Persönliche Gesundheit

Taube, kribbelnde Hände? Ein einfacher Test verrät, ob du schnell eine OP brauchst

Wenn die Hand „einschläft“, geht das unangenehme Gefühl meist nach ein paar Minuten wieder weg. Rund zehn Prozent der Erwachsenen leiden allerdings erblich bedingt besonders häufig an tauben Händen und Fingern. Ihnen hilft meist nur ein chirurgischer Eingriff.

Wenn wir auf unserer Hand liegen und dabei einen Nerv einklemmen, kann ein taubes Gefühl entstehen. Fasern in der Haut schicken als Warnung Signale an unser Gehirn, die wir als das typische Kribbeln wahrnehmen. Dass Gliedmaßen umgangssprachlich „einschlafen“, ist ganz normal.

Rund zehn Prozent aller Erwachsenen haben allerdings besonders häufig taube, kribbelnde Hände und Finger. Ihr Karpaltunnel im Handgelenk ist von Geburt an zu schmal und engt den Mittelhandnerv ein – sie leiden am Karpaltunnelsyndrom.

Ein taubes Gefühl entsteht bei Betroffenen meist beim Telefonieren, Autofahren, Radfahren, bei der Handarbeit, abends beim Einschlafen oder morgens beim Aufwachen. Schlimmstenfalls bleiben die Finger längere Zeit taub, schwellen an und schmerzen.

Karpaltunnelsyndrom erkennen

Entzündungshemmende Medikamente, eine Schiene am Handgelenk oder eine Lasertherapie zeigten in Studien keinen langfristigen Erfolg. Wer dauerhaft Beschwerden hat, sollte über eine Operation nachdenken. Lassen Sie sich rechtzeitig beraten und warten Sie nicht zu lange ab. Das erhöht die Chance, dass der eingeklemmte Nerv nach der Operation optimal regeneriert.

Mit dem sogenannten Phalen-Test erkennen Ärzte die Erkrankung bereits im Anfangsstadium. Patienten drücken die Handrücken aneinander, die Fingerspitzen zeigen dabei nach unten. Leiden sie am KT-Syndrom, entsteht durch den Druck und die gebeugten Hände schnell ein taubes Gefühl. Alternativ können Neurologen vor dem Eingriff die elektrische Leitfähigkeit der Nerven mit einer Neurografie messen, um abzuklären, ob es sich tatsächlich um das Karpaltunnelsyndrom handelt.

Hier sehen Sie die Videoanleitung von Sabrina Nickel

Karpaltunnelsyndrom behandeln

Bei einer Operation reicht in den meisten Fällen eine örtliche Betäubung. Der Chirurg durchtrennt ein Band namens Retinaculum flexorum im Bereich der Handwurzel. Bei der herkömmlichen offenen Methode setzt er dafür einen maximal drei Zentimeter langen Schnitt am Handgelenk. Behandelt er mit einer Endoskopie, bei der er eine kleine Kamera einführt, reichen ein bis zwei wesentlich kleinere Schnitte.

Nach der Behandlung sollten Patienten ihre Hand beweglich halten und die Finger immer wieder zur Faust schließen. So beugen sie steifen Gelenken vor. Nach drei Wochen ist das Gelenk meist wieder voll belastbar.

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