Persönliche Gesundheit

31.300 neue Infektionen in Deutschland – Impfstoff von Moderna erhält Notfallzulassung in den USA

31.300 neue Corona-Infektionen in Deutschland gemeldet

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 31.300 Neuinfektionen binnen eines Tages übermittelt. Das geht aus RKI-Angaben von Samstagmorgen hervor. Am Freitag hatte es mit 33.777 gemeldeten Infektionen einen Höchstwert gegeben, allerdings waren darin rund 3500 nachgemeldete Fälle vom Vortag enthalten. Am Samstag vergangener Woche hatte die Zahl bei 28.438 gelegen. 

Die Gesundheitsämter meldeten binnen eines Tages zudem 702 neue Todesfälle. Der bisherige Höchstwert von 952 Toten war am Mittwoch erreicht worden. In der Tendenz war die Zahl der täglichen Todesfälle zuletzt nach oben gegangen, was nach dem steilen Anstieg bei den Neuinfektionen erwartet wurde. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 25.640. 

Insgesamt zählt das Robert Koch-Institut seit Beginn der Pandemie 1.471.238 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 19.12., 00.00 Uhr). Nach Schätzungen sind rund 1.085.500 Menschen inzwischen genesen. Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (7-Tage-Inzidenz) gab das RKI am Samstag mit 189,6 an. Das ist der höchste Stand seit Beginn der Pandemie.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Freitag bei 1,05 (Vortag: 0,97). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch 105 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.

Corona-Impfstoff von Moderna erhält Notfallzulassung in den USA 

Der Corona-Impfstoff des US-Pharmaunternehmens Moderna hat eine Notfallzulassung in den USA bekommen. Dies teilte die nationale Arzneimittelbehörde FDA am Freitagabend (Ortszeit) mit. Es ist die erste Zulassung für den Moderna-Wirkstoff weltweit; in den USA hatte zuvor bereits der Impfstoff der Mainzer Firma Biontech und ihres US-Partners Pfizer die Notfallzulassung erhalten. 

Harter Lockdown in Italien vom 21. Dezember bis 6. Januar

Angesichts der rasant steigenden Corona-Zahlen verhängt die italienische Regierung einen erneuten harten Lockdown für das gesamte Land. Dieser gelte vom 21. Dezember bis 6. Januar, kündigte Ministerpräsident Giuseppe Conte in der Nacht zum Samstag an. Alle Geschäfte und Restaurants bleiben seinen Angaben zufolge geschlossen, Reisen zwischen verschiedenen Regionen sind verboten, die eigene Wohnung darf nur noch begrenzt verlassen werden.

Corona-Pandemie


Diese Grafiken zeigen, warum der Lockdown über den 10. Januar hinaus verlängert werden muss

Abgeordnete anderer Parteien sauer über Corona-Verstöße der AfD

Verstöße von AfD-Politikern gegen die Corona-Schutzmaßnahmen im Bundestag bringen Abgeordnete der anderen Fraktionen auf die Barrikaden. Das Verhalten der Rechtspopulisten "grenzt an Körperverletzung", sagte der parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion, Carsten Schneider, den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). "Es ist menschlich unanständig und stößt mich ab."    

"Die Leichtfertigkeit mit der sich die AfD im Bundestag gibt, ist ein großes Risiko für Mitarbeiter*innen und Abgeordnete", erklärte auch die parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen-Fraktion, Britta Haßelmann. AfD-Abgeordnete schüttelten weiterhin Hände und trügen ihre Masken "nicht anständig", beklagte sie. "Das ist ein inakzeptables und unverantwortliches Verhalten."

Laut dem Bericht der RND-Zeitungen gab es in der AfD-Bundestagsfraktion zuletzt die meisten Corona-Fälle; es sei derzeit von zehn die Rede. Ein infiziertes Mitglied der Fraktion habe an einer Sitzung des Untersuchungsausschusses zum Attentat auf dem Breitscheidplatz teilgenommen.

Regierung erwartet für Bahn 13 Milliarden Euro Corona-Schaden

Der Bahn-Beauftragte der Bundesregierung, Enak Ferlemann (CDU), rechnet damit, dass die Corona-Krise die Deutsche Bahn mindestens 13 Milliarden Euro kosten wird. Ein Schaden von 13 bis 14 Milliarden Euro sei zu Beginn der Pandemie als schlechtestes Szenario errechnet worden, sagte er der Zeitung "Welt" (Samstag). "Inzwischen ist klar: Es wird nicht auf unser bestes Szenario hinauslaufen, sondern auf das schlechteste."

Sollten die Corona-Beschränkungen länger dauern, könne es auch noch teurer werden. "Wenn wir auch den ganzen Januar, Februar und März noch massive Einschränkungen haben sollten oder auch im nächsten Herbst noch Maßnahmen nötig sein werden, dann müssen wir prüfen, welche Auswirkungen das hat."

Der Bundestag hatte in dieser Woche die Verschuldungsgrenze für den bundeseigenen Konzern von bisher 30 Milliarden auf 35 Milliarden Euro bis Ende 2021 angehoben. 

Indien: Mehr als zehn Millionen Corona-Infizierte

Als weltweit zweites Land nach den USA hat Indien die Grenze von zehn Millionen Coronavirus-Infizierten überschritten. Das geht aus den am Samstag vom indischen Gesundheitsministerium veröffentlichten Daten hervor. Allerdings scheint sich der Anstieg sowohl bei der Zahl der Infizierten als auch bei der der Todesopfer zu verlangsamen. Seit Freitag wurden den Angaben zufolge 27.022 neue Infektionen registriert – die Gesamtzahl stieg damit auf 10.004.893. Die Zahl der Todesfälle stieg binnen 24 Stunden um 338 auf 144.789. 

Seit dem 14. Dezember wurde die Schwelle von 30.000 Neuinfektionen pro Tag immer unterschritten, seit dem 12. Dezember wurden täglich weniger als 400 Opfer gemeldet. Allerdings warnten hochrangige Beamte, eine anhaltende Verbesserung sei nicht selbstverständlich, da ein überwältigender Teil der rund 1,3 Milliarden Einwohner noch anfällig für das Virus sei. "Die Dinge können sich schnell ändern und eskalieren", sagte Indiens Covid-19-Task-Force-Chef Vinod Kumar Paul und nannte als Beispiel die aktuelle Situation in einigen europäischen Ländern.

Derzeit trifft die indische Regierung Vorbereitungen für die Impfung von etwa 300 Millionen Menschen, die im Januar beginnen soll. Drei Impfstoffkandidaten haben bei der indischen Arzneimittelbehörde eine Notfallgenehmigung beantragt. Eine Entscheidung über einen oder mehrere Kandidaten wird laut Regierungsvertretern in den kommenden Wochen erwartet.

Junge Menschen in Risikogruppen


Kenth hat ein halbes Herz, Jacqueline leidet an Mukoviszidose. So schotten sie sich ab in Corona-Zeiten

 +++ Nachrichten von Freitag, 18. Dezember 2020 +++

Minister: Neue Corona-Variante in Südafrika entdeckt

In Südafrika ist eine neue Variante des Coronavirus entdeckt worden. Die 501.V2 genannte Variante könnte hinter der raschen Ausbreitung der zweiten Corona-Welle im Land stecken, erklärte Gesundheitsminister Zwelini Mkhize am Freitag. Südafrikanischen Ärzten zufolge infizierten sich während der zweiten Welle mehr jüngere Menschen als zuvor. Sie litten zudem häufiger unter einem schwereren Verlauf der Lungenkrankheit Covid-19.     

Die neue Virus-Variante wurde von einem Forschungsteam unter Leitung des südafrikanischen Kwazulu-Natal Research Innovation and Sequencing Platform (KRISP) entdeckt, das seit Pandemie-Beginn hunderte Proben untersucht hatte. Die Wissenschaftler leiteten über ihre Forschungsergebnisse auch an die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sowie die britischen Behörden weiter, die kürzlich ebenfalls eine Mutation des Coronavirus entdeckt hatten. Seit Beginn der Pandemie wurden bereits mehrere Varianten des Coronavirus gefunden.     

Südafrika ist eines der am stärksten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder in Afrika. Bis Freitag infizierten sich in dem Land mit seinen knapp 60 Millionen Einwohnern mehr als 900.000 Menschen mit dem Virus, mehr als 24.000 starben.

Gewählter US-Präsident Biden lässt sich am Montag öffentlich gegen Corona impfen

Der gewählte US-Präsident Joe Biden wird sich am kommenden Montag öffentlich gegen das Coronavirus impfen lassen. Der 78-Jährige und seine Ehefrau Jill würden den Biontech-Pfizer-Impfstoff in ihrem Heimatstaat Delaware verabreicht bekommen, sagte Bidens Sprecherin Jen Psaki am Freitag. Damit solle "die klare Botschaft an die Öffentlichkeit gesandt werden, dass es (die Impfung) sicher ist." Zuvor hatte sich der scheidende Vizepräsident Mike Pence vor laufenden Kameras den Impfstoff des Mainzer Biotechnologie-Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer spritzen lassen. Der Republikaner sagte dabei, es gehe darum, "Vertrauen in den Impfstoff aufzubauen". Das Vakzin sei "sicher und wirksam". Auch die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, die 80-jährige Demokratin Nancy Pelosi, ließ sich impfen. Sie betonte im Kurzbotschaftendienst Twitter, sie habe "Vertrauen in die Wissenschaft". 

Regierung überlegt, Regeln für Reiserückkehrer zu ändern

Reisende, die aus Corona-Hotspots nach Deutschland kommen, sollen künftig spätestens drei Tage nach der Einreise entweder einen negativen Corona-Test, einen Nachweis über eine Impfung oder einen Nachweis vorlegen, dass sie schon Corona hatten. Das sieht ein Referentenentwurf für eine "Coronaschutzverordnung" des Bundesgesundheitsministeriums vor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. "Bild" hatte zuerst darüber berichtet. Einschränkend heißt es aber auch, dass die genannten Regeln gelten "wenn und soweit die oberste Landesgesundheitsbehörde dies durch Allgemeinverfügung festgelegt hat". Es liegt also in der Zuständigkeit der Bundesländer, ob und wie sie das umsetzen.

Die Verordnung soll dem Entwurf zufolge im Laufe des Januars in Kraft treten und bestehende Regelungen für Reiserückkehrer ablösen. Ein Ministeriumssprecher äußerte sich auf Anfrage nicht dazu und verwies darauf, dass sie momentan Gegenstand einer regierungsinternen Abstimmung sei.

Österreich: Neuer Lockdown endet nur für negativ Getestete früher

Österreich geht ab dem 26. Dezember für mindestens drei Wochen erneut in den coronabedingten Lockdown. Ab dem 18. Januar sollen der Handel sowie erstmals seit November auch Kultur und Gastronomie wieder öffnen – allerdings nur für Menschen, die bei einem der dann landesweit umsonst angebotenen Corona-Schnelltests negativ getestet werden.

"Für alle, die nicht bereit sind, sich testen zu lassen, gelten die Regelungen des Lockdowns bis 24. Januar, also eine Woche länger", sagte Kanzler Sebastian Kurz am Freitagabend. Tests seien die Voraussetzung für Lockerungen in der Pandemie. "Ohne Einschränkungen gibt es keine Möglichkeit, durch diese Pandemie zu kommen."

Konkret sieht der Plan für den dritten Lockdown in der Alpenrepublik vor, dass Ausgangsbeschränkungen vom 26. Dezember bis 24. Januar wieder den ganzen Tag gelten. Das Haus darf nur aus triftigen Gründen verlassen werden, zu denen neben diversen Grundbedürfnissen wie Einkauf oder Arztbesuch sowie etwa Arbeit oder Bildung auch die Erholung im Freien zählt.

Bis auf Geschäfte des täglichen Bedarfs bleiben der Handel und körpernahe Dienstleister wie Friseure bis zum 17. Januar geschlossen, Schüler lernen im Online-Unterricht. Über die Öffnung von Skigebieten und Liften, die für den 24. Dezember angekündigt war, sollen Bundesländer und Bezirke eigenständig entscheiden.

Bolsonara fürchtet bei Corona-Impfung Verwandlung in einen Kaiman

Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat die Unternehmen Pfizer und Biontech kritisiert und mögliche Kollateralschäden ihres Impfstoffs herangezogen. "Im Vertrag ist klar geregelt, dass Pfizer nicht für Nebenwirkungen verantwortlich ist. Wenn Du Dich in einen Kaiman verwandelst, ist es Dein Problem", sagte Bolsonaro bei einer Veranstaltung in der Stadt Porto Seguro am Donnerstagabend (Ortszeit) und lachte. Auch wenn jemand Superman werde, einer Frau ein Bart wachse oder ein Mann anfange, geschliffen zu reden, hätten sie (Pfizer) nichts damit zu tun.

Der Pfizer/Biontech-Impfstoff ist in der dritten Phase in Brasilien getestet worden. Mehrere Länder wie die USA, Großbritannien oder Mexiko haben Impfkampagnen mit dem Impfstoff gestartet oder angekündigt. Bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) wurde die Zulassung des Corona-Impfstoffs in der EU beantragt, eine Entscheidung darüber soll am kommenden Montag fallen – acht Tage früher als geplant.

Acht Corona-Fälle bei deutschen Eishockey-Junioren

Die deutschen Eishockey-Junioren verzeichnen vor der U20-Weltmeisterschaft in Edmonton gleich acht Corona-Fälle im Team. Während der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) in einer Mitteilung am Freitag von acht Teammitgliedern in seiner Delegation sprach, wurden laut Weltverband IIHF acht Spieler positiv getestet. Die beiden WM-Testspiele gegen Österreich am 21. Dezember und gegen Tschechien am 23. Dezember wurden gestrichen.

Natürlich war diese Nachricht für uns im ersten Moment ein ziemlicher Schock", sagte DEB-Interims-Sportdirektor Christian Künast. "Wir haben uns nichts vorzuwerfen, haben auf alles geachtet und die Schutzmaßnahmen sogar noch weiter hochgefahren als vorgeschrieben."

Neue Coronavirus-Variante in Südafrika

In Südafrika kursieret eine neue Variante des Sars-CoV-2-Virus. Entdeckt worden sei die vorerst 501.V2 genannte Variante bei genetischen Untersuchungen von Proben aus verschiedenen Provinzen, sagte Gesundheitsminister Zweli Mkhize am Freitagabend in einer TV-Rede. Unklar ist bisher, ob sich das Auftauchen der neuen Variante auf künftige Impfungen auswirkt. Die bisherigen Strategien der Regierung sollen jedoch nicht geändert werden.

In Südafrika wurden bisher 892.813 Corona-Fälle bestätigt, mehr als 24.000 Menschen starben in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung. Die Regierung hatte Ende März eine landesweite Ausgangsbeschränkung verhängt, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, und sie nach einer vorübergehenden Zurücknahme zum Beginn der Feiertagssaison erneut leicht verschärft. Die Restriktionen haben eine verheerende Auswirkung auf die Wirtschaft.

Paul-Ehrlich-Institut prüft bereits des Corona-Impfstoff

Das Paul-Ehrlich-Institut hat mit der Prüfung des Corona-Impfstoffs begonnen. Das Institut habe inzwischen erste Prüfmuster erhalten und mit Untersuchungen begonnen, teilte eine Sprecherin am Freitagabend mit. Das Paul-Ehrlich-Institut ist in Deutschland für die Prüfung von Impfstoffen zuständig, nachdem sie von der EU-Kommission zugelassen wurden. Bei den Lieferchargen wird nach Angaben von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geprüft, ob die Impfdosen der Zulassung entsprechen. Nach dieser Prüfung werde der Bund das Serum an die Länder verteilen. Diese verteilten es auf die mehr als 400 Impfzentren und organisierten mit den Kommunen die Impfungen vor Ort.

An diesem Montag gibt die europäische Arzneimittelagentur EMA ihre Beurteilung über den Biontech/Pfizer-Impfstoff ab, um den es anfangs nur geht. Spahn erwartet nach eigenen Worten, dass die EU-Kommission das Serum am Dienstag zulässt. Ab dem 27. Dezember – und nachdem das Paul-Ehrlich-Institut die Chargen geprüft hat – soll dann in Deutschland geimpft werden.

Steuerberater bekommen mehr Zeit für Abgabe von Steuererklärungen

Steuerberater sollen wegen der Corona-Krise mehr Zeit für die derzeit anstehenden Steuererklärungen ihrer Kunden bekommen. Die Abgabefrist für die Jahressteuererklärungen 2019 solle vom 28. Februar auf den 31. August verlängert werden, teilte das Finanzministerium am Freitag auf Twitter mit. Steuerberater hatten dies gefordert, weil sie derzeit viel Arbeit mit den Anträgen für Corona-Hilfen haben.

