.

Keine Panik vor Zecken

Panik braucht allerdings nicht auszubrechen: In Deutschland wurden bislang nur 19 Exemplare in acht Bundesländern gefunden. Keines trug einen der gefährlichen Erreger in sich. Die Ständige Impfkommission empfiehlt allen, die in Risikogebieten leben oder Urlaub machen, sich impfen zu lassen. Auch das Tragen von langer Kleidung und der Einsatz von Insektenabwehrmitteln wird empfohlen.

Auf dieser Karte des RKI sehen Sie, in welchen Teilen Deutschlands die Gefahr am größten ist. 

Quellen: Bild; Robert Koch Institut; Bayerischer Rundfunk


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