Dies ist der Beginn einer bahnbrechenden Operation. Auf dem OP-Tisch im US-amerikanischen Baltimore liegt – ein Schwein.
Bartley Griffith, Chirurg
»Das Spendertier war sehr stabil. Das Organ sieht perfekt aus. Gute Größe. Die Entnahme lief wie geplant, und jetzt liegt das Herz in einer Aufbewahrungsbox. Bis zu unserer Aktion.«
Dem Tier wurde sein Herz entnommen, das eine Medizinfirma im US-Bundesstaat Virginia genetisch an den Menschen angepasst hat. Vier Tage später wird das Organ in einen anderen Operationssaal gefahren. Hier liegt David Bennett, ein 57-jähriger Mann mit einer lebensgefährlichen Herzkrankheit.
Bartley Griffith, Chirurg
»Wir haben mit der Operation des Patienten gegen 8:30 Uhr begonnen. Er war schon einmal am Herz operiert worden, daher dauerten die Vorbereitungen eine Weile, um sein Herz zu entfernen und es durch das Herz des Tieres ersetzen zu können.«
Acht Stunden dauert die Operation. Das Herz des Tieres ist die letzte Hoffnung für den Patienten, für ihn geht es um Leben und Tod. Am späten Nachmittag beginnt die eigentliche Transplantation. Seit geraumer Zeit versuchen Wissenschaftler, Organe in Schweinen zu züchten, die für Menschen nutzbar sind – neben Herzen auch Nieren oder Lungen. Die Geschichte dieser sogenannten Xenotransplantationen ist allerdings von Rückschlägen geprägt. Diesmal aber scheint es – zumindest vorerst – zu funktionieren.
Bartley Griffith, Chirurg
»Wir scheinen das überstanden zu haben, was wir ›hyperakute Abstoßungsphase‹ nennen. Dies haben wir normalerweise im Fall von Tierorganen erlebt, die nicht speziell vorbereitet worden waren. Wir haben diesmal also ein gutes Gefühl. Wir bereiten uns jetzt also auf die nächste Attacke auf das Organ vor. Wir wissen, dass das Schweineherz von unterschiedlichen ›Soldaten‹ in unserem Körper angegriffen werden wird. Verschiedene Akteure des Immunsystems können es außer Gefecht setzen. Wir haben eine Behandlung entwickelt, zusätzlich zur genetischen Anpassung des Organs an den Menschen, die dies verhindern soll.«
Dem Patienten wurde dafür ein noch nicht zugelassenes Medikament verabreicht, das die Abstoßung des Organs verhindern soll.
Bartley Griffith, Chirurg
»Er ist wach. Er erholt sich und spricht mit seinen Pflegekräften, und wir hoffen, dass er sich weiter erholt.«
Wie lange das Experiment gutgeht, weiß niemand. Die Transplantation aber macht David Bennett Hoffnung, ebenso wie Tausenden Menschen weltweit, die sehnsüchtig auf ein Spenderorgan warten.
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