Bürger, die verpflichtet sind, eine Steuererklärung abzugeben, müssen dies normalerweise bis zum 31. Juli des Folgejahres tun. Lassen sie sich von einem Steuerberater oder einem Lohnsteuerhilfeverein helfen, verlängert sich die Frist bis zum letzten Februartag des übernächsten Jahres. Steuerberater hätten die Erklärungen für 2019 also eigentlich bis Ende Februar 2021 einreichen müssen.

Bahn verteilt FFP2-Masken an ältere Fahrgäste

Die Deutsche Bahn will über die Weihnachtsfeiertage an 14 Bahnhöfen sogenannte FFP2-Masken vor allem an ältere Fahrgäste verteilen. Die Masken, die einen höheren Schutz für den Träger gewährleisten sollen als Stoff- oder OP-Masken, würden ab sofort an den Bahnsteigen vor dem Einsteigen ausgehändigt, teilte ein Sprecher am Freitag mit. Das Alter werde dabei nicht kontrolliert, hieß es. Die Ausgabe erfolgt demnach nach Augenmaß. Auch jüngere Menschen, die etwa gesundheitlich vorbelastet sind, sollen eine Maske erhalten können. Bei den Bahnhöfen handelt es sich um die Hauptbahnhöfe in Berlin, Bremen, Dortmund, Frankfurt am Main, Hamburg, Hannover, Karlsruhe, Kassel, Köln, Leipzig, Mannheim, München, Nürnberg und Stuttgart.

Mecklenburg-Vorpommern schickt Reiserückkehrer in Quarantäne

In Mecklenburg-Vorpommern müssen Reiserückkehrer aus deutschen Corona-Hochrisikogebieten in eine Zwangsquarantäne. Ausgenommen sind nur Personen, die in anderen Bundesländern engste Familienangehörige besucht haben. Wer indes bei entfernten Verwandte oder Freunden war, muss für zehn Tage in Isolation, die nur durch zwei negative Tests auf fünf Tage verkürzt werden kann. Das beschloss die Landesregierung am Freitag in einer weiteren Corona-Sondersitzung.

Mit dieser von Ministerpräsidentin Manuela Schwerin (SPD) befürworteten, dem Vernehmen nach aber auch in der SPD/CDU-Koalition umstrittenen Vorschrift soll einer verstärkten Einschleppung des Coronavirus vorgebeugt werden. Als Hochrisikogebiete gelten der Regelung zufolge Regionen mit mehr als 200 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen.

Die Vorschrift, mit der Mecklenburg-Vorpommern erneut einen Sonderweg beschreitet, war zuvor schon auf massive Kritik gestoßen. So hatte der Bürgerbeauftragte des Landes, Matthias Crone, eine solche Ungleichbehandlung als rechtlich fragwürdig eingestuft.

Schweiz verschärft Corona-Maßnahmen weiter

Die Schweiz verschärft angesichts weiter steigender Corona-Infektionszahlen die Schutzmaßnahmen erneut. Ab Dienstag müssen Restaurants, Kinos, Museen und Sportclubs schließen, aber Geschäfte und die Skigebiete dürfen trotz Kritik aus dem Ausland offenbleiben. Wenn die Lage sich nicht bessere, gebe es im kommenden Jahr noch strengere Regeln, sagte Präsidentin Simonetta Sommaruga. Die Kantone könnten die Skigebiete schließen. Der Kanton Wallis, in dem etwa Zermatt und Saas Fee liegen, hat bereits eine Genehmigung für den Betrieb fast aller Lifte und Bergbahnen erteilt.

Skifahren während der Pandemie


Europa riegelt sich ab, aber die Schweizer Skipisten bleiben offen – um jeden Preis

Die Infektionszahlen in der Schweiz gehören – im Verhältnis zur Einwohnerzahl – zu den höchsten in Europa. Dennoch waren Bundesregierung und Kantone bislang zurückhaltend. Erst vergangene Woche waren öffentliche Veranstaltungen verboten worden und es wurde eine Sperrstunde für Restaurants um 19 Uhr eingeführt, allerdings gab es dazu Ausnahmen.

Ärzte und Wissenschaftler schlagen seit Wochen Alarm, dass die Maßnahmen zu lasch sind. Die Krankenhäuser sagen, dass sie an der Kapazitätsgrenze arbeiten. "Wie lange sollen diese Warnungen denn noch gehen, bevor etwas passiert???", twitterte Isabelle Eckerle, deutsche Virologin am Universitätsspital Genf, diese Woche.

US-Vizepräsident Pence vor laufenden Kameras gegen Corona geimpft

Im Werben um Vertrauen in die neuen Corona-Impfstoffe hat sich US-Vizepräsident Mike Pence vor laufenden Kameras impfen lassen. Der Stellvertreter des scheidenden Präsidenten Donald Trump und seine Ehefrau Karen ließen sich in Washington den Biontech-Pfizer-Impfstoff spritzen. Es gehe darum, "Vertrauen in den Impfstoff aufzubauen", sagte der 61-Jährige.

In den USA – dem Land mit der höchsten Zahl von bestätigten Infektionen und Todesfällen weltweit – hatte am Montag eine Impfkampagne mit dem Wirkstoff des Mainzer Biotechnologie-Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer begonnen. Experten befürchten aber, dass viele Menschen sich aus Skepsis über die in Rekordzeit entwickelten Impfstoffe nicht impfen lassen wollen. Auch der gewählte US-Präsident Joe Biden will sich deswegen bald öffentlich impfen lassen.

Chemnitz schließt in Corona-Pandemie Imbissbuden

In Chemnitz müssen wegen der Corona-Pandemie Imbissstände schließen. Im gesamten Stadtgebiet dürften von morgen an keine Speisen und Getränke mehr aus Imbissbuden heraus verkauft werden, teilte die Stadtverwaltung heute mit. Zwar erlaube die sächsische Coronaschutzverordnung einen Verkauf "to go" (zum Mitnehmen). Es habe sich in der Praxis jedoch gezeigt, dass die Menschen ihre Bratwurst meist in der Nähe der Imbisse verzehrten, ohne auf Hygieneregeln zu achten. Zahlreiche Kontrollen hätten dies nicht ändern können. Deswegen sei nun eine Allgemeinverfügung mit dem Verbot erlassen worden. Sie gilt bis 10. Januar.

Studie: Corona-Sterberate in Frankreich deutlich höher als bei Grippe

Die Sterberate von Corona-Patienten im Krankenhaus könnte einer französischen Studie zufolge etwa dreimal so hoch wie die von Grippe-Patienten sein. Während sie bei Corona-Infizierten, die im Frühjahr in eine Klinik eingeliefert wurden, bei etwa 16,9 Prozent lag, betrug sie bei in einer Klinik behandelten Grippekranken im Winter 2018/2019 nur etwa 5,8 Prozent. Allerdings ist nicht auszuschließen, dass sich Corona mittlerweile etwas besser behandeln lässt.

"Unsere Studie … bestätigt, dass Covid-19 viel gravierender ist als die Grippe", sagte Studienleiterin Catherine Quantin vom Universitätsklinikum in Dijon laut einer Mitteilung. Die Ergebnisse sind im Fachblatt "The Lancet Respiratory Medicine" erschienen.

Das Ergebnis sei besonders eklatant, da die Grippesaison 2018/2019 in Frankreich die tödlichste innerhalb der letzten fünf Jahre gewesen sei, sagte Quantin.

Sehen Sie im Video: "Don't call us, we call you" – Spahn bittet bei Impfstoffverteilung um Geduld.

Kanaren wieder Corona-Risikogebiet

Die Bundesregierung stuft die bei deutschen Urlaubern sehr beliebten Kanarischen Inseln wieder als Corona-Risikogebiet ein. Das Robert-Koch-Institut teilte auf seiner Internetseite mit, dass damit ab Sonntag wieder ganz Spanien auf der Risikoliste steht – was auch eine Reisewarnung des Auswärtigen Amts nach sich zieht.

Die Kanaren zählen zu den ganz wenigen Urlaubszielen im europäischen Ausland, für die bisher keine Reisewarnung galt. Am 24. Oktober war sie wegen sinkender Infektionszahlen aufgehoben worden. Acht Wochen lang galten die Kanaren so als "risikofrei".

Seit einiger Zeit steigen die Zahlen dort aber wieder – vor allem auf Teneriffa. Dort lagen die Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche zuletzt bei 127. Dadurch erhöhte sich dieser Wert für alle sieben Kanarischen Inseln zusammen – die ansonsten außer La Gomera unter dem Grenzwert 50 liegen – auf durchschnittlich gut 70. Ab einem Wert von 50 erfolgt die Einstufung als Risikogebiet und damit auch die Reisewarnung.

Umfrage: Große Mehrheit der Deutschen für Böllerverbot

Fast drei Viertel der Deutschen halten das Verbot von Feuerwerk zu Silvester wegen der Corona-Pandemie für richtig. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur unterstützten 71 Prozent die Entscheidung von Bund und Ländern, nur 22 Prozent lehnten sie ab. 8 Prozent machten keine Angaben.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder hatten sich vergangenen Sonntag auf ein Verkaufsverbot für Böller und Raketen vor Silvester verständigt. Die Hersteller hatten dagegen protestiert, da sie nach eigenen Angaben 95 Prozent ihrer Jahreserlöse im Dezember erwirtschaften.

Mehr Obdachlose in Berlin corona-positiv

Berlins Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Linke) schätzt die Mehrkosten für die Berliner Obdachlosenhilfe in der Pandemie auf 10 bis 13 Millionen Euro. Zuvor seien 3,8 Millionen Euro für das System der Kältehilfe kalkuliert gewesen, sagte sie am Freitag. Zu den geplanten Ausgaben kommen nun zum Beispiel Kosten für Schnelltests in Obdachlosenunterkünften hinzu. Es gebe jetzt deutlich mehr positive Ergebnisse, sagte Breitenbach. Auf sie folgt ein regulärer PCR-Test, um falsch-positive Schnelltests auszuschließen. Die Quarantänestation für Obdachlose ist bereits aufgestockt worden.

Mit 1000 Notübernachtungsplätzen und 230 Betten in Unterkünften, die Tag und Nacht geöffnet haben, sieht Breitenbach Berlin aber "relativ gut aufgestellt". Das liege auch an der großen Hilfsbereitschaft in der Stadt. In der Pandemie sei die Lage für Obdachlose dennoch prekär. Die Ansage "Zu Hause bleiben" klinge für sie wie Hohn.

Österreich erwägt dritten harten Lockdown

Österreichs Regierung erwägt einen dritten harten Corona-Lockdown ab dem 26. Dezember. Eine Entscheidung über die Maßnahmen soll an diesem Freitagnachmittag in einer Schalte mit den Länderchefs fallen. Wie mehrere Medien berichteten, stehen eine weitere Schließung großer Teile des Handels sowie Ausgangsbeschränkungen bis zum 17. Januar im Raum, dazu nach den Ferien Online-Unterricht für Schüler. Unklar ist, was mit den Skigebieten geschieht, die am 24. Dezember öffnen sollten.

Ab dem 18. Januar soll laut den Plänen dann neben Schulen und Handel auch die seit Anfang November geschlossene Gastronomie wieder öffnen allerdings, so berichtet etwa die österreichische Nachrichtenagentur APA aus Verhandlerkreisen, möglicherweise nur für Menschen, die bei einer dann stattfindenden zweiten Runde der Corona-Massentests ein negatives Testergebnis erhalten. Wer nicht teilnimmt, müsste dann eine weitere Woche zuhause bleiben.

Griechenland beginnt nach Weihnachten mit Impfungen

Die griechische Regierung plant, am 27. Dezember mit den ersten Impfungen gegen das Coronavirus zu beginnen. Die ersten Chargen des Impfstoffs werden am 26. Dezember erwartet, wie Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis laut TV-Berichten am Freitag bei einem Fachtreffen für den nationalen Impfplan sagte. Am Tag darauf solle in fünf Krankenhäusern in Athen und Thessaloniki mit den ersten Impfungen begonnen werden. Krankenhausmitarbeiter sowie die Bewohner und Beschäftigten in Pflegeheimen seien zuerst dran, sagte Mitsotakis. Dann folge die Altersgruppe ab 65 Jahren – in Griechenland rund 2,4 Millionen Menschen.

Griechenland zählt vergleichsweise weniger Corona-Fälle als andere EU-Länder, verfügt aber nicht über viele Intensivbetten – und die meisten sind belegt. Am Donnerstag verzeichnete das Land mit runf rund 11 Millionen Einwohnern 1155 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. 3948 Menschen sind seit Beginn der Pandemie an Covid-19 gestorben.

Russland kündigt „Light-Version“ von Impfstoff an

Russland hat eine "Light-Version" seines Corona-Impfstoffs "Sputnik V" angekündigt. Sie soll zwar weniger lange Schutz bieten, dafür aber schneller wirksam sein. Die alternative Version biete nach nur einer Injektion drei oder vier Monate lang eine Immunität, sagte der Leiter des Gamaleja-Instituts, Alexander Ginzburg, der Agentur Ria Nowosti am Freitag. Ginzburgs Institut hatte das Vakzin entwickelt. Normalerweise sind bei einer Impfung mit "Sputnik V" zwei Injektionen nötig, und die Immunität soll sich erst innerhalb von 42 Tagen bilden.

Ginzburg gab die Wirksamkeit von "Sputnik Light" mit rund 85 Prozent an, die des regulären Vakzins soll bei 91,4 Prozent liegen. Der Light-Impfstoff sei vor allem für den Export ins Ausland gedacht, um dort schnell den Anstieg von Neuinfektions- und Todeszahlen zu bremsen, sagte Ginzburg. Russen sollen demnach weiterhin mit der vollwertigen "Sputnik V"-Version geimpft werden. Zuvor hatte Russlands Präsident Wladimir Putin bei seiner großen Jahrespressekonferenz am Donnerstag von der Möglichkeit einer Light-Version gesprochen.

Spahn: Die Schwächsten zu schützen ist erstes Ziel

Die erste Corona-Impfphase in Deutschland, in der vor allem sehr alte Menschen oder Pflegeheimbewohner geimpft werden sollen, wird nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ein bis zwei Monate dauern. "Die Schwächsten zu schützen, das ist das erste Ziel unserer Impfkampagne", sagte der CDU-Politiker anlässlich der Unterzeichnung der Corona-Impfverordnung, in der eine entsprechende Impfreihenfolge festgelegt wird. Man werde mindestens ein bis zwei Monate brauchen, bis dieses Ziel erreicht sei. Erst dann könne man darüber nachdenken, Zug um Zug das Angebot zu verbreitern. "Das heißt für uns alle: Der Winter wird noch lang." 

Mehr dazu lesen Sie hier:

Spahn zu Impfstart in Deutschland


"Der Winter wird noch lang": Erste Corona-Impfphase wird ein bis zwei Monate dauern

Verfassungsgerichtshof in Bayern lässt nächtliche Ausgangssperre vorerst in Kraft

Die nächtliche Ausgangssperre zur Eindämmung des Coronavirus bleibt in Bayern bis auf Weiteres in Kraft. Der Bayerische Verfassungsgerichtshof lehnte es in einer am Freitag veröffentlichten Entscheidung ab, die Regelung in der neuen Corona-Verordnung durch einstweilige Anordnung außer Vollzug zu setzen. Laut Mitteilung des Gerichts ist es aber offen, wie die Entscheidung im Hauptverfahren ausgeht: Bei der im Verfahren des einstweiligen Rechtsschutzes gebotenen überschlägigen Prüfung könne weder von offensichtlichen Erfolgsaussichten noch von einer offensichtlichen Aussichtslosigkeit" des Hauptantrags im Popularklageverfahren ausgegangen werden.

Nächtliche Ausgangssperre bedeutet in der Definition der bayerischen Staatsregierung, dass zwischen 21.00 und 05.00 Uhr der Aufenthalt im öffentlichen Raum nur noch aus ganz wenigen triftigen Gründen erlaubt ist. Das sind etwa Notfälle, der Weg zur Arbeit oder das Gassigehen. Seit Mittwoch gilt eine solche Ausgangssperre in ganz Bayern und nicht mehr nur in Hotspots, und zwar zunächst bis zum 10. Januar.

Bericht: EU hätte mehr Corona-Impfstoff bestellen können

Die Europäische Union hätte nach einem "Spiegel"-Bericht (Bezahlinhalt) mehr von dem Corona-Impfstoff der Hersteller Biontech und Pfizer kaufen können als die bestellten bis zu 300 Millionen Dosen. Biontech habe bis zu 500 Millionen Einheiten angeboten, zitierte das Magazin aus Verhandlungskreisen. Auch die Firma Moderna hätte der EU mehr von ihrem Impfstoff liefern können als die vereinbarten bis zu 160 Millionen Einheiten, sagte Unternehmenschef Stephane Bancel dem "Spiegel".

Die beiden Impfstoffe sind die ersten, die in der EU mit einer Zulassung rechnen können. Im Falle von Biontech/Pfizer wird dies für kommende Woche erwartet, bei Moderna Anfang Januar. In Deutschland sollen am 27. Dezember die Impfungen beginnen.

