Persönliche Gesundheit

RS-Virus – die vier wichtigsten Fragen und Antworten für Eltern

Die RS-Welle hat die Kleinsten mit voller Wucht getroffen, viele müssen in einer Klinik behandelt werden. Mittlerweile nimmt die Zahl der erkrankten kleinen Patienten mit RSV zwar etwas ab, dennoch ist es für Eltern wichtig, die Hintergründe zu kennen. Wir klären die vier drängendsten Fragen.

Wenn die Kleinsten leiden, blutet das Elternherz. Noch immer sorgt das RS-Virus für viele erkrankte Babys und Kleinkinder. Die eigentlich harmlose Infektion der Atemwege kann für Kinder im Alter von bis zu zwei Jahren gefährlich werden, warnt das Robert-Koch-Institut (RKI). Auch der Blick in die Kliniken zeigen: Bei beinahe 60 Prozent der behandelten Kleinkinder ist die Diagnose RSV.

Die gute Nachricht: Derzeit zeichnet sich ein Absinken der RS-Fälle bei Kleinkindern ab, heißt es im ARE-Wochenbericht des Robert-Koch-Instituts. Zumindest was die Arztbesuche betrifft. Denn die werden vom RKI nach Alter vermerkt.

Dennoch sind viele Eltern weiter verunsichert. Die vier drängendsten Fragen beantwortet von der Kinderlungenfachärztin Petra Kaiser-Labusch.

Im Video oben sehen Sie: RSV, Influenza, Corona – so schützen Sie sich am besten für die Festtage

Wie äußert sich die Erkrankung?

„Es sind die klassischen Symptome einer Erkältungskrankheit oder eines grippalen Infekts. Die Krankheit äußert sich durch Schnupfen und vor allem Husten“, erklärt Kaiser-Labusch vom Eltern-Kind-Zentrum Prof. Hess am Klinikum Bremen-Mitte in einer Pressemitteilung.

„Schwerer betroffen sind vor allem Säuglinge und kleine Kinder, weil bei ihnen die kleinen Atemwege durch die Schwellung der Schleimhaut stark verlegt werden und massive Atemnot entstehen kann.“ Erwachsene und große Kinder ohne Vorerkrankungen an Lunge und Herz hätten dagegen meist nur leichte Symptome.

Wann muss mein Kind in eine Klinik?

Grundsätzlich gilt: „Bei größeren Kindern löst das Virus oft nur eine leichte Erkrankung aus, bei den kleinen allerdings kann das Virus auch lebensbedrohlich sein. Deshalb darf man diese Infektion in dieser Situation auf keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen.“

Kaiser-Labusch empfiehlt: „Genau hinschauen muss man vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern bis etwa drei Jahre – gerade wenn sich der Husten verstärkt, sich zu einem keuchenden Husten entwickelt, die Lunge rasselt und pfeift, Atembeschwerden oder gar Atemnot auftreten und Haut und Lippen bläulich anlaufen, das Trinken nicht mehr möglich ist.“

Wie behandeln Ärzte mein Kind im Ernstfall?

Ist ein Kind schwer an RSV erkrankt, hat es eine zu niedrige Sauerstoffsättigung im Blut, so die Ärztin. „Die kleinen Atemwege sind dicht, die Lungenbläschen, die für den Gasaustausch verantwortlich sind, können nicht genügend Sauerstoff in den Kreislauf bringen. Mit Inhalationstherapien und vor allem Sauerstoffgabe, gegebenenfalls Ernährung über Magensonde oder intravenösem Zugang, versuchen wir den Kindern über diese schwierige Phase der Infektion hinwegzuhelfen.“

Wenn das nicht ausreicht, werde mit einer sogenannten High-Flow-Therapie mit Sauerstoff angereicherte Luft mit vermehrter Flussstärke zugeführt. „Ähnlich wie viele Erwachsene während der Corona-Pandemie auf diese Weise bei der Atmung unterstützt werden, werden Kinder nun wegen des RSV-Virus vermehrt auf diese Weise behandelt.“

Kann ich mein Kind vor einer RSV-Infektion schützen?

„Nein, nicht wirklich, jedes Kind muss sich früher oder später damit auseinandersetzen“, sagt Kaiser-Labusch. Hochrisikokinder wie zum Beispiel sehr kleine Frühgeborene, Kinder mit neurologischen oder chronischen Lungenerkrankungen könnten aber im ersten Lebensjahr mit einer Passivimpfung alle vier Wochen zumindest vor schweren Verläufen der RSV-Infektion geschützt werden.

In der aktuell noch andauernden Welle empfiehlt das RKI: „Eltern und Geschwister von Kindern bis zu zwei Jahren sollten während der RSV-Welle eigene Kontakte zu erkrankten Personen außerhalb der Familie vermeiden, um sich selbst und im Anschluss die Kleinkinder in ihrem Haushalt nicht anzustecken.“ Wenn sie sich dennoch anstecken, sollten sie den Kontakt mit den Kleinen vermeiden und auch innerhalb des Haushaltes die Hust- und Niesetikette beachten.

Der Mensch altert – das ist unaufhaltsam. Wir brauchen plötzlich die Lesebrille, bekommen graue Haare und steife Hüften. Doch woran liegt das eigentlich? In unserer interaktiven Grafik zeigen wir Ihnen, wie sich der Körper im Alter verändert und welche bio-chemischen Ursachen dahinterstecken.

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