Persönliche Gesundheit

Warum Haare ergrauen, was dagegen hilft

Graue Haare – nur eine optische Täuschung

Ergrauen ist ein natürlicher Prozess und leicht zu erklären:

  • Jedes Haar besteht aus zahlreichen Schichten verhornter Zellen und hat eine Haarwurzel. An diesen Haarwurzeln finden sich Blutgefäße, Talgdrüsen und Zellen, die das Pigment Melatonin produzieren. Diese Zellen heißen Melanozyten.

  • Das in den Melanozyten produzierte Melanin wird in den Hornschichten des Haares eingelagert und verleihen Ihren Haaren die individuelle Farbe.

  • Im Alter lässt bekanntlich alles etwas nach, so auch die Melanin-Produktion. Die zuständigen Zellen bilden zuerst weniger Pigmente, im Laufe der Zeit sterben sie jedoch ganz ab. Es fehlt damit der Nachschub an Farbe fürs Haar.

  • Der Platz für den Farbstoff in den Hornschichten des Haares verschwindet aber nicht einfach, nur weil keine Pigmente nachkommen. Unser Körper löst dieses Problem, indem er diese leeren Stellen mit winzig kleinen Luftbläschen füllt. Diese lassen das Haar dann weiß erscheinen.

  • Die zuständigen Zellen reduzieren nicht alle gleichzeitig ihre Pigmentproduktion und sterben auch nicht zur gleichen Zeit ab. Unsere Haarpracht besteht dann irgendwann aus einer Mischung aus weißen und pigmentierten Haaren. Und diese Mischung erscheint grau.

  • Somit gibt es graue Haare eigentlich gar nicht: Sie sind entweder pigmentiert, also farbig – oder eben weiß, dann aber richtig weiß. Was wir als graue Haare wahrnehmen, ist vielmehr ein Streich, den uns unsere Augen spielen.

Das Alter ist ein natürlicher Grund für das „Ergrauen“. Daneben gibt es jedoch zahlreiche andere Faktoren, die Einfluss auf die Melanin-Produktion und somit auf die Haarfarbe haben. Dazu zählen beispielsweise bestimmte Medikamente wie etwa die Chemotherapie. Auch  Erkrankungen der Schilddrüse, Nährstoff- und Vitaminmangel  sowie Hormonstörungen fördern graue Haare. Wer raucht, aggressive Haarpflegeprodukte benutzt oder ständig unter Stress steht, muss ebenfalls früher damit rechnen, seine braune, blonde, rote oder schwarze Haarpracht gegen Grau einzutauschen.

Was gegen graue Haare hilft

Da der Farbverlust auf dem Kopf ein natürlicher Prozess ist, können Sie ihn nicht aufhalten. Eine gesunde Lebensweise bewahrt aber die farbige Haarpracht etwas länger. Dazu zählt auch, etwas gelassener durchs Leben zu gehen – und sich nicht wegen jeder Kleinigkeit „graue Haare wachsen“ zu lassen.

Kommen Sie gar nicht klar mit grauem Haar – dann bietet die Kosmetikindustrie zahlreiche Mittelchen, die grauen Strähnen zu kaschieren. Ob Sie kurzfristig tönen oder langfristig färben – gesund für die Kopfhaut ist beides auf Dauer nicht.

Dann gibt es da noch die Renaturierung. Damit erhalten Sie Ihre ursprüngliche Haarfarbe zurück. Bei dieser Methode reagiert ein künstlicher Melaninersatzstoff mit Sauerstoff und „färbt“ so das Haar. Bis Sie einen Erfolg sehen, dauert es einige Anwendungen.

Der große Nachteil: Sobald Sie die Renaturierung beenden oder nicht regelmäßig anwenden, sind Sie kurze Zeit später wieder grau. Zudem sind die Produkte recht teuer.

Über Nacht ergraut – kaum möglich

Wer kennt sie nicht: Geschichten, wie jemand über Nacht grau geworden ist – vor Schreck, durch ein traumatisches Erlebnis oder sonst ein Ereignis.Das sind nur Geschichten – über Nacht können Sie nicht ergrauen.

Nachdem Sie wissen, wie Haare „ergrauen“, ist das auch nur logisch. Schließlich stellen nicht alle zuständigen Zellen die Pigmentproduktion von heute auf morgen gleichzeitig ein. Und dann sind ja noch die Farbstoffe da, die bereits in den Hornschichten der Haare eingelagert sind.

Haare können aber auch schon in jüngeren Jahren grau werden. In der Regel liegt dann eine genetische Veranlagung vor, wenn Sie nicht durch Chemikalien, Stress oder Nikotin nachhelfen. Wurden in Ihrer Familie die Generationen vor Ihnen schon früh grau, erwischt es Sie wahrscheinlich auch.

Es gibt aber tatsächlich eine Möglichkeit, unverhofft mit nur noch grauen Haaren auf dem Kopf aufzuwachen. Die sind dann aber nicht plötzlich ergraut – sondern die Einzigen, die noch da sind. Die restlichen können nämlich wirklich über Nacht ausfallen: Beim sogenannten „kreisrunden Haarausfall", einer speziellen Erkrankung, fallen den Betroffenen anfangs nur die pigmentierten Haare aus. Geschieht das innerhalb kurzer Zeit, wacht derjenige morgens auf und nur noch die grauen Haare – genaugenommen die weißen Haare – sind vorhanden.

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