Charité: Betrieb ab Montag auf „reines Notfallprogramm“ reduziert

Wegen des zu erwartenden weiteren Anstiegs an Covid-19-Patienten schränkt Berlins Universitätsklinikum Charité den Betrieb in anderen Bereichen ab Montag deutlich ein. "Während wir bislang mit eher mäßigen Einschränkungen der klinischen Versorgung ausgekommen sind, […] müssen wir nun zunächst in den kommenden 14 Tagen unsere Aktivitäten auf ein reines Notfall-Programm reduzieren", teilte der Vorstand Krankenversorgung, Ulrich Frei, der Deutschen Presse-Agentur mit. "Wir befinden uns nach wie vor in einer ungewöhnlich schweren Krise, wie wir sie noch nicht erlebt haben. Wir haben noch schwere Wochen vor uns."

Medienbericht


Gesundheitsminister Spahn will von Empfehlungen der Impfkommission abweichen

Das Zurückfahren des Betriebs auf ein Notfall-Programm über Weihnachten und den Jahreswechsel bedeutet nach Freis Worten, dass es zunächst keine planbaren Eingriffe mehr geben wird und dass die Bettenbelegung um mindestens weitere 300 Betten reduziert wird. Notfälle werden nach Klinikangaben weiterhin behandelt und Tumoroperationen durchgeführt. Es gebe keine Einschränkungen für die Rettungsstellen.

Neuer trauriger Rekord: RKI meldet 33.777 Neuinfektionen in 24 Stunden

In Deutschland sind mehr als 33.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Wie das Robert-Koch-Institut am Morgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden 33.777 weitere Ansteckungsfälle erfasst. In diese Zahl eingerechnet sind allerdings rund 3500 Fälle, die wegen einer Datenpanne nicht schon in die Statistik vom Donnerstag eingeflossen waren. Es handelt sich dabei um Fälle aus Baden-Württemberg, die nicht rechtzeitig übermittelt worden waren.

Corona-News im Video


Lage dramatisch: Mehr als 30.000 Neuinfektionen – wo sich das Virus besonders schnell verbreitet

Mit diesen etwa 3500 Fällen wäre bereits am Donnerstagmorgen ein neuer Rekord bekanntgegeben worden  – und erstmals eine Zahl von Neuinfektionen über der Schwelle von 30.000. Erst am Donnerstagnachmittag teilte das RKI dann mit, dass rund 3500  Fälle hinzugefügt werden müssten, womit ein neuer Höchststand erreicht wurde. Die am Donnerstagmorgen vom RKI veröffentlichte und zu niedrige Zahl von Neuinfektionen war 26.923. Der vorherige Rekordwert lag bei 29.875 Neuansteckungen und war am Freitag vergangener Woche registriert worden.

Mit der nun vom RKI veröffentlichten Zahl wuchs die Gesamtzahl der in Deutschland seit Beginn der Pandemie erfassten Infektionsfälle auf 1.439.938. Das Institut gab außerdem weitere 813 Todesfälle bekannt. Die Gesamtzahl der registrierten Todesopfer im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion stieg damit auf 24.938. Die Zahl der Genesenen betrug den Angaben zufolge etwa 1.069.400. Die sogenannte Sieben-Tages-Inzidenz lag nach Angaben des Instituts am Freitag bei 184,8. Dabei handelt es sich um die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in diesem Zeitraum. Ziel des aktuellen Lockdowns ist, die Inzidenz auf unter 50 zu drücken.

 +++ Nachrichten von Donnerstag, 17. Dezember 2020 +++

US-Expertengremium empfiehlt Notfallzulassung des Moderna-Impfstoffs

Ein Expertengremium in den USA hat die Notfallzulassung des Corona-Impfstoffs des US-Unternehmens Moderna empfohlen. Der unabhängige Impfausschuss votierte am Donnerstag ohne Gegenstimme für die Zulassung des Vakzins. 20 Mitglieder stimmten dafür, eines enthielt sich. Es wird nun erwartet, dass die Arzneimittelaufsichtsbehörde FDA in Kürze die Zulassung erteilt.     

Das Mittel von Moderna würde damit nach dem Vakzin der Mainzer Firma Biontech und des US-Konzerns Pfizer der zweite Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus, der in den USA zugelassen wird. Die Auslieferung von sechs Millionen Dosen des Moderna-Vakzins könnte bereits an diesem Wochenende beginnen.

EMA entscheidet Anfang Januar über Zulassung von Moderna-Impfstoff

Die Europäische Arzneimittelagentur EMA will bereits am 4. Januar über die Zulassung eines weiteren Corona-Impfstoffes entscheiden. Es geht um das Präparat des US-Herstellers Moderna, wie die Behörde in Amsterdam mitteilte. Auch die Entscheidung soll acht Tage früher bekanntgegeben werden als ursprünglich geplant. Jasmin Becker berichtet.

US-Arzneimittel-Behörde FDA diskutiert Zulassung von Moderna-Impfstoff

Ein Beraterkreis der US-Arzneimittelbehörde FDA hat am Donnerstag den Antrag auf Notfallzulassung für den Corona-Impfstoff des US-Unternehmens Moderna diskutiert. Per Video-Schalte besprachen Wissenschaftler, Ärzte und Mitarbeiter von Behörden und Pharmafirmen verschiedene Aspekte des Präparats, seiner Wirksamkeit und Nebenwirkungen für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen.

Zum Abschluss der ganztägigen Sitzung wurde eine Empfehlung an die FDA erwartet, ob der Impfstoff eine Notfallzulassung bekommen sollte oder nicht. Es wäre die weltweit erste solche Zulassung des Präparats nach Testreihen mit mehreren zehntausend Teilnehmern. In den vor dem Treffen verbreiteten FDA-Unterlagen wurden die hohe Wirksamkeit des Impfstoffs und nur milde Nebenwirkungen bestätigt. Beobachter erwarteten deshalb, dass sich die Berater für eine Notfallzulassung aussprechen würden. Eine endgültige Entscheidung obliegt dann aber der FDA und wurde bald nach Abschluss des Treffens erwartet.

Zu spät angemeldet: Leipzig verbietet „Querdenken“-Demo

Die Stadt Leipzig untersagt mögliche neue "Querdenken"-Proteste am kommenden Samstag. Eine Versammlung der Bewegung werde zwar bereits seit längerem beworben, sei aber nicht fristgemäß bis zum 17. Dezember 12.00 Uhr angemeldet worden, teilte die Stadt am Donnerstag mit.

In einer Allgemeinverfügung hatte sie festgelegt, dass es am Samstag jedermann im Stadtgebiet untersagt ist, öffentliche Versammlungen unter freiem Himmel zu veranstalten oder daran teilzunehmen, wenn sie nicht bis zum Donnerstag, 12.00 Uhr, angemeldet worden sind. Ausnahmeentscheidungen blieben vorbehalten, sofern Infektionsgefahren offenkundig ausgeschlossen seien, heißt es darin.

Impf-Kommission: Menschen über 80 zuerst impfen

Mit Blick auf die geplanten Corona-Impfungen hat die Ständige Impfkommission beim Robert Koch-Institut (RKI) am Donnerstag ihre Empfehlungen veröffentlicht, wer zuerst geimpft werden soll. In einer ersten Stufe sollten demnach Alten- und Pflegeheimbewohner und Menschen über 80 Jahre geimpft werden können. Ebenfalls dazu gehören sollte Personal mit besonders hohem Ansteckungsrisiko etwa in medizinischen Einrichtungen, etwa in Notaufnahmen oder der Behandlung von Corona-Patienten – zudem Pflegepersonal in der ambulanten Pflege und Heimen sowie andere dort Beschäftigte mit Kontakt zu Bewohnern.

Innerhalb dieser ersten Stufe seien Über-80-Jährige und Bewohner von Altenpflegeheimen besonders gefährdet und sollten trotz schwerer Erreichbarkeit zu Beginn der Impfaktionen geimpft werden, erläutert die Expertenkommission. Im Kern hatte sie die erste Priorität für diese Bevölkerungsgruppen bereits kürzlich in einem Entwurf umrissen. Eine Prioritätensetzung ist nötig, weil zu Beginn der Impfungen nur begrenzte Impfstoffmengen verfügbar sein werden. Auf Basis der Empfehlung will Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) an diesem Freitag eine Impf-Verordnung unterzeichnen, die die Grundlage für voraussichtlich am 27. Dezember beginnende Impfungen sein soll.

Regionalregierung verschärft Corona-Maßnahmen auf Teneriffa

Die Regionalregierung der Kanarischen Inseln hat die Corona-Maßnahmen auf Teneriffa wegen dort steigender Infektionszahlen verschärft und zugleich betont, Urlauber seien weiter willkommen. Touristen aus anderen Teilen Spaniens und aus dem Ausland seien von den verhängten Zugangsbeschränkungen zu der Insel ausgenommen, wenn sie einen negativen PCR-Test vorweisen könnten, der nicht älter als 72 Stunden sein dürfe, teilte das Fremdenverkehrsamt Teneriffas am Donnerstag auf Anfrage mit. Andere Corona-Tests würden nicht akzeptiert.

Am Vortag hatte die Regionalregierung der vor der Westküste Afrikas gelegenen spanischen Inselgruppe für Teneriffa eine Reihe von Maßnahmen zur Eindämmung der dort stärker als auf den anderen Inseln steigenden Infektionszahlen angeordnet. Sie gelten ab Freitag für zunächst 15 Tage.

So wird die bestehende nächtliche Ausgangsbeschränkung auf 22.00 Uhr bis 06.00 Uhr ausgeweitet. Gaststätten dürfen keine Gäste mehr in Innenräumen bewirten und auf Terrassen nur 50 Prozent der normalerweise zugelassen Plätze besetzen. Geschäfte müssen die Zahl der Kunden auf 33 Prozent begrenzen, die Heimatgemeinde darf nicht verlassen werden und Besuche in Altenheimen sind ausgesetzt.

Lauterbach fordert längeren Lockdown bis Inzidenzwert unter 25

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert eine deutliche Verlängerung des Lockdowns über den 10. Januar hinaus – bis unter die Marke von 25 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche. "Egal, wie lange das dauert", sagte Lauterbach der "Rheinischen Post". Nur dann bestehe ein ausreichendes Polster, damit die Gesundheitsämter mit der Kontaktverfolgung wieder hinterherkämen und nicht gleich der nächste Lockdown drohe. 

"Dieser Lockdown ist der wichtigste in der gesamten Corona-Pandemie. An ihm wird sich die Bilanz im Umgang mit der Krise messen. Dieser Lockdown entscheidet darüber, wie viele Tote das Virus noch fordern wird", betonte Lauterbach. Es sei bereits absehbar, dass der Lockdown bis zum 10. Januar nicht ausreichen werde, um auf den Inzidenzwert von 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche zu kommen.

Virologe Schmidt-Chanasit


Deutschland macht dicht: "Der Lockdown ist nötig. Aber wie sieht die langfristige Strategie aus?"

Spahn: Wir fangen mit den Höchstbetagten und Gefährdeten an

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat angesichts des geplanten Corona-Impfstarts am 27. Dezember um Geduld gebeten. "Wer nicht über 80 ist und nicht im Alten- oder Pflegeheim ist, muss sich noch ein Stück gedulden", sagte der CDU-Politiker im Interview mit der "Welt". "Also bitte nicht am 27. dann alle schon irgendwie versuchen, einen Termin zu kriegen und zu ordern. Wir fangen erstmal an mit den Höchstbetagten und Gefährdeten."

An diesem Freitag will Spahn eine Verordnung zur sogenannten Priorisierung unterzeichnen, also zur konkreten Reihenfolge, welche Bevölkerungsgruppen wann mit einer Impfung drankommen können. 

Zu den aktuellen Corona-Zahlen sagte Spahn: "30.000 neugemeldete Infektionen innerhalb von 24 Stunden ist schon eine sehr, sehr hohe Zahl." Er tippe, dass sich das in dieser Größenordnung in den nächsten Tagen weiter darstellen werde. Das Robert Koch-Institut hatte am Donnerstag 26 923 Neuinfektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Zugleich wies das Institut darauf hin, dass aus Baden-Württemberg aus technischen Gründen rund 3500 Fälle zu wenig übermittelt worden seien. Spahn sprach von einer regional enormen Belastung von Kliniken. Teilweise müssten Patienten verlegt werden. Aber es sei möglich, jeden zu behandeln.

Knapp die Hälfte der Deutschen bereit, sich umgehend impfen zu lassen

47 Prozent der Deutschen sind laut einer Umfrage bereit, sich schnellstmöglich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. 40 Prozent gaben in der Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Forsa für RTL und NTV an, sie wollten zunächst abwarten. Elf Prozent der Umfrageteilnehmer wollen demnach nicht geimpft werden. In der Umfrage äußerten 80 Prozent der Teilnehmer Verständnis dafür, dass die Europäische Arzneimittelbehörde EMA sich mehr Zeit für die Impfstoffprüfung nimmt als vergleichbare Behörden in den USA oder Großbritannien. Lediglich 16 Prozent der Befragten haben kein Verständnis dafür, dass die Prüfung des Impfstoffs in der EU noch nicht abgeschlossen ist.

4856 Corona-Kranke liegen auf deutschen Intensivstationen

Die Zahl der Corona-Patienten auf Intensivstationen in Deutschland geht weiter nach oben. Inzwischen werden dort 4856 Menschen nach Corona-Infektionen behandelt – 20 mehr als am Vortag, wie aus dem Tagesreport der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) hervorgeht. 57 Prozent von ihnen werden demnach invasiv beatmet. Vor einer Woche hatte die Zahl der Covid-19-Fälle, die auf Intensivstationen behandelt werden, noch bei 4339 gelegen, am 1. Dezember bei 3921. Die Zahl freier Intensivbetten für Erwachsene wird im Divi-Tagesreport mit 3722 beziffert. Als 7-Tage-Notfallreserve werden knapp 10.800 Betten für Erwachsene angegeben.

Gestern hatten die Divi und die Fachgruppe Intensivmedizin, Infektiologie und Notfallmedizin beim Robert-Koch-Institut erklärt, dass man derzeit nicht an dem Punkt stehe, Priorisierungen von Patienten vornehmen zu müssen. Auch für den Fall einer möglichen regionalen Überlastung von Kliniken sei bereits seit einiger Zeit geregelt, dass Patienten innerhalb Deutschlands verlegt werden können.

Schwedens König sieht Land im Kampf gegen das Coronavirus „gescheitert“

Der schwedische König Carl XVI. Gustaf hat deutliche Kritik am Umgang der Regierung mit der Corona-Pandemie geäußert. "Ich denke, dass wir gescheitert sind", sagte er im Fernsehen. "Viele Menschen sind gestorben, das ist furchtbar." Beobachter überraschten über die deutlichen Worte des Monarchen, der sich üblicherweise aus dem politischen Tagesgeschäft heraushält.

Schweden geht seit Beginn der Pandemie einen weniger restriktiven Weg als die meisten anderen europäischen Länder, verzichtete lange auf Einschränkungen und sprach stattdessen Empfehlungen für die Bürger aus. Als Reaktion auf die steigenden Neuinfektionen verhängte die Regierung Mitte November erstmals verbindliche Regeln, unter anderem für Treffen in der Öffentlichkeit und den Verkauf von Alkohol. Treffen in privaten Wohnungen werden durch die Regelung jedoch nicht eingeschränkt und auch eine Maskenpflicht gibt es nicht.

Seit Beginn der Pandemie wurden in Schweden knapp 350.000 Corona-Infektionen und rund 7800 Todesfälle registriert. Allein in der vergangenen Woche wurden 500 Tote im Zusammenhang mit Covid-19 verzeichnet.

Hanau setzt wegen steigender Zahl von Corona-Toten Kühlcontainer ein

Die hessische Stadt Hanau ist angesichts einer steigenden Zahl an Toten im Zusammenhang mit dem Coronavirus beim Umgang mit den Verstorbenen unter Druck. Auch ein Kühlcontainer ist dabei nun im Einsatz. Neben den Plätzen für Tote in den beiden Hanauer Krankenhäusern sind auch die entsprechenden Kapazitäten der Trauerhallen an den insgesamt sechs Friedhöfen der Stadt ausgeschöpft, wie ein Sprecher der Stadt sagte. Insgesamt gebe es an den Friedhöfen 68 solcher Plätze, weitere 24 seien es in den beiden Kliniken. 

Gestern Abend hatte die Stadt bekanntgegeben, dass wegen der Situation nun erstmals der auf dem Hauptfriedhof stehende Kühlcontainer genutzt werden müsse. Hier sollten zunächst zwei Verstorbene untergebracht werden. Insgesamt habe der Container 25 Kühlplätze, sagte der Sprecher. Er war bereits im April dieses Jahres aufgestellt, aber bislang nicht genutzt worden.

