Persönliche Gesundheit

Ist dein Gehirn fit? Mit zwei Tests findst du es heraus

Das Gehirn sollte schnell arbeiten und sich möglichst lange konzentrieren. Beide Fähigkeiten nehmen mit den Jahren ab, können aber trainiert werden. Finden Sie hier zwei Tests, die Ihren aktuellen Stand ermitteln, und zwei Übungen zum Hirntraining.

Schnelligkeit und Konzentrationsdauer sind wichtige Grundlagen der geistigen Fitness, sagt Psychologe Peter Sturm. Er hat gemeinsam mit Siegfried Lehrl den Verein „Gesellschaft für Gehirntraining“ gegründet. Um herauszufinden, wie es um diese beiden Fähigkeiten steht, empfehlen die beiden Experten die folgenden Tests.

Test 1: Schnelligkeit des Gehirns

Legen Sie eine Uhr mit Sekundenzeiger bereit oder öffnen Sie eine Stoppuhr-App auf Ihrem Smartphone. Im folgenden Kasten sehen Sie eine Abfolge aus 20 Buchstaben. Lesen Sie diese so schnell wie möglich halblaut vor und stoppen Sie dabei die Zeit.

a l w h f z k e v p m g z n r t s b j k

Wie lange haben Sie gebraucht?

  • 5 Sekunden: Das ist eine extrem gute Leistung! Sie gehören offenbar zu den Menschen, deren Gehirn besonders schnell arbeiten kann.
  • 6 bis 7 Sekunden: Das ist ein sehr guter Wert!
  • 6 bis 9 Sekunden: Die meisten Menschen liegen in diesem guten Bereich.
  • 10 Sekunden oder mehr: Führen Sie den Test an einem anderen Tag zu einer anderen Uhrzeit noch einmal durch. Die Arbeitsgeschwindigkeit des Gehirns variiert je nachdem, wie müde oder wach Sie sind, entspannt oder angespannt. Liegen Sie erneut in diesem Bereich, lohnt es sich, die Schnelligkeit Ihres Gehirns zu trainieren. Dazu eignet sich unter anderem die nachfolgende Übung „Silben-Spurt“.

Übung „Silben-Spurt“: Verbessern Sie Ihre Schnelligkeit!

Das folgende Raster zeigt zerstückelte Wörter eines chinesischen Sprichworts. Lesen Sie sich zunächst das Sprichwort durch und tippen Sie dann in der richtigen Reihenfolge auf die im Raster verteilten Buchstabenteile. Beginnen Sie mit dem grün hinterlegten Wort „Tee“.

Tee erleuchtet den Verstand,

schärft die Sinne,

verleiht Leichtigkeit und Energie

und vertreibt

Langeweile und Verdruss. Gesellschaft für Gehirntraining/FOL Im zweiten Schritt können Sie das Sprichwort auswendig lernen. Rufen Sie es dann aus dem Gedächtnis ab, um die richtigen Buchstabenteile nacheinander anzutippen. Mehr solcher Übungen finden Sie auf der Webseite der „Gesellschaft für Gehirntraining“.

Test 2: Konzentrationsdauer des Gehirns

Sie sehen gleich einen Kasten mit drei Buchstabenreihen. Die erste Reihe besteht aus vier Buchstaben, die zweite aus sieben Buchstaben und die dritte aus zwölf.

Schritt 1: Konzentrieren Sie sich zunächst auf die erste Reihe (vier Buchstaben). Lesen Sie die Buchstaben, etwa einen pro Sekunde. Schließen Sie die Augen und wiederholen Sie die Buchstaben aus dem Gedächtnis in der richtigen Reihenfolge. Öffnen Sie die Augen und schauen Sie nach, ob Sie die Buchstaben richtig wiedergegeben haben.

Schritt 2: Wiederholen Sie den Vorgang mit der nächsten Reihe (sieben Buchstaben). Lesen Sie wieder alle Buchstaben im Sekunden-Rhythmus, schließen Sie dann die Augen und wiederholen Sie die Buchstaben aus Ihrer Erinnerung. Öffnen Sie die Augen und schauen Sie nach, ob Sie die Buchstaben richtig wiedergegeben haben.

Schritt 3: Wiederholen Sie den Vorgang mit der dritten Reihe (zwölf Buchstaben).

R N K L

 

F M A S D V G

 

T N L B O K X C U M W D

Ergebnis: Die erste Buchstabenreihe sollte Ihnen nicht schwer gefallen sein. Für viele Menschen ist aber bereits die zweite Reihe nicht mehr zu schaffen. An der dritten Buchstabenfolge scheitern die meisten.

Die Gesellschaft für Gehirntraining erklärt dazu: „Die Zeit, die Sie zum Lesen der Buchstaben benötigt haben, war zu lang. Die Merkspanne war abgelaufen, bevor Sie zum Ende der Buchstabenreihe gekommen sind. Sie konnten nicht rechtzeitig zwischenspeichern, was Sie schon gelesen haben, weil Sie ja weiterlesen mussten. So ist der Faden gerissen. In der Erinnerung fehlen Buchstaben und die Reihenfolge ist durcheinander geraten.“

Das ist ein ganz normaler Vorgang. Trotzdem können Sie auch diese Fähigkeit Ihres Gehirns trainieren. Dazu eignet sich unter anderem die folgende Übung.

Übung „Dreiecke zählen“: Verbessern Sie Ihre Konzentrationsdauer!

Wie viele Dreiecke stecken in der folgenden Abbildung? Notieren Sie sich zunächst, welche Anzahl Sie auf den ersten Blick schätzen. Zählen Sie dann genau nach. Die richtige Lösung finden Sie am Ende dieses Artikels. Gesellschaft für Gehirntraining

„Brain-Tuning“ von Siegfried Lehrl und Peter Sturm

Gehirn fit halten in allen Lebensbereichen

Nervenzellen sterben im Laufe des Lebens ab, das Gehirn altert. So werden wir mit der Zeit vergesslicher, brauchen länger, um Neues zu lernen, und können komplexe Zusammenhänge nicht mehr so gut erkennen. Trotzdem müssen wir den Alterungsprozess des Gehirns nicht einfach hinnehmen. Die geistige Fitness lässt sich trainieren und so auch im Alter auf einem guten Niveau halten.

Allein mit Sudoku und Kreuzworträtseln gelingt das allerdings nicht, sagt Neurowissenschaftler Martin Korte. „Diese Tätigkeiten machen zwar Spaß, stellen aber für das Gehirn keinen Leistungsgewinn dar“, sagt Martin Korte. „Wir werden dadurch besser darin, spezifische Aufgaben zu lösen. Doch weder unser Zahlen- noch unser Faktengedächtnis verbessert sich, und vor allem wirkt sich dieses hochspezialisierte Training nicht auf andere Denktätigkeiten aus.“

Stattdessen spiele der gesamte Lebensstil eine wichtige Rolle für die Gesundheit und Fitness des Gehirns.

Checkliste: Wie gut sorgen Sie für Ihre geistige Fitness?

Je mehr der folgenden Aussagen Sie bejahen beantworten, desto besser für Ihre geistige Fitness.

Lösung zur Übung „Dreiecke zählen“: In der Figur sind elf Dreiecke versteckt.

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