3500 Fälle nicht übermittelt – tatsächliche Zahl der Corona-Neuinfektionen übersteigt erstmals 30.000

Die Zahl der binnen eines Tages gemeldeten Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus bleibt auf hohem Niveau. Die deutschen Gesundheitsämter übermittelten dem Robert-Koch-Institut 698 neue Todesfälle, wie aus den RKI-Zahlen vom Morgen hervorgeht. Das ist der zweithöchste Wert seit Beginn der Pandemie.

Außerdem wurden 26.923 Neuinfektionen verzeichnet. Das RKI wies aber darauf hin, dass aus Baden-Württemberg aus technischen Gründen rund 3500 Fälle zu wenig übermittelt wurden. Sie sollen am Freitag in die offizielle Statistik aufgenommen werden. Am vergangenen Donnerstag (10.12.) waren 23.679 Neuinfektionen gemeldet worden. Die Zahl der Neuinfektionen hatte am vergangenen Freitag den Höchststand von 29.875 gemeldeten Fällen erreicht. 

IfW: Corona-Pandemie versetzt deutscher Wirtschaft neuen Schlag

Angesichts der wieder verschärften Corona-Pandemie hat das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) seine Prognose für das deutsche Wirtschaftswachstum im kommenden Jahr gesenkt. "Die zweite Welle der Corona-Pandemie versetzt der deutschen Wirtschaft einen spürbaren Schlag, wirft sie aber nicht um", heißt es in einer in Kiel veröffentlichten Konjunkturprognose. Die Erholung werde um ein halbes Jahr unterbrochen, komme dann aber kräftig zurück.

Spahn: Voraussichtlicher Impfbeginn am 27. Dezember 

In Deutschland und den anderen Staaten der Europäischen Union sollen die ersten Menschen ab 27. Dezember gegen Corona geimpft werden. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bekräftigte diesen geplanten Impfbeginn in Berlin. "Wir starten in Deutschland, so die Zulassung kommt, wenn es sich alles so entwickelt wie geplant – über den 21. und 23. Dezember erst die EMA, dann die Kommission –, am 27. Dezember auch die Europäische Union", sagte Spahn. "Die anderen Länder wollen ab dem 27. Dezember beginnen können und beginnen."

Die Europäische Arzneimittelagentur EMA will am kommenden Montag über die Zulassung des Serums entscheiden, das der Mainzer Impfstoff-Hersteller Biontech mit dem US-Pharmakonzern Pfizer entwickelt hat. Spahn äußerte sich in einer Videokonferenz mit den Gründern von Biontech, Ugur Sahin und Özlem Türeci. 

Spahn teilte mit, der Impfstoff werde gleichzeitig an alle EU-Mitgliedstaaten ausgeliefert. In Deutschland werde das dafür zuständige Paul-Ehrlich-Institut alle Chargen prüfen. Das Serum müsse dann ausgeliefert werden. "Dann können wir mit den ersten Dosen, die ausgeliefert werden – und dann geht es ja beständig weiter – dann tatsächlich auch starten", sagte Spahn.

Biontech-Gründer


Ugur Sahin und Özlem Türeci – das Powerpaar hinter dem deutschen Impfstofferfolg

Merkel: Corona-Impfstoff kann viele Leben retten

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Entwicklung des ersten Corona-Impfstoffes durch den Mainzer Hersteller Biontech für den weltweiten Kampf gegen die Pandemie hervorgehoben. "Wenn wir sehen, wie viele Menschen im Augenblick an Corona sterben, dann weiß man, wie viele Leben das retten kann", sagte sie am Donnerstag in Berlin zu Beginn einer Videokonferenz mit den Firmengründern Ugur Sahin und Özlem Türeci. Sie freue sich auf den Tag, an dem das Impfen starten könne, wenn die EU-Zulassung erteilt werde.

Merkel betonte, die Bundesregierung sei "mächtig stolz" darauf, dass es in Deutschland solche Forscher gebe. Das junge Unternehmen sei sehr schnell "ins Weltrampenlicht geraten". Die Forscher hätten nicht die Flinte ins Korn geworfen, sondern an ihre Entwicklung geglaubt.

Frankreichs Präsident Macron mit Corona infiziert

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ist positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden. Der 42-Jährige sei nach dem "Auftreten erster Symptome" getestet worden, hieß es am Donnerstag in einer Erklärung des Präsidialbüros in Paris. Er werde sich nun eine Woche lang isolieren und seine Arbeit aus der Distanz fortsetzen.

Katholische Kirche hält an Weihnachtsgottesdiensten fest

Die katholische Kirche will trotz der hohen Corona-Fallzahlen an Weihnachtsgottesdiensten festhalten. Zuletzt hatte unter anderem die Evangelische Kirche von Westfalen dringend empfohlen, auf Präsenzgottesdienste zu verzichten. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, teilte am Donnerstag jedoch mit, Bistümer und Pfarrgemeinden hätten seit dem Frühjahr "umfangreiche Hygiene- und Schutzkonzepte erarbeitet und umgesetzt, die sich bewährt" hätten. "Auf diese Weise wollen wir weiter verfahren." Weihnachten sei ein zentrales Glaubensfest. "Es ist wichtig, dass die Gottesdienste an den Festtagen unter bestimmten Auflagen gefeiert werden können."

Sachsen schließt noch drastischere Maßnahmen in Corona-Hotspots nicht aus 

Sachsen schließt noch drastischere Maßnahmen in den Corona-Hotspots des Bundeslandes nicht aus. Angesichts der Lage "müssen wir überlegen: Was können, was müssen wir noch tun, um diese furchtbare Pandemie zu stoppen?", erklärte Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) am Donnerstag in Dresden. "'Gemeinden abriegeln' klingt extrem hart und wäre extrem hart." 

Der Arbeitskrisenstab der Landesregierung habe am Mittwoch eine Analyse der Gemeinden erstellt, die die höchste Inzidenz aufwiesen. Diese Gemeinden würden jetzt weiter untersucht. Es seien bislang "keine ausgangsbeschränkenden Maßnahmen beschlossen worden", erklärte Kretschmer. "Eine solche Entscheidung steht auch aktuell nicht an." Es gehe um eine Analyse der Gründe für die aktuelle Situation und die Untersuchung, in welchem Umfang die beschlossenen Maßnahmen zu einer Reduzierung der Inzidenz in diesen Gemeinden führten.

Hintergrund sind Berichte von "Bild" und "Freier Presse", wonach die Landesregierung die Abriegelung einzelner Corona-Hotspots erwägt.

Pandemie


Mehrere Kreise mit Inzidenzwert über 600: Sachsen erwägt Abschottung von Corona-Hotspots

Gastgewerbe mit herben Einbußen im Oktober

Gastwirte und Hoteliers bekommen die Auswirkungen der Corona-Krise voll zu spüren. Im Oktober sackten die Umsätze des Gastgewerbes in Deutschland zweistellig ab, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Im Vergleich zum September des laufenden Jahres erlösten Hotels, Pensionen und Gaststätten demnach preisbereinigt 11,4 Prozent weniger, im Vergleich zum Oktober 2019 betrug das Minus sogar 31 Prozent.

Im bisherigen Jahresverlauf blieben die Umsätze der Branche nach Berechnungen der Wiesbadener Statistiker preisbereinigt (real) um 32,9 Prozent und nominal um 30,3 Prozent unter dem Wert der ersten zehn Monate des Vorjahres. Im Oktober lagen die Erlöse im Gastgewerbe den Angaben zufolge um etwa ein Drittel (32,4 Prozent) unter dem Niveau von Februar 2020, dem Monat vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland.

US-Corona-Zahlen auf Höchststand: 247.403 neue Fälle und 3656 Tote

In den USA haben die Zahlen der täglichen Neuinfektionen und Todesfälle mit dem Coronavirus neue Höchstwerte erreicht. Am Mittwoch wurden binnen eines Tages 24.403 Neuinfektionen und 3656 Verstorbene mit einer bestätigten Coronavirus-Infektion registriert, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore vom Morgen (MEZ) hervorging. Die bislang höchsten Werte mit 233.133 neuen Fällen und 3306 Toten waren am 11. Dezember verzeichnet worden.

Parfümeriekette Douglas schließt Filialen doch und entschuldigt sich

Douglas rudert zurück: Die Parfümeriekette nimmt die trotz des Lockdowns beibehaltene Öffnung einiger Filialen wieder zurück. Für viele Menschen sei die Entscheidung, einige Filialen mit Drogeriesortimenten offenzuhalten, nicht nachvollziehbar gewesen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. "Ab heute bleiben alle unsere deutschen Filialen daher bis auf Weiteres geschlossen", erklärte die Chefin der größten deutschen Parfümeriekette Douglas, Tina Müller. Sie bat laut einer Mitteilung des Unternehmens "diejenigen um Entschuldigung, die wir mit unserem Vorgehen befremdet oder vor den Kopf gestoßen haben".

Douglas hatte am ersten Tag des bundesweiten Lockdowns knapp ein Viertel der Filialen offengelassen und sich dabei auf den Beschluss von Bund und Ländern berufen, welcher den Verkauf von Drogerieartikeln weiter erlaubt. Die Gewerkschaft Verdi in Hessen hatte zuvor von einem "anrüchigen Unterlaufen des Lockdowns" gesprochen. Die Parfümerie deklariere sich über Nacht zur Drogerie.

Biontech-Impfstoff auch in Ecuador und Chile zugelassen

Nach Mexiko haben auch die lateinamerikanischen Länder Ecuador und Chile dem vom Mainzer Unternehmen Biontech und dessen US-Partner Pfizer entwickelten Corona-Impfstoff eine Zulassung erteilt. Noch diesen Monat werde ein Flugzeug mit den ersten 20.000 Dosen der Impfung in Chile landen, sagte der chilenische Präsident Sebastián Piñera in einer Fernsehansprache am Mittwochabend (Ortszeit). Das Institut für öffentliche Gesundheit hatte den Impfstoff am Mittwoch vorläufig zugelassen, was einer Notfallzulassung entspricht. In Ecuador gab Gesundheitsminister Juan Carlos Zevallos bekannt, dass von Januar an die ersten 50.000 Impfdosen von Biontech/Pfizer ankommen würden.

Corona in Sachsen: Drei Landkreise mit Risikowert über 600

In Sachsen liegen nun drei Landkreise bei mehr als 600 neuen Corona-Infektionen je 100 000 Einwohner binnen einer Woche. Nach Bautzen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge ist nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) auch der Kreis Görlitz dazugekommen. Am Donnerstag meldete das RKI für den gesamten Freistaat 3207 Neuerkrankte im Vergleich zum Vortag. Dazu wurden zudem 68 weitere Todesfälle registriert. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz klettert damit landesweit auf 415,4. Die niedrigste Inzidenz wird nach wie vor für die Großstadt Leipzig mit 170,1 ausgewiesen.

RKI meldet 698 neue Corona-Todesfälle und 26.923 Neuinfektionen

Die Zahl der binnen eines Tages gemeldeten Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus bleibt auf hohem Niveau. Die deutschen Gesundheitsämter übermittelten dem Robert Koch-Institut (RKI) 698 neue Todesfälle, wie aus den RKI-Zahlen vom Donnerstagmorgen hervorgeht. Das ist der zweithöchste Wert seit Beginn der Pandemie. Außerdem wurden 26.923 Neuinfektionen verzeichnet. Das sind mehr als am vergangenen Donnerstag (10.12.). Damals waren 23.679 Neuinfektionen gemeldet worden. Die Zahl der Todesfälle lag bei 440.

Der Höchstwert von 952 Todesfällen war am Mittwoch verzeichnet worden. Die Zahl der Neuinfektionen hatte am Freitag den Höchststand von 29.875 gemeldeten Fällen erreicht. In der Tendenz war die Zahl der täglichen Todesfälle zuletzt nach oben gegangen, was nach dem steilen Anstieg bei den Neuinfektionen auch erwartet wurde. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg bis Donnerstag auf 24.125.

Neue Rekorde bei Corona-Infektionen und -Toten in den USA

In den USA haben die Zahlen der Corona-Neuinfektionen und der Todesopfer der Pandemie neue Höchststände erreicht. Binnen 24 Stunden wurden 3784 weitere Corona-Tote gezählt, wie die Johns-Hopkins-Universität in Baltimore am Mittwochabend (Ortszeit) mitteilte. Dies ist die höchste Zahl seit Beginn der Pandemie. Zudem wurden mehr als 250.000 neue Ansteckungen mit dem Virus registriert – auch dies ist die bislang höchste Zahl.

Pandemie in den USA


Mehr als an 9/11, mehr als am Omaha Beach: Was 3054 Corona-Tote an einem Tag bedeuten

Seit mehr als einem Monat breitet sich der neuartige Erreger wieder in besonders dramatischem Tempo in den Vereinigten Staaten aus. Derzeit befinden sich nach Angaben des Gesundheitsministeriums wegen der von dem Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 rund 113.000 Menschen in den USA in Krankenhäusern. Die Vereinigen Staaten sind von den absoluten Zahlen her das am stärksten von der Pandemie betroffene Land der Welt. Insgesamt wurden in den USA bislang rund 16,9 Millionen Ansteckungsfälle erfasst. Die Zahl der registrierten Todesopfer liegt bei etwa 307.000.

Montgomery befürchtet mehr Triage bei Überfüllung der Stationen

Der Vorsitzende des Weltärztebundes warnt angesichts der hohen Corona-Zahlen vor einer Zuspitzung der Lage in den deutschen Krankenhäusern. "Es wird bei zunehmender Überfüllung der Intensivstationen immer mehr zu Triage-Entscheidungen kommen und die wird leider von den Ärzten alleine getroffen werden müssen, weil die Politik uns hier im Stich gelassen hat", sagte Frank Ulrich Montgomery der "Rheinischen Post".

Triage bedeutet, dass Mediziner aufgrund von knappen Ressourcen entscheiden müssen, wem sie zuerst helfen. Ein Mediziner aus dem sächsischen Zittau hatte zuvor mit Äußerungen um eine Triage von Corona-Patienten für Aufregung gesorgt. In einem Online-Forum hatte der Ärztliche Direktor des Oberlausitzer Bergland-Klinikums, Mathias Mengel, Berichten zufolge am Dienstagabend davon gesprochen, dass in Zittau schon mehrfach triagiert worden sei. Die Klinik bestätigte oder dementierte die Schilderungen des Arztes am Mittwoch nicht ausdrücklich. Stattdessen betont sie: Die Lage ist kritisch.

US-Vizepräsident Pence soll am Freitag öffentlich geimpft werden 

US-Vizepräsident Mike Pence will sich am Freitag gemeinsam mit seiner Frau Karen vor laufenden Kameras gegen das Coronavirus impfen lassen. Das teilte das Weiße Haus am Mittwochabend (Ortszeit) in Washington mit. Ziel sei es, für die Sicherheit der Impfung zu werben und in der Frage Vertrauen in der Bevölkerung aufzubauen. Der oberste Gesundheitsbeamte der US-Regierung, Vizeadmiral Jerome Adams, werde sich ebenfalls gemeinsam mit Pence und dessen Frau im Weißen Haus impfen lassen. Seit Montag werden in den USA Menschen mit dem Corona-Impfstoff der Unternehmen Pfizer und Biontech geimpft, der eine Notzulassung von der zuständigen Arzneimittelbehörde bekommen hat. Eine Zulassung des Corona-Impfstoffs des Pharmakonzerns Moderna wird in Kürze erwartet. In der Bevölkerung ist jedoch Skepsis gegenüber den Impfstoffen verbreitet.

Kampf gegen Corona


Nach Weihnachten kommt die Impfung – wie Wissenschaftler in Rekordzeit Impfstoffe gegen Corona fanden

Kassenärzte-Chef rechnet mit Scheitern des harten Lockdowns 

Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, rechnet mit einem Scheitern des seit gestern geltenden Lockdowns. "Ich gehe nicht davon aus, dass wir bis zum 10. Januar eine relevante Absenkung der Infektionsraten und schon gar nicht der Todesfälle erreichen werden", sagte Gassen dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Daran werde auch eine Verlängerung des Lockdowns nichts ändern. "Ein Lockdown, egal wie hart, ist keine geeignete langfristige Strategie in der Pandemiebekämpfung." Stattdessen sollte mehr für den Schutz der Risikogruppen in den Alten- und Pflegeheimen getan werden. Außerdem müssten Menschenströme entzerrt werden, beispielsweise durch den Einsatz von mehr Bussen und Bahnen, sowie subventionierten Taxifahrten für Risikogruppen, forderte Gassen.

Bericht: Bundesländer wollen bevorzugt Impfberechtigte direkt anschreiben

Die Bundesländer wollen zur Corona-Impfung bevorzugt berechtigte Bürger laut einem Zeitungsbericht unmittelbar nach der Zulassung des Vakzins der Firmen Biontech und Pfizer teils direkt anschreiben. Sie sollen dazu eingeladen werden, einen Termin in einem Impfzentrum zu vereinbaren, wie die "Bild"-Zeitung in ihrer Donnerstagausgabe unter Berufung auf Angaben aus Gesundheitsministerien und -behörden einzelner Länder berichtet.

Pandemie


Zu wenig Impfzentren, zu wenig Impfstoff: Was Sie über die Corona-Strategie wissen müssen

Demnach sollen Impfberechtigte in Niedersachsen einen Brief mit einem QR-Code zum Scannen mit dem Handy erhalten, der zur Impfteilnahme berechtigt. In Hamburg sollen laut "Bild" ebenfalls postalisch Kennnummern zur Vorlage im Impfzentrum verschickt werden. Bayern, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern wollen dem Bericht zufolge Betroffene ebenfalls teils per Post über ihre Impfberechtigung informieren. Ferner gebe es Planungen, Impftermine per Telefon-Hotlines und auf Websites zu vergeben.

Unternehmen: Test zur Unterscheidung von Corona-Erkrankung und Grippe zugelassen

Das französische Diagnostikunternehmen Biomerieux hat nach eigenen Angaben die Zertifizierung für den Verkauf eines Tests erhalten, mit dem eine Corona-Erkrankung von einer Grippe unterschieden werden kann. Zudem erfasse der Test zwei andere Atemwegserkrankungen mit ähnlichen Symptomen, teilte der Konzern am Mittwoch mit. Ärzte sollen damit eine schnellere Diagnose treffen und durch die entsprechende Behandlung Leben retten können. Nach Erhalt der europäischen "CE"-Kennzeichnung wird der Test in Europa und anderen Ländern, die diese Zertifizierung anerkennen, erhältlich sein. Mit Hilfe eines Nasenabstrichs können die Testkits die Grippetypen A und B und Covid-19 sowie zwei weitere Viruserkrankungen nachweisen. Die Tests würden "eine Schlüsselrolle beim Einsetzen des Winters und der Grippesaison spielen", sagte der Forschungsleiter von Biomerieux, François Lacoste.

 +++ Nachrichten von Mittwoch, 16. Dezember 2020 +++

Gesundheitsminister rechnen mit Impfbeginn am 27.12.

Die Gesundheitsminister der Länder stellen sich auf einen Beginn der Corona-Impfungen am 27. Dezember ein. Zuvor hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Länder über die zu erwartende Zulassung und Lieferung des Biontech-Impfstoffes informiert, wie die Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit am Mittwochabend mitteilte. "Für die Bundesländer ergibt sich daraus der 27.12 als Starttermin für die Impfungen gegen das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2. Insbesondere soll mit der Impfung in den Pflegeheimen begonnen werden."

Für den Impfstoff der Pharmaunternehmen Biontech und Pfizer will die Europäische Arzneimittelagentur EMA bereits am nächsten Montag (21. Dezember) grünes Licht geben – acht Tage früher als geplant. In Großbritannien, den USA und Kanada ist der Impfstoff bereits auf dem Markt – allerdings mit Hilfe von Notfallzulassungen.

Sachsen erwägt Abriegelung von Corona-Hotspots

Sachsen prüft nach Medienberichten drastischere Maßnahmen zur Eindämmung der weiter steigenden Zahl der Coronavirus-Infektionen. Nach Angaben von "Bild" und "Freie Presse" Online/Mittwoch) erwägt die Landesregierung, Kommunen mit einer besonders angespannten Corona-Lage von der Außenwelt abzuriegeln. Zudem könnten die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen verschärft werden. Die Einwohner dürften nach diesen Berichten dann nur noch während eines vorher festgelegten Zeitfensters und auf dem kürzesten Weg einkaufen gehen.

Sachsens Regierungssprecher Ralph Schreiber sagte zu diesen Berichten auf Anfrage der Nachrichtenagentur DPA am Mittwochabend: "Die Situation ist angespannt, und viele Menschen machen sich große Sorgen. Es gibt aktuell keinen konkreten Beschluss für weitere Maßnahmen." Die Staatsregierung habe nichts entschieden, was ad hoc gelte und was die Menschen überfordere. Der Krisenstab arbeite mit Hochdruck daran, das Infektionsgeschehen einzudämmen. "Das beinhaltet natürlich auch Szenarien, welche Maßnahmen und Möglichkeiten es gibt, wenn es uns nicht gelingt, die Ausbreitung zu stoppen und die Zahlen weiter explodieren", sagte er, ohne konkret zu werden.

Bundestag beschließt Homeoffice-Pauschale

Wer während der Coronakrise von zu Hause arbeitet, soll seine Ausgaben leichter in der Steuererklärung geltend machen können. Der Bundestag beschloss am Mittwochabend eine Homeoffice-Pauschale von maximal 600 Euro im Jahr. Sie soll für die Steuererklärungen der Jahre 2020 und 2021 gelten – danach, so hofft man, könnte die Corona-Pandemie im Griff sein und die meisten wieder an ihren Arbeitsplatz zurückkehren. Damit die Regelung in Kraft treten kann, muss am Freitag aber noch der Bundesrat zustimmen.

Pro Tag am Heim-Schreibtisch werden demnach bei der Steuerberechnung 5 Euro angerechnet, maximal 120 Tage im Jahr. Dieser Betrag wird vom zu versteuernden Einkommen abgezogen, so dass die fälligen Steuern sinken. Allerdings zählt die Homeoffice-Pauschale zu den Werbungskosten, für die allen Steuerzahlern pauschal 1000 Euro angerechnet werden. Nur wer mit seinen Ausgaben hier über 1000 Euro kommt, profitiert also von der Maßnahme.

Im gleichen Gesetz verlängerte der Bundestag auch die geltende Regelung, nach der Zuschüsse vom Arbeitgeber zum Kurzarbeitergeld steuerfrei bleiben. 

Auch Einkaufszentren dicht – Dänemark verschärft Corona-Maßnahmen

Mitten im Weihnachtsgeschäft schließt Dänemark ab Donnerstag alle Einkaufszentren. Damit verschärft die dänische Regierung angesichts immer weiter steigender Infektionszahlen den Teil-Lockdown, der seit Mittwoch bereits für alle Restaurants sowie zahlreiche andere Einrichtungen im Land gilt. Alle Geschäfte mit Ausnahme von Apotheken, Lebensmittelgeschäften und Supermärkten müssen ab dem 25. Dezember bis zum 3. Januar schließen, Friseure, Fahrschulen und Ähnliches bereits ab Montag, den 21. Dezember. Ab dann werden auch alle Schulkinder nach Hause geschickt, sofern sie nicht schon dort sind. Das gab Regierungschefin Mette Frederiksen am Mittwochabend in Kopenhagen bekannt.

Seit vergangenem Mittwoch galt zunächst in Kopenhagen, Aarhus und anderen Kommunen mit hohen Infektionszahlen ein Teil-Lockdown, der kurz darauf auf weitere Landesteile ausgeweitet worden war. Seit diesem Mittwoch galten die Maßnahmen für ganz Dänemark: Restaurants, Cafés und Kneipen müssen ebenso bis zum 3. Januar geschlossen bleiben wie überdachte Kultur- und Freizeiteinrichtungen, Fitnessstudios und Schwimmbäder. Schüler ab der fünften Klasse aufwärts wurden seitdem digital unterrichtet, öffentliche Bedienstete ohne kritische Funktion ins Homeoffice geschickt. In ganz Dänemark gilt zudem schon länger eine Begrenzung öffentlicher Versammlungen auf maximal zehn Personen.

Grund für all das sind die hohen Infektionszahlen in Dänemark. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen hatte am Mittwoch mit 3692 bestätigten Fällen innerhalb von 24 Stunden erneut einen Höchststand erreicht. Auf die Bevölkerungszahl gerechnet hat das Land mit seinen 5,8 Millionen Einwohnern zuletzt etwa anderthalbmal so viele Neuinfektionen verzeichnet wie Deutschland.

Intensivmediziner und RKI: „Wir haben noch Kapazitäten auf Intensivstationen“

In Deutschland gibt es trotz der angespannten Corona-Lage noch Kapazitäten auf den Intensivstationen. Überregionale Verlegungen seien möglich, erklärten am Mittwoch der Verband der deutschen Intensivärzte und das Robert-Koch-Institut (RKI). Das Gesundheitssystem sei aber stark belastet. "Wir stehen aber derzeit NICHT an dem Punkt, Priorisierungen von Patienten vornehmen zu müssen." Zuvor hatte eine Meldung aus Sachsen, dass in einer Klinik nicht mehr alle Patienten hätten behandelt werden können, für Aufsehen gesorgt. "Ich möchte mit Nachdruck deutlich machen, dass es aktuell noch freie Intensivbetten in Sachsen gibt und Patienten über die Krankenhausleitstellen dementsprechend verteilt werden", sagte der Koordinator für die Verteilung von Covid-19-Patienten in Sachsen und leitende Oberarzt am Universitätsklinikum Dresden, Christian Kleber. "Bis heute wurden alle Anfragen bezüglich eines Intensivbettes an die Krankenhausleitstellen erfolgreich bearbeitet und zugewiesen."    

Verlegungen von Patienten innerhalb ganz Deutschlands seien möglich, teilten die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) und die zuständige Fachgruppe beim RKI weiter mit. Bereits seit Wochen existierten Pläne für den Fall möglicher Überbelastungen einzelner Regionen. Im sogenannten Kleeblattkonzept sei Deutschland in fünf Regionen eingeteilt worden, um Patienten innerhalb dieser zu verlegen.

Mehr als 24 Millionen Corona-Warn-App-Nutzer

Ein halbes Jahr nach Bereitstellung der Corona-Warn-App hat die Bundesregierung die Menschen in Deutschland aufgerufen, die App zu laden und Testergebnisse zu hinterlegen. Mehr als 24 Millionen mal sei die App inzwischen heruntergeladen worden, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. Die vergangenen Tage seien noch einmal viele hinzugekommen. "Jeder, der hinzukommt, hilft", sagte Seibert. 171 von 180 Testlabore seien an die Warn-App angeschlossen. Über 5,6 Millionen Testergebnisse seien übermittelt worden, über 130.000 User hätten positive Ergebnisse über die App geteilt – dies seien allerdings erst 54 Prozent der entsprechend Getesteten.

Menschen mit Corona-Impfung können Nebenwirkungen online melden

Zum Start der Corona-Impfung voraussichtlich in der kommenden Woche sollen geimpfte Menschen mögliche Nebenwirkungen auch per App melden können. Ein Sprecher von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bekräftigte in Berlin, "dass wir absolut transparent umgehen werden mit Meldungen über Nebenwirkungen". Sie müssten dazu bekannt gemacht werden. Die vom Paul-Ehrlich-Institut (PEI) programmierte App werde zum Start der Impfung in App-Stores heruntergeladen werden können. Eine andere Möglichkeit, Nebenwirkungen zu melden, sei die bestehende Website https://nebenwirkungen.bund.de. Terminvereinbarungen zum Impfen sind über die neue App nicht möglich, eine Verbindung zur Corona-Warnapp bestehe auch nicht.

Merkel hält Nachsteuerungen bei Corona-Impfstrategie für möglich

Bei den geplanten Corona-Impfungen in Deutschland sind nach Angaben von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) Nachsteuerungen etwa je nach Zulauf der verschiedenen Impfstoffe möglich. Das Vorgehen hänge auch davon ab, was die Zulassungsbehörden zur Eignung der Impfstoffe für welche Gruppe feststellten, sagte Merkel am Mittwoch im Bundestag. "Deshalb kann man eine Impfstrategie auch nicht einfach einmal als Gesetz festlegen."

Vielmehr müsse immer wieder geschaut werden. Beispielsweise für Kinder lägen auch noch keine Daten vor. Die Bundesregierung setzt auf eine europäische Zulassung des ersten Impfstoffes kurz vor Weihnachten, noch vor dem Jahreswechsel könnten Impfungen starten. Merkel erläuterte, dass bei sechs Herstellern Impfstoffe gebucht wurden. Bei Impfungen werde es zunächst eine Priorisierung besonders gefährdeter Gruppen geben. Wenn alle Stoffe in ausreichender Menge da seien, werde es sicherlich auch möglich sein zu sagen, dass man einen bestimmten haben möchte. Es gehe aber auch darum, welcher Stoff für welche Gruppe am besten geeignet sei.

Regierungsbefragung


Merkel gegen Vermögensabgabe zur Finanzierung der Pandemie-Kosten

WHO: Internationale Untersuchung zu Corona-Ursprung in China beginnt im Januar

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beginnt Anfang kommenden Jahres mit ihrer Untersuchung zum Ursprung des Coronavirus in China. Er könne bestätigen, dass ein internationales Expertenteam im Januar nach China reise, sagte WHO-Sprecher Hedinn Halldorsson am Mittwoch in Genf. Er bestätigte Berichte, wonach der Beginn der Mission kurz bevorstehe. Dem Expertenteam gehören zehn Wissenschaftler unter anderem aus Deutschland, Großbritannien, den USA und Russland an. Einzelheiten zum Ablauf der Untersuchungen nannte der WHO-Sprecher nicht.

Corona: Diakonie und Caritas fordern mehr Unterstützung für Pflege 

Caritas und Diakonie haben angesichts der aktuellen Corona-Lage mehr Unterstützung für die Pflege gefordert. Die für soziale Arbeit der katholischen und evangelischen Kirche zuständigen Organisationen wiesen am Mittwoch bei einer gemeinsamen Online-Pressekonferenz auf Personalengpässe und eine angespannte Lage in Pflegeheimen hin. Die Mitarbeiter seien erschöpft, es sei vielerorts ein Ritt auf der Rasierklinge, sagte der Präsident des Deutschen Caritasverbandes, Peter Neher. 

Biontech will Corona-Impfstoff auch nach China liefern

Der Mainzer Pharma-Unternehmen Biontech hat nun auch mit China eine Auslieferung seines Corona-Impfstoffs vereinbart. Die Vereinbarung mit dem Partnerunternehmen Fosun Pharma sehe die Lieferung von 100 Millionen Dosen im kommenden Jahr vor und stehe noch unter dem Vorbehalt der Zulassung durch die chinesischen Behörden, gab Biontech am Mittwoch bekannt. Beide Unternehmen hatten bereits im März eine strategische Zusammenarbeit zur gemeinsamen Entwicklung und Kommerzialisierung eines potenziellen Covid-19-Impfstoffs beschlossen, der auf der Technologie von Biontech beruht.

Viele Friseure fürchten Umsatzeinbrüche – und um ihre Existenz

Friseure rechnen angesichts des neuerlichen harten Lockdowns laut einer Umfrage mit kräftigen Umsatzeinbußen. In einer Befragung des Zentralverbandes des Deutschen Friseurhandwerks zu den Folgen der Coronakrise für die Branche erwarten 70 Prozent Umsatzverluste von mindestens 30 Prozent in diesem Jahr. Mehr als die Hälfte (57 Prozent) hat demnach starke oder sehr starke Existenznöte, heißt es in der Befragung. Lediglich acht Prozent der Friseure fürchteten nicht um ihre Existenz. 

In Deutschland gibt es nach Angaben des Verbands mehr als 80.000 Friseursalons mit über 240.000 Beschäftigten und rund 20.000 Azubis. Der Jahresumsatz liegt den Angaben nach bei über 7,5 Milliarden Euro. Am Sonntag hatten Bund und Länder einen harten Lockdown ab dem 16. Dezember beschlossen – neben vielen Geschäften müssen auch Dienstleister wie Friseure zunächst bis zum 10. Januar schließen.

Bundesregierung einig bei Corona-Sonderurlaub für Eltern

Die Bundesregierung hat sich darauf verständigt, wie der im Ergebnispapier der letzten Ministerpräsidentenkonferenz angekündigte Corona-Sonderurlaub für Eltern umgesetzt werden soll. Laut Kabinettsbeschluss, der dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) vorliegt, soll das Infektionsschutzgesetz um einen Halbsatz ergänzt werden.

Eltern sollen künftig auch dann einen Anspruch auf Entschädigung bei Lohneinbußen wegen Kinderbetreuung haben, wenn in Schulen die Präsenzpflicht ausgesetzt wird. Bislang bestand der Entschädigungsanspruch nur bei einer behördlichen angeordneten Schließung der Schule. Unverändert bleibt die Höhe der Entschädigung. 67 Prozent des Netto-Verdienstausfalls werden erstattet, höchstens 2016 Euro im Monat.

Erster Ministerpräsident warnt: Gesundheitssystem steht erstmals „ernsthaft“ vor Überlastung

Zum ersten Mal in der Corona-Pandemie steht das Gesundheitssystem laut Saarlands Ministerpräsidenten Tobias Hans (CDU) "ernsthaft kurz vor der Überlastung". Krankenhäuser hätten "die Grenzen ihrer Belastbarkeit" erreicht, beim Pflegepersonal gebe es bereits "erhebliche Engpässe", sagte er am Mittwoch in einer Regierungserklärung im Landtag in Saarbrücken. "Wenn wir verhindern wollen, dass zu viele Menschen sterben, wenn wir verhindern wollen, dass unsere Ärztinnen und Ärzte, unsere Pflegekräfte vor der Entscheidung stehen, wen sie noch behandeln können, dann müssen wir jetzt handeln.

Corona-Neuinfektionen im Gazastreifen steigen auf Rekordwert

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus hat im Gazastreifen einen Höchststand erreicht. Wie das Gesundheitsministerium in dem von der islamistischen Hamas beherrschten Palästinensergebiet am Mittwoch mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 935 neue Fälle registriert – so viele wie nie zuvor an einem Tag. Der bisherige Rekordwert von Ende November betrug 922.

Von der Leyen für europaweiten Impf-Start am selben Tag

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat einen gemeinsamen Start der Impfungen gegen das Corona-Virus in der gesamten Europäischen Union vorgeschlagen. "Lasst uns so bald wie möglich gemeinsam mit dem Impfen anfangen, zusammen, als 27, mit einem Start am selben Tag", sagte von der Leyen am Mittwoch im Europaparlament. "Lasst uns zusammen und geeint mit der Ausrottung dieses furchtbaren Virus beginnen."

Chinesischer Pharmakonzern bestellt 100 Millionen Dosen des Biontech-Impfstoffs

Der chinesische Pharmakonzern Fosun Pharma hat 100 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer bestellt. Die Hälfte davon solle bis Ende des Jahres geliefert werden, teilte Fosun Pharma am Mittwoch mit. Die Vereinbarung hat ein Volumen von 250 Millionen Euro. Eine erste Tranche von 125 Millionen Euro wird den Angaben zufolge bei Lieferung der ersten 50 Millionen Dosen fällig, die zweite Rate solle überwiesen werden, sobald die chinesischen Behörden grünes Licht geben für den Impfstoff.

Zulassung des Impfstoffs am 23. Dezember


Die Köpfe hinter dem Biontech-Impfstoff: Das treibt Uğur Şahin und Özlem Türeci an

Höchste Corona-Warnstufe in London in Kraft getreten

Angesichts der hohen Infektionszahlen ist in London am Mittwoch die dritte und damit höchste Corona-Warnstufe in Kraft getreten. Bars, Restaurants und Cafés mussten ihren Betrieb weitgehend einstellen, erlaubt sind nur noch Angebote zum Mitnehmen. Auch kulturelle Einrichtungen wie Theater müssen schließen. Gesundheitsminister Matt Hancock hatte den Schritt am Montag mit dem "starken Anstieg" bei den Neuinfektionen im Land begründet.

Spahn erwartet Normalisierung im Sommer

Angesichts des bald erwarteten Impfstarts gegen das Coronavirus in Deutschland rechnet Gesundheitsminister Jens Spahn mit einer Normalisierung der Lage in einigen Monaten. "Ab dem Sommer können wir Zug um Zug in die Normalität zurückkehren", sagte der CDU-Politiker dem Sender RTL/ntv am Mittwoch. Dann gebe es genug Impfstoff für alle, die sich impfen lassen wollen. "So lange werden wir weiterhin aufeinander aufpassen und damit auch intensivste und schwerste Verläufe reduzieren müssen", betonte Spahn.

Coronavirus


Spahn: "Zum Jahreswechsel wollen wir in Deutschland mit dem Impfen beginnen"

Corona-Zahlen in Israel übersteigen Grenze 

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus hat in Israel eine von der Regierung gesetzte Grenze überstiegen. Damit drohen in dem Mittelmeerstaat neue Restriktionen. Wie das Gesundheitsministerium am Mittwoch mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 2862 neue Fälle gemeldet. 

Die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte angekündigt, neue Verschärfungen zu erlassen, wenn die Zahl der Neuinfektionen die Marke von 2500 übersteigt. Sollte dies die Neuinfektionen binnen drei Wochen nicht deutlich senken, würde ein neuer Teil-Lockdown verhängt, hieß es.

Klinische Studie für Corona-Impfstoff von Valneva läuft in Großbritannien an 

Das französisch-österreichische Biotech-Unternehmen Valneva beginnt in Großbritannien mit der klinischen Studie für seinen Corona-Impfstoffkandidaten. Das Mittel werde an 150 gesunden Erwachsenen getestet, teilte das Unternehmen mit Sitz im westfranzösischen Nantes am Mittwoch mit. Dabei solle die Sicherheit des Impfstoffs überprüft werden sowie seine Fähigkeit, eine Immunantwort hervorzurufen. Valneva hofft darauf, dass sein Impfstoff im Herbst 2021 zugelassen werden kann. Ursprünglich war dies bereits für Mitte kommenden Jahres vorgesehen.

Ab Mittwoch: Corona-Tests für Reiserückkehrer nicht mehr kostenlos 

Corona-Tests für Reiserückkehrer aus Risikogebieten mit hohen Infektionszahlen im Ausland sind seit diesem Mittwoch nicht mehr kostenlos. Dieser im Sommer eingeführte Anspruch ist am Dienstag ausgelaufen, wie eine kürzlich verkündete Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums festlegt. Bisher konnten sich solche Urlauber gratis testen lassen, um eine bei der Rückkehr nach Deutschland verpflichtende Quarantäne zu verkürzen.

Coronavirus


Müssen wir strenger mit Reiserückkehrern sein? Das denken Wissenschaftler

Rekord bei Corona-Toten in Deutschland – 952 weitere Sterbefälle 

Bei der Zahl der täglich verzeichneten Todesopfer der Corona-Pandemie in Deutschland ist ein Höchststand erreicht worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Mittwochmorgen mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 952 Sterbefälle verzeichnet. Damit wurde der bisherige Höchststand von 598 Todesfällen, der am vergangenen Freitag registriert worden war, deutlich übertroffen. Außerdem sind 27.728 Neuinfektionen verzeichnet worden.

  +++ Nachrichten von Dienstag, 15. Dezember 2020 +++

Dänemark weitet Teil-Lockdown auf ganzes Land aus

Der in Dänemark verhängte Teil-Lockdown für den Großteil der Bevölkerung wird auf das gesamte Land und damit auch auf das an Deutschland grenzende Süderjütland ausgeweitet. Das teilte der dänische Verkehrsminister Benny Engelbrecht auf Facebook mit. Gelten sollen die Corona-Maßnahmen demnach ab Mittwochnachmittag um 16.00 Uhr auch in den Gemeinden, die bislang nicht von den Beschränkungen betroffen gewesen waren. Zuvor hatte bereits eine Reihe von Kommunen und Bürgermeistern die Ausweitung gemeldet. Die Infektionszahlen in Dänemark seien schlichtweg zu hoch, schrieb Engelbrecht. Dänemark lag in den vergangenen 14 Tagen bei mehr als 500 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern, das ist auf die Bevölkerung heruntergerechnet etwa der anderthalbfache Wert Deutschlands. Die Tendenz ging zuletzt stetig nach oben.

EU gibt 500 Millionen Euro für Corona-Impfstoff für ärmere Länder

Die Europäische Union stellt 500 Millionen Euro für die Versorgung ärmerer Länder mit Corona-Impfstoffen zur Verfügung. Damit könne eine Milliarde Impfdosen gekauft werden, teilte die diplomatische Vertretung der Europäischen Union in Genf mit. 400 Millionen Euro kommen von der Europäischen Investmentbank, 100 Millionen Euro von der EU-Kommission. Das Geld geht an die Impfinitiative Covax der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die die Forschung an zahlreichen Impfstoffkandidaten fördert und eine faire Verteilung erfolgreicher Impfstoffe gewährleisten soll. Mehr als 180 Länder sind beteiligt, darunter neben den EU-Ländern auch China, nicht aber die USA. Mehr als 90 Länder finanzieren den Kauf von Impfstoffen selbst, 92 sollen dabei unterstützt werden. 

US-Arzneimittelagentur sieht hohe Wirksamkeit bei Moderna-Impfstoff

Kurz vor einer möglichen Notzulassung hat die US-Arzneimittelbehörde FDA Zahlen zur hohen Wirksamkeit des Corona-Impfstoffs von Moderna vorgelegt. Diese Beurteilung bestätigte Ende November vorgelegte Daten des Unternehmens, wonach das Präparat nach zwei Impfdosen eine Wirksamkeit von 94,1 Prozent aufweise und sehr gut vor schweren Krankheitsverläufen schütze.

Die "New York Times" und die "Washington Post" berichteten, dass dadurch die Notzulassung des Impfstoffs bereits am Freitag wahrscheinlich sei, so dass Anfang nächster Woche erste Menschen in den USA geimpft werden könnten. Am Donnerstag soll ein Expertengremium zu einer ganztägigen Sitzung zusammenkommen, um die vorgelegten Dokumente und die mögliche Zulassung zu diskutieren. Am Montag hatte ein Regierungsbeamter erklärt, dass bereits sechs Millionen Dosen des Wirkstoffs auf dem Weg zu knapp 3300 Impfzentren seien.

Nachrichtenagentur AFP: Merkel hofft, „dass das Einkaufsverhalten jetzt am Montag und Dienstag uns nicht nach hinten wirft“

Kurz vor Inkrafttreten des neuen Corona-Lockdowns hat sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) besorgt über ein weiteres Anwachsen der Infektionszahlen in Deutschland gezeigt. In der Sitzung der Unionsfraktion habe Merkel auf die hohe Zahl der Einkaufenden vor dem Start des Lockdown am Mittwoch hingewiesen, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP von Teilnehmern. Sie hoffe, "dass das Einkaufsverhalten jetzt am Montag und Dienstag uns nicht nach hinten wirft", wurde die Kanzlerin zitiert. "Die Kurve in Deutschland sieht sehr schlecht aus", sagte Merkel laut Teilnehmern mit Blick auf das Infektionsgeschehen. "Wir steuern auf einen Inzidenzwert von 200 für ganz Deutschland zu." Der Anstieg bei der Nutzung der Intensivbetten sei "massiv". Hinzu komme, dass "an manchen Tagen hunderte Betten als nicht mehr einsatzfähig abgemeldet werden, weil Mitarbeiter erkranken, es keine Fachkräfte gibt".    

In der Fraktionssitzung habe Merkel zudem auf die vielen Unwägbarkeiten der Pandemie hingewiesen, was eine längerfristige Strategie erschwere. "Das Impfen wird uns helfen, aber wie lange es dauert, wissen wir nicht", wurde die Kanzlerin zitiert. "Wir wissen vieles noch nicht – deshalb können wir auch einen Endpunkt nicht sagen."

Notstand in Tschechien soll abermals verlängert werden

Der tschechische Ministerpräsident Andrej Babis will den wegen der Corona-Pandemie geltenden nationalen Notstand abermals verlängern. Er rechne mit einer Abstimmung im Parlament am 22. Dezember, sagte der Gründer der populistischen Partei ANO am Dienstag der Onlineausgabe der Zeitung "Pravo". Einen Tag später würde der Ausnahmezustand nach derzeitigem Stand auslaufen. Er ermöglicht es der Regierung in Prag unter anderem, Grundrechte wie die Versammlungsfreiheit auszusetzen.

Laschet: Gutscheine im Einzelhandel kaufen statt Online-Geschenke

Zur Unterstützung des Einzelhandels im Lockdown hat NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) die Menschen aufgerufen, Gutscheine zu kaufen, anstatt im Internet Weihnachtsgeschenke zu bestellen. "Wir haben auch die Pflicht zur Solidarität gegenüber denjenigen, die zur Eindämmung der Pandemie ihre Türen schließen und so enorme Einnahmeeinbußen hinnehmen müssen", sagte Laschet am Dienstag in einer Sondersitzung des Landtags in Düsseldorf. 

Zwölf Prozent weniger neue Ausbildungsverträge

Die Corona-Pandemie belastet nicht nur den Arbeitsmarkt – auch das vergangene Ausbildungsjahr war stark beeinträchtigt. Das Bundesinstitut für Berufsbildung (Bibb) zählte von Oktober 2019 bis Ende September dieses Jahres 467.500 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge, das waren 57.600 oder zwölf Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, wie das Bundesbildungsministerium am Dienstag mitteilte. Arbeitgeber- wie Arbeitnehmervertreter appellierten an die Unternehmen, weiterhin Ausbildungsplätze anzubieten, gerade in der Krise.

EMA: Entscheidung über Zulassung von Impfstoff am 21. Dezember

Die europäische Arzneimittelbehörde EMA will am 21. Dezember ihr Gutachten über die Zulassung des Corona-Impfstoffs der Unternehmen Biontech und Pfizer vorlegen – acht Tage früher als zuletzt geplant. Das teilte die Behörde am Dienstag in Amsterdam mit. Die Zustimmung der EU-Kommission gilt als sicher. Der Impfstoff könnte so noch vor Weihnachten für die EU zugelassen sein.

Neue Coronavirus-Variante in Großbritannien wirft Immun-Fragen auf

Britische Behörden haben die Weltgesundheitsorganisation (WHO) über eine in Großbritannien gefundene neue Variante des Coronavirus Sars-CoV-2 informiert. Studien dazu liefen, wie eine Sprecherin der WHO in Genf sagte. "Bislang wissen wir sehr wenig über diese Variante", sagte der Physiker Richard Neher, der am Biozentrum der Universität Basel die Evolution von Viren und Bakterien erforscht. Unklar sei etwa, ob eine der Mutationen mit einer reduzierten Erkennung durch das Immunsystem einhergehe. Die britischen Behörden erforschten dies zur Zeit, so die WHO.

Weil die neue Virusvariante in kurzer Zeit bei mehr als 1000 Menschen im Südosten Englands nachgewiesen wurde, prüfen die britischen Behörden auch, ob sie ansteckender ist als die bekannten Varianten. "Ob sich die Variante tatsächlich schneller ausbreitet, kann man zu diesem Zeitpunkt nicht sagen", meinte Neher. "Das plötzliche Auftreten könnte auch durch Superspreader-Anlässe zu erklären sein."

Spahn: Ziel ist Impfstoff-Zulassung vor Weihnachten

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn setzt auf einen baldigen Start von Impfungen gegen das Coronavirus. Man dürfe optimistisch sein, dass eine Impfstoff-Zulassung am 23. Dezember erfolgen könne, sagte der CDU-Politiker mit Verweis auf entsprechende Medien-Informationen in Berlin. Dies sei "eine gute Nachricht für die Europäische Union". Ziel sei, eine europäische Impfstoff-Zulassung noch vor Weihnachten zu erreichen und dann in Deutschland noch vor dem Jahreswechsel mit dem Impfen beginnen zu können. Er verteidigte es, keine Notfallzulassung vorzusehen, sondern ein reguläres Verfahren der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA). Dies sei wichtig für das Vertrauen in Impfstoffe.

EMA bestätigt frühere Zulassung von Corona-Impfstoff nicht

Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat nicht bestätigt, dass der Corona-Impfstoff bereits am 23. Dezember für die EU zugelassen wird. Die EMA gehe weiterhin vom 29. Dezember aus, sagte eine Sprecherin der Behörde am Dienstag in Amsterdam. Auszuschließen sei aber ein früherer Zeitpunkt nicht. Während des laufenden Prüfverfahrens werde auch der Zeitrahmen laufend angepasst. Am Dienstag hatten die "Bild"-Zeitung und weitere Medien über eine Zulassung bereits am 23. Dezember berichtet.

In den USA und Großbritannien ist der Impfstoff der Pharmaunternehmen Pfizer und Biontech bereits mit einer Notzulassung auf dem Markt. Die EMA prüft die Daten für die EU-Mitgliedsstaaten und will bis spätestens 29. Dezember entscheiden.

Merkel: Unvorsichtiges Verhalten ist verheerend

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat unvorsichtiges Verhalten angesichts der gegenwärtigen Ausbreitung von Corona als verheerend für die Gesellschaft bezeichnet. Einige Menschen würden jede Lücke ausnutzen, die die Politik nicht geregelt habe, sagte Merkel bei einem Online-Gespräch mit Studenten in Berlin. "Das ist für den Zusammenhalt der Gesellschaft auch nicht so schön." Merkel: "Manche fordern das Risiko heraus." Dies sei "verheerend".

Die Kanzlerin bedauerte, dass die Bereitschaft für Einschränkungen im Vergleich zum ersten Lockdown in Deutschland im Frühjahr gesunken sei. Dabei würden jeden Tag mindestens 400 Menschen an oder mit Covid-19 sterben. Manche beruhigten sich damit, dass dies vor allem Ältere treffe. Merkel mahnte, sich Folgendes zu vergegenwärtigen: "Ob meine Eltern mit 80 oder mit 90 sterben, ist schon ein Unterschied."

Laschet warnt vor Isolierung von Alten und Kranken im Lockdown

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat sich entschieden gegen eine Isolierung von Alten und Kranken im bevorstehenden harten Lockdown ausgesprochen. "Wir dürfen nicht den Fehler von März wiederholen, Menschen über Wochen einsam sterben zu lassen, weil sie keiner besucht", sagte Laschet in einer Unterrichtung des Landtags in Düsseldorf. In der Pandemie dürfe man nicht die Menschlichkeit verlieren. Es werde keiner im Stich gelassen, versicherte Laschet. Bund und Länder hätten sich auf Regeln für Heime geeinigt, um Besuche zu ermöglichen.

US-Regisseur Oliver Stone mit russischem Corona-Vakzin geimpft

Der US-Regisseur Oliver Stone ("Platoon", "Natural Born Killers") hat sich laut eigenen Angaben einen russischen Corona-Impfstoff verabreichen lassen. "Ich weiß nicht, für wie lange es hilft, aber ich habe viel Positives gehört", sagte der dreifache Oscar-Gewinner in einem Interview mit dem russischen Staatsfernsehen. Die zweite Injektion stehe noch aus. Er wisse nicht, warum man den russischen Wirkstoff im Westen ignoriere, sagte Stone. Der Regisseur ist auch bekannt für seine "Putin-Interviews" – ein Dokumentarfilm über Russlands Präsident Wladimir Putin aus dem Jahr 2017.

Lehrerverband: „Teilweise katastrophales Krisenmanagement“ im Schulbereich

Der Deutsche Lehrerverband übt scharfe Kritik am Corona-Krisenmanagement der Länder bei der Schulpolitik und fordert klare Konzepte für die Zeit nach dem 10. Januar. "Große Vorwürfe muss man den Landesregierungen und den Schulministerien für ihr teilweise katastrophales Krisenmanagement im Umgang mit der Pandemie im Schulbereich machen", sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger der "Passauer Neuen Presse". "Bei der Versorgung der Schulen mit schnellem Internet stehen wir nicht viel besser da als im März diesen Jahres."

Es habe bisher "eine unsägliche und alle Betroffenen demotivierende Hüh-Hott-Politik" gegeben, kritisierte Meidinger. Bis zuletzt sei trotz exponentiell steigender Infektionszahlen am vollständigen Präsenzunterricht unter allen Umständen festgehalten worden. Von Politik und Behörden seien die Schulen "als quasi coronafreie Zonen dargestellt" worden. Das rapide Wachstum der Infektionsfälle und der dramatische Anstieg der Quarantänemaßnahmen an Schulen habe diese Behauptung widerlegt, so der Verbandspräsident.

Gleichzeitig seien bisherige Hygienestufenpläne außer Kraft gesetzt worden und man habe es versäumt, sich auf eine neue Phase des Wechselunterrichts vorzubereiten, etwa durch mehr Tempo bei der digitalen Modernisierung der Schulen. "Das rächt sich jetzt", sagte Meidinger. "Wir brauchen ganz dringend ein klares Konzept für den Umgang der Schulen mit der Pandemie auch nach dem 10. Januar."

Mehr als 2000 Corona-Neuinfektionen in Israel 

In Israel sind nach offiziellen Angaben erstmals seit zwei Monaten mehr als 2000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Binnen 24 Stunden wurden 2279 neue Fälle verzeichnet, wie das Gesundheitsministerium am Dienstag mitteilte. Die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will neue Verschärfungen umsetzen, wenn die Zahl der Neuinfektionen die Zahl 2500 übersteigt. Sollte dies die Neuinfektionen binnen drei Wochen nicht deutlich senken, würde ein neuer Teil-Lockdown verhängt.

Mehr als 300.000 Corona-Tote in den USA – US-Verteidigungsminister geimpft

Seit Beginn der Corona-Pandemie in den USA sind mehr als 300.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus gestorben. Das geht aus den Daten der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore hervor. Die Marke wurde am selben Tag überschritten, an dem in den USA die Impfungen gegen Covid-19 begonnen haben. In keinem anderen Land der Welt sind – in absoluten Zahlen – so viele Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus bekannt.

Der kommissarische US-Verteidigungsminister Christopher Miller hat als einer der ersten Bürger des Landes den zugelassenen Corona-Impfstoff gespritzt bekommen. Vor laufenden Kameras wurde Miller am Montag im Walter-Reed-Militärkrankenhaus nahe Washington mit dem vom Mainzer Pharmaunternehmen Biontech und dem US-Konzern Pfizer entwickelten Vakzin geimpft.

Corona sorgt für Boom bei Spezialkühlschrank-Herstellern 

Die Vorbereitungen für eine Massenimpfung gegen das Coronavirus in Deutschland sorgen bei den Herstellern von medizinischen Spezialkühlschränken für eine erhöhte Nachfrage. Bei der Philipp Kirsch GmbH aus Willstätt nahe Offenburg, die unter anderem Impfzentren, Pharmaunternehmen und Krankenhäuser beliefert, seien viel mehr Bestellungen eingegangen, sagte Geschäftsführer Jochen Kopitzke der Nachrichtenagentur DPA.

Ab Dienstag kostenlose FFP2-Masken für Risikogruppen 

Wer zu einer Corona-Risikogruppe zählt, kann ab heute kostenlos FFP2-Masken bekommen. Dann tritt eine entsprechende Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums in Kraft. Insgesamt sollen 27 Millionen Deutsche Anspruch haben, die Ausgabe erfolgt nach einem stufenweisen Verfahren. In einem ersten Schritt sollen über 60-Jährige und Menschen mit bestimmten chronischen Erkrankungen drei Masken gratis in der Apotheke holen können. Zum Abholen ist Zeit bis zum 6. Januar.

14.432 neue Fälle und 500 Tote: Corona-Zahlen weiter auf hohem Niveau

Die Zahl der Todesfälle und der Neuinfektionen mit dem Coronavirus bleibt auf hohem Niveau. Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 14.432 neue Fälle und 500 Todesfälle binnen eines Tages übermittelt, wie das RKI am Dienstagmorgen bekanntgab. Am Dienstag der Vorwoche waren 14.054 Neuinfektionen und 423 Todesfälle gemeldet worden. Die Höchststände von 29.875 gemeldeten Fällen und 598 Toten waren am Freitag erreicht worden. Die 500 Todesfälle vom Dienstag bedeuten den dritthöchsten Wert seit Beginn der Pandemie.

Pandemie


Zu wenig Impfzentren, zu wenig Impfstoff: Was Sie über die Corona-Strategie wissen müssen

Spahn: Ende des Sommers könnten 60 Prozent der Bürger geimpft sein

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn geht davon aus, dass bis Ende Sommer 2021 rund 60 Prozent der Bürger in Deutschland gegen das Coronavirus geimpft sein könnten. Stand heute könne im Sommer mit einer solch großen Zahl an Impfdosen gerechnet werden, dass dann weite Teile der Bevölkerung geimpft werden könnten, sagte der CDU-Politiker im ZDF-"heute-journal" auf die Frage, wann 60 Prozent der Bevölkerung geimpft sein könnten. Laut Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist eine Durchimpfungsrate von 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung für eine wirkungsvolle Bekämpfung der Pandemie nötig.

Spahn sagte weiter: "Unser Ziel ist, dass es noch vor Weihnachten eine Zulassung gibt und dass wir dann auch noch in diesem Jahr beginnen können zu impfen, auch hier in Deutschland." Entscheiden müsse am Ende die Europäische Arzneimittel-Agentur (Ema).

 +++ Nachrichten von Montag, 14. Dezember +++

WHO: Weihnachtsmann ist „immun“ gegen Coronavirus und darf reisen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine beruhigende Weihnachtsbotschaft an die Kinder ausgesandt: Der Weihnachtsmann kann trotz der Corona-Pandemie um den Globus reisen, um seine Geschenke zu verteilen. Sie verstehe die Sorgen um den Weihnachtsmann, da dieser von "höherem Alter" sei, sagte die für die Bekämpfung der Pandemie zuständige WHO-Expertin Maria Van Kerkhove am Montag bei einem Pressebriefing in Genf. Doch sei der Weihnachtsmann "immun" gegen das neuartige Virus.

Darts-WM nun doch ohne Fans

Die Darts-Weltmeisterschaft in London wird von 16. bis 23. Dezember vor leeren Rängen statt wie bisher geplant mit 1000 Fans pro Session ausgetragen. Dies teilte der Weltverband PDC am Montagabend nach einer Entscheidung der Regierung mit. Demnach wird die britische Hauptstadt, in der sich der Alexandra Palace befindet, ab Mittwoch in eine andere Corona-Kategorie eingestuft, weshalb Sport-Events vor Publikum vorübergehend untersagt sind. Der Auftaktabend an diesem Dienstag (ab 19.00 Uhr/Sport1 und DAZN) darf noch vor Zuschauern ausgetragen werden. Ab Mittwoch finden dann zunächst für acht Tage Geisterspiele statt.

Bis Weihnachten werden im "Ally Pally" die ersten beiden Runden gespielt, ab dem 27. Dezember geht es mit der dritten Runde weiter. Ob dann Zuschauer erlaubt sind, soll sich in der kommenden Woche entscheiden. Zunächst hatte die PDC eine Erlaubnis für 1000 Zuschauer bei jeder der insgesamt 28 Sessions ausgesprochen, wenn strenge Regeln eingehalten werden. So sind Gesänge und Kostümierungen in diesem Jahr verboten. Alkoholkonsum ist erlaubt, die Getränke dürfen aber nur an den Platz gebracht werden.

Mallorca verschärft Corona-Regeln zu Weihnachten

Wegen wieder anziehender Corona-Zahlen hat die Regionalregierung Mallorcas die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus Sars-CoV-2 über Weihnachten verschärft. Für die auch bei Deutschen beliebte Urlauberinsel gilt damit ab Dienstag wieder die höchste Stufe des insgesamt fünfstufigen (0 bis 4) Corona-Protokolls, wie die Regierungschefin der Balearen, Francina Armengol, am Montag mitteilte. Die Einschränkungen sollten zunächst bis zum 28. Dezember gelten und dann erneut auf den Prüfstand. Auf den Nachbarinseln Menorca und Ibiza sind die Infektionszahlen jedoch niedriger und die Maßnahmen milder.

Wer aus dem Ausland und dem Rest Spaniens auf die Balearen reist, muss einen negativen PCR-Test vorlegen, der nicht älter als 72 Stunden sein darf. Kinder unter sechs Jahren sind ausgenommen; das Testergebnis kann auch auf Deutsch abgefasst sein.

WHO rät auch nach Corona-Impfung zur Maske

Auch wer sich gegen das Coronavirus impfen lässt, muss nach Überzeugung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit Rücksicht auf andere Menschen weiter Vorsichtsregeln beachten. Nach bisherigen Erkenntnisstand schützten die Impfungen wirksam davor, die Lungenkrankheit zu entwickeln. Aber ob sie auch eine Infektion grundsätzlich verhinderten – und damit die Möglichkeit, dass Geimpfte das Virus verbreiteten – sei noch unklar, betonten WHO-Expertinnen am Montag in Genf. Soziale Distanz, das Tragen von Masken und häufiges Händewaschen seien deshalb eine Zeit lang auch für die Gruppe der Geimpften wichtig. "Die Forschung über die Impfungen muss wirklich noch fortgesetzt werden", wies die WHO-Impfspezialistin Kate O'Brien auf offene Fragen hin.

Dax legt trotz harter Corona-Maßnahmen zu

Der harte Corona-Lockdown in Deutschland hat die Stimmung der Anleger zum Wochenstart nicht trüben können. Sie setzen auf umfangreiche Staatshilfen für betroffene Unternehmen. Zudem könnte die US-Notenbank Federal Reserve schon in dieser Woche die Geldschleusen noch weiter öffnen. Auch beim Ringen um ein weiteres, hunderte Milliarden Dollar schweres US-Konjunkturpaket zeichnet sich eine Lösung ab. Und: Die Fortsetzung der Brexit-Gespräche lässt Investoren hoffen, dass die EU und Großbritannien sich doch noch auf einen Handelspakt einigen werden. Für den Dax ging es in diesem Umfeld bis zum Börsenschluss um 0,83 Prozent auf 13 223,16 Punkte nach oben.

Neuer Corona-Stamm in Süd-England aufgetaucht

Im Süden Englands ist nach Angaben des britischen Gesundheitsministers Matt Hancock bei einer Rede vor dem Parlament in London ein neuer Corona-Virusstamm entdeckt worden. Dieser könnte Hancock zufolge die Ausbreitung des Virus beschleunigen. Derzeit gebe es jedoch keine Hinweise darauf, dass der neue Virusstamm häufiger zu schweren Krankheitsverläufen führen könnte. Zudem sei es "höchst unwahrscheinlich", dass der mutierte Stamm "nicht auf ein Vakzin reagiert", sagte der Minister. Der neue registrierte Stamm ist jedoch ein weiterer trifftiger Grund angesichts der hohen Infektionszahlen in London und Teilen von Südost-England die Corona-Maßnahmen deutlich zu verschärfen. Von Mittwoch an gilt in den Gebieten die dritte und damit höchste Corona-Warnstufe. Demnach müssen kulturelle Einrichtungen wie Theater schließen. Auch Bars, Restaurants und Cafés müssen ihren Betrieb weitgehend einstellen, erlaubt sind nur noch Angebote zum Mitnehmen.

Spahn bedauert Fehleinschätzung zur Schließung des Einzelhandels

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat Fehler bei seiner Einschätzung vom September eingeräumt, wonach die Einzelhandelsgeschäfte wegen der Corona-Pandemie nicht mehr geschlossen werden müssten. Er hätte in diesem Punkt lieber "richtig gelegen", sagte Spahn im "Polittalk aus der Hauptstadt" von RBB-Inforadio und der "Süddeutschen Zeitung". "Aber die dynamische Lage macht's erforderlich." Besonders hart treffe der bevorstehende Lockdown den Einzelhandel selbst. Es sei aber nicht immer alles "schwarz-weiß", sagte Spahn weiter. Das Problem entstehe nämlich gar nicht in den Geschäften selbst, sondern eher auf dem Weg dorthin. Der Minister verwies dabei auf "volle Einkaufsstraßen" und die Shopping-Malls – "das Miteinander-Unterwegs-sein", wie der Minister sagte. "Im Zweifel hätte man schon früher zu Entscheidungen kommen müssen", räumte Spahn weiter ein. Regeln hätten gesetzt und Kontakte reduziert werden müssen. Wichtig sei aber auch eine Einheitlichkeit der Maßnahmen.

Spahn verteidigt Entscheidung gegen Notfallzulassung für Impfstoff

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat im "Polittalk aus der Hauptstadt" von RBB-Inforadio und der "Süddeutschen Zeitung" die Entscheidung gegen eine Notfallzulassung für Impfstoffe verteidigt. Er verstehe die Kritik, an der regulären Prüfung auf europäischer Ebene, aber auch eine Notzulassung werfe Fragen auf – etwa die, ob dabei ausreichend geprüft worden sei. Die einen verlangten von ihm, als erstes geprüft zu werden, die anderen betonten: "Ich bin nicht Ihr Versuchskaninchen." Daher bleibe es dabei: "Wir werden eine europäische Zulassung machen, und zwar europäisch." Zum angepeilten Start der Impfungen sagte Spahn: "Wir tun alles dafür, dass es noch im Dezember losgehen kann. Zuvor hatte Spahn in einem Tweet formuliert: "Jeder Tag, den wir früher beginnen können zu impfen, mindert Leid und schützt die besonders Verwundbaren." Dies sei aber nicht so zu verstehen, dass der Minister Druck machen wolle, sagte ein Ministeriumssprecher während der Bundespressekonferenz in Berlin

Corona-Massentests in Österreich: Zwei Millionen Tests, 4200 Fälle

An den Corona-Massentests in Österreich haben laut Regierung rund zwei Millionen Menschen teilgenommen. Von ihnen seien rund 4200 Menschen auch bei einem Zweittest positiv auf den Erreger Sars-CoV-2 getestet worden, teilte Gesundheitsminister Rudolf Anschober mit. Die 4200 symptomlosen Infizierten seien entdeckt worden, bevor sie weitere Menschen hätten anstecken können, was der Sinn der Tests gewesen sei, betonte Anschober. Da Antigen-Schnelltests auch falsch positiv ausfallen können, wurden alle positiven Fälle im Labor auf Virus-Erbgut nachgetestet.

Österreichs Regierung hatte die umstrittene Maßnahme, landesweit Massentests mittels Antigen-Schnelltests durchzuführen, zum Ende des dreiwöchigen Lockdowns im Land Anfang Dezember angekündigt. In Deutschland lehnen Experten breite Massentests als "Strohfeuer" ab. 

Ziel der in Österreich freiwilligen Testaktion mit Hilfe der Armee war es, rechtzeitig vor Weihnachten unentdeckte Fälle herauszufinden. Wegen des verhaltenen Interesses warben Spitzenpolitiker mehrfach für die Tests und ließen sich medienöffentlich selbst testen. Die Infektionszahl in den vergangenen sieben Tagen lag am heutigen Montag bei 217,5 pro 100.000 Einwohner. Seit dem Vortag wurden 2588 Neuinfektionen gemeldet. Rund 3500 Corona-Patienten lagen österreichweit im Krankenhaus, davon etwa 600 auf Intensivstationen.

Erste Corona-Impfung live im US-Fernsehen übertragen

Nach einer Notfallzulassung haben am Morgen (Ortszeit) in den Vereinigten Staaten die Impfungen gegen das Coronavirus begonnen. Der Fernsehsender CNN übertrug Bilder von der Impfung einer Krankenschwester mit dem Mittel des Mainzer Pharma-Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer im Osten des New Yorker Stadtteils Queens. "Ich möchte öffentlich Vertrauen schaffen, dass die Impfung sicher ist", sagte Sandra Lindsey nach der Impfung. "Wir erleben eine Pandemie, wir müssen alle unseren Teil beitragen. Ich möchte jeden ermutigen, sich impfen zu lassen."

Laut CNN sollten heute in allen Bundesstaaten erste Impfungen anlaufen. Am Morgen (Ortszeit) haben Fernsehsender Bilder gezeigt, wie die Kühlboxen mit dem Impfstoff in mehreren Krankenhäusern im Land angeliefert werden. Die Vereinigten Staaten erleben aktuell erneut eine verheerende Welle der Pandemie. Für den heutigen Tag wurde erwartet, dass in den USA die Marke von 300.000 Toten überschritten würde.

Mit Biontech-Impfstoff


New Yorker Krankenschwester als erster Mensch in den USA gegen Corona geimpft

Bayern: Bußgeld von mindestens 500 Euro bei Verstoß gegen Ausgangssperre

Die Bayrische Staatsregierung hat das Mindestbußgeld für einen Verstoß gegen die nächtlichen Ausgangssperren auf mindestens 500 Euro festgesetzt. Ab Mittwoch dürfen im Freistaat die Menschen zwischen 21 und 5 Uhr ihr Haus oder ihre Wohnung nur noch aus triftigem Grund verlassen.

Experten vorsichtig mit Prognosen zur Lockdown-Wirkung

Experten sind mit Prognosen vorsichtig, ob der deutschlandweite Corona-Lockdown ab Mittwoch umfassend genug ist, damit die Ansteckungszahlen wieder sinken und das Gesundheitssystem rechtzeitig entlastet wird. "Seriös wird diese Frage niemand beantworten können", sagte Max Geraedts, der Leiter des Instituts für Versorgungsforschung und Klinische Epidemiologie an der Universität Marburg, der Nachrichtenagentur DPA. "Die Erfahrungen mit dem ersten Lockdown in Deutschland lassen eine positive Wirkung erwarten, während Erfahrungen aus dem Ausland zum Teil keine so durchschlagenden Erfolge zeigen." Der Chefvirologe der Universität Heidelberg, Hans-Georg Kräusslich, sagte der dpa, man werde erst in rund zwei Wochen sagen können, welchen Erfolg die weitergehenden Maßnahmen bewirkt hätten.

Söder: Bis 10. Januar müssen sich Maßnahmen bewähren

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat dazu aufgerufen, die am Sonntag verabschiedeten Lockdown-Beschlüsse bundesweit konsequent umzusetzen. "Corona ist außer Kontrolle", sagte Söder während einer Pressekonferenz nach einer Kabinettssitzung in München. Es sei nun wichtig, "endlich die Ausnahmedebatten zu beenden". "Ob der 10. Januar das Endzeitdatum sein wird, kann niemand vorhersagen", so der CSU-Chef weiter. Die Bund-Länder-Kommission sei überzeugt, dass die nun beschlossenen Maßnahmen wirksam sein werden. Ob sie ausreichend sein werden, werde sich zeigen müssen. Am 5. Januar werde es eine Bestandsaufnahme und gegebenenfalls weitere Entscheidungen geben.

Ministerpräsidenten beim Glühweintrinken


Wie AfD-Politiker mit diesem alten Foto Stimmung machen – und wie Sie selbst solche Versuche entlarven

Handel: Politik soll das Abholen von Waren in Läden erlauben

Der Handelsverband Deutschland (HDE) dringt darauf, den Einzelhändlern im Lockdown weiterhin die Übergabe von im Internet bestellter Ware (Click and Collect) in den Läden zu erlauben. "Wir fordern, dass das Click and Collect möglich bleiben muss", sagte am Montag HDE-Sprecher Stefan Hertel der Nachrichtenagentur DPA. Das Thema sei bei den Beratungen von Bund und Ländern am Sonntag noch nicht geregelt worden und müsse jetzt von den Ländern in ihren Verordnungen geklärt werden. Auch der E-Commerce-Verband bevh, hatte zuvor erklärt, ein solcher Schritt könnte das Überleben des stationären Handels sichern und die allgemeine Versorgung der Bevölkerung sicherstellen. Unterstützung bekamen die Verbände von den Elektronikketten Media Markt und Saturn und dem Möbelhändler Ikea.

„Querdenker“-Demo an Silvester wird voraussichtlich verboten

Wegen der drastischen Einschränkung des öffentlichen Lebens angesichts der Corona-Pandemie fällt voraussichtlich auch die angekündigte "Querdenker"-Demonstration an Silvester in Berlin aus. Senat und Polizei gingen davon aus, dass Silvester und Neujahr ein Demonstrationsverbot gelten werde, sagte ein Sprecher der Senatsinnenverwaltung am Montag. Allerdings müsse der Senat die Entscheidungen des Bundes und der Ministerpräsidenten vom Wochenende noch formal beschließen. Die Polizei werde das dann den Anmeldern von Demonstrationen an diesen Tagen mitteilen. "Ansonsten wird sich die Polizei weiterhin entsprechend auf den Jahreswechsel vorbereiten", hieß es. Laut früheren Äußerungen hält es die Polizei für möglich, dass Gegner der Corona-Maßnahmen trotz eines Verbots versuchen könnten zu demonstrieren.

Kaserne in Norddeutschland soll zentrales Impfstofflager werden

Ein Kaserne im niedersächsischen Quakenbrück wird in der Coronakrise als zentrales Impfstofflager in Deutschland vorbereitet. Die Impfdosen sollten Planungen zufolge im dortigen Versorgungs- und Instandsetzungszentrum für Sanitätsmaterial gesichert und von dort verteilt werden, erklärten Militärkreise am Montag, nachdem "Spiegel" und "NDR" berichtet hatten. Aus dem Verteidigungsministerium wurde dies auf Anfrage nicht bestätigt. Die seit einigen Wochen intern bekannten Planungen waren unter Verschluss gehalten worden, weil Störaktionen – beispielsweise von Impfgegnern – verhindert werden sollen. Das Versorgungszentrum in Quakenbrück ist eine der Marine zugeordnete Bundeswehrapotheke mit größeren logistischen Fähigkeiten. 

Verband: Ansturm auf Friseursalons vor dem Lockdown

Die Friseure nach Verbandsangaben kurz vor dem Lockdown noch einmal einen "riesigen Kundenansturm". Viele verlängerten an den letzten beiden Tagen ihre Öffnungszeiten, um möglichst viele Kunden zu bedienen, sagte Jörg Müller, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Friseurhandwerks, am Montag. "Das ist natürlich nicht im Sinne des Erfinders, aber die Friseure sind absolut verzweifelt." Normalerweise sei der Dezember für Salons der umsatzstärkste Monat des Jahres, da sich kurz vor den Feiertagen noch mal viele Menschen die Haare schneiden ließen. "Dieser zweite Lockdown bedroht die Existenzen unseres kleinteiligen Handwerks", sagte Müller. 

Vor Lockdown am Mittwoch


"Riesiger Kundenansturm" auf Friseursalons: "Nicht im Sinne des Erfinders, aber …"

„Prüfung für uns alle“ – Steinmeier schwört auf harte Wochen ein

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich überzeugt gezeigt, dass die Coronakrise mit gegenseitiger Solidarität und Rücksichtnahme überwunden erden kann. "Die kommenden Wochen sind eine Prüfung für uns alle", sagte das Staatsoberhaupt am Montag in einer kurzen Ansprache in Berlin. "Wir sind ein starkes Land, weil in dieser schweren Krise so viele Menschen füreinander da sind und über sich hinauswachsen

Die kommende Wochen würden für viele Menschen eine belastende Zeit, betonte der Bundespräsident. "Die Einschränkungen gefährden wirtschaftliche Existenzen, machen einsam und drücken aufs Gemüt." Er betonte zugleich: "Wir sind dem Virus nicht schicksalhaft ausgeliefert." Es hänge an jedem einzelnen – "und wir wissen, was zu tun ist".

Mit Blick auf die bevorstehenden Weihnachtstage fügte Steinmeier hinzu: "Feiern lassen sich nachholen, über Geschenk freuen sich Freunde und Verwandte auch später noch." Jetzt gehe es darum, Gesundheit zu erhalten und Leben zu retten. 

Gesundheitsexperten des Bundes warnen vor Corona-Risiko für Raucher

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) sieht in der Gefahr von Corona-Infektionen einen zusätzlichen Grund dafür, mit dem Rauchen aufzuhören. Raucher mit geschädigtem Bronchialsystem hätten "nach aktueller Datenlage ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf", erklärte BZgA-Chefin Heidrun Thaiss am Montag in Bonn. Studien legten auch nahe, dass Raucher anfälliger für Ansteckungen seien. Dabei spielten rauchertypische Gewohnheiten eine Rolle. So würden beim Rauchen regelmäßig die Finger nahe an das Gesicht gebracht, erläuterte Thaiss. Bekannt sei generell, dass Rauchen das Immunsystem schwäche und anfälliger für Atemwegserkrankungen mache. Thaiss wies aber zugleich darauf hin, dass es zu Zusammenhängen von Rauchen und Corona bislang nur wenige aussagekräftige wissenschaftliche Studien gebe.

Tübinger Unternehmen Curevac startet Phase-3-Studie von Impfstoff-Kandidat

Das Tübinger Pharmaunternehmen Curevac hat begonnen, seinen Corona-Impfstoff-Kandidaten im Rahmen einer Phase-3-Studie an tausenden Probanden weltweit zu testen. "Wir erwarten, dass auch diese Studie die Wirkung unseres Impfstoffs zur Prävention einer Covid-19-Infektion und somit zur Bekämpfung dieser Pandemie unter Beweis stellen wird", teilte Curevac-Chef Franz-Werner Haas am Montag mit. Die EU-Kommission hatte bereits im November einen Liefervertrag mit dem Unternehmen über zunächst 225 Millionen Impfdosen abgeschlossen.

Im Rahmen der weltweiten Phase-3-Studie soll der Impfstoffkandidat nach Unternehmensangaben nun an 36.000 freiwilligen Probanden getestet werden. Dabei werde die Wirksamkeit und Sicherheit des Medikaments überprüft. Die Hälfte der Probanden erhalte den Impfstoff, die andere ein Placebo. 

„SZ“: Coronakise führt bei 40 Prozent der Bundesbürger zu Einkommenseinbußen

Die Coronakrise führt laut einem Zeitungsbericht für immer mehr Bundesbürger zu Einkommenseinbußen. Im November hätten bereits 40 Prozent der Arbeitnehmer einen Rückgang ihres Einkommens gemeldet, zitiert die "Süddeutsche Zeitung" ("SZ") in ihrer Montagsausgabe aus einer Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI). Der Anteil jener, die infolge der Coronakrise Einkommen verloren oder noch verlieren, nahm demnach seit Juni um acht Prozentpunkte zu.

Für die Studie befragte das WSI zum dritten Mal seit Ausbruch der Pandemie mehr als 6000 Arbeitnehmer. Die Untersuchung ergab laut "SZ", dass Menschen mit ohnehin schon wenig Geld besonders stark unter den finanziellen Folgen der Coronakrise leiden. 

Sechs Prozent mehr Müll in der Corona-Pandemie

Während der Corona-Pandemie haben die Privathaushalte in diesem Jahr deutlich mehr Müll verursacht. Die eingesammelte Menge von Plastik und anderen Leichtverpackungen sowie von Glas stieg in diesem Jahr um jeweils rund sechs Prozent, wie eine Umfrage des Bundesverbandes der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft (BDE) unter seinen Mitgliedsfirmen ergab. Der Grund: In Pandemiezeiten gehen die Menschen zum Essen weniger oder gar nicht mehr in Restaurants, stattdessen kaufen sie mehr ein oder bekommen Essen geliefert. Der BDE wertet die Umfrageergebnisse als Beleg dafür, dass Abfallvermeidung in Corona-Zeiten kaum möglich sei.

16.362 Fälle: Corona-Neuinfektionen deutlich über Vorwochenwert

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus bleibt auf hohem Niveau, auch wenn die deutschen Gesundheitsämter dem Robert-Koch-Institut (RKI) zum Wochenstart wieder vergleichsweise wenig neue Corona-Infektionen gemeldet haben. Innerhalb eines Tages wurden 16.362 neue Fälle übermittelt, wie das RKI am Montagmorgen bekanntgab. Das sind rund 4000 Fälle mehr als am vergangenen Montag, als die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen bei 12.332 lag. Der bisherige Rekord war am Freitag mit 29.875 gemeldeten Fällen erreicht worden. An Sonntagen und Montagen sind die vom RKI veröffentlichten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Die deutschen Gesundheitsämter meldeten zudem 188 neue Todesfälle binnen 24 Stunden. Vor genau einer Woche hatte dieser Wert bei 147 gelegen. 

Corona-Lage in Deutschland


Neuinfektionen, Intensivbetten, Todesfälle: Diese Entwicklungen geben Anlass zur Sorge

England beginnt mit Corona-Impfungen in Hausarztpraxen

In England werden von dieser Woche an Corona-Impfungen in Hausarztpraxen im ganzen Land verabreicht. Das teilte der Nationale Gesundheitsdienst NHS mit. An 100 Standorten im Land werden demnach 80-Jährige sowie Bewohner und Mitarbeiter von Pflegeheimen mit dem kürzlich in dem Land zugelassenen Präparat von Biontech und Pfizer geimpft. Zunächst konnte der Impfstoff wegen der komplizierten Lagerung bei etwa minus 70 Grad nur in Krankenhäusern verabreicht werden. 

Sechs von zehn Deutschen fanden Corona-Maßnahmen bisher zu lasch

Eine Mehrheit der Bundesbürger fand die bisherigen Corona-Maßnahmen der Regierung zu lasch. Diese Meinung vertraten sechs von zehn Deutschen (58 Prozent) Anfang vergangener Woche in einer Umfrage, wie die Bertelsmann Stiftung am Montag mitteilte. Etwa jeder Vierte (23 Prozent) empfand die Maßnahmen laut dem Demokratiemonitor der Stiftung als "gerade richtig".

Der Bertelsmann-Umfrage zufolge sehen jüngere Menschen die Corona-Politik deutlich kritischer als die Älteren. Während nur jeder Fünfte aus der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen den Umgang der Regierung mit der Corona-Pandemie als gut für die Demokratie bewerte, liege der Wert bei den über 65-Jährigen mit 62 Prozent mehr als dreimal so hoch. Yougov befragte vom 12. bis 16. November und vom 8. bis 9. Dezember jeweils mehr als 2000 Menschen. 

Lauterbach kritisiert geringe Impfbereitschaft unter Gesundheitspersonal

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat eine zu geringe Bereitschaft des Gesundheitspersonals in Deutschland kritisiert, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen. "Es überrascht mich, dass die Impfbereitschaft beim medizinischen Personal nicht deutlich höher ist und es eine so große Zurückhaltung gibt", sagte Lauterbach der Funke Mediengruppe. Vermutlich stehe dahinter die Einschätzung vieler Mediziner und Pflegekräfte, nicht zur Hochrisikogruppe gehören und durch Spezialkleidung gut geschützt zu sein.

Altmaier fordert Verzicht auf Geschenke-Einkäufe vor Schließungen

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat die Bürger dazu aufgerufen, an den beiden letzten Tagen vor dem harten Corona -Lockdown auf den Einkauf von Weihnachtsgeschenken in den Geschäften ganz zu verzichten. Die Menschen sollten wegen der Infektionsrisiken "nur das Allernötigste" einkaufen gehen, sagte Altmaier am Sonntagabend im "Bild"-Internetprogramm. 

Handel erwartet keine Hamsterkäufe in Supermärkten

Der Handelsverband HDE erwartet infolge des bevorstehenden harten Corona-Lockdowns keinen Ansturm auf die Geschäfte. "Im Lebensmittelhandel rechnen wir nicht mit Hamsterkäufen", sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth dem "Handelsblatt". Die Kunden hätten gelernt, dass die Lieferketten und die Versorgung der Bevölkerung "auch unter schwierigen Bedingungen funktioniert".

Bei Weihnachtsgeschenken könne es zwar in den nächsten beiden Tagen zu "erhöhtem Kundenaufkommen" kommen, sagte Genth. Die Händler hätten aber in den vergangenen Monaten bewiesen, dass sie funktionierende Hygienekonzepte haben. Zudem hätten viele Kunden ihre Planungen in den vergangenen Tagen sicherlich schon auf den Lockdown eingestellt.

Die Meldungen zur Coronavirus-Pandemie aus der vergangenen Woche lesen Sie hier.

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