Gesundheit

Mein liebes Tagebuch

Großer Frust: Unser geplantes Botendienst-Honorar soll nach jüngsten Ankündigungen der Bundesregierung nicht mit dem raschen Krankenhaus-Zukunftsgesetz kommen, sondern erst mit unserem lahmen Apothekenstärkungsgesetz. Das Fatale daran: Ob und wann es kommt, stünde dann in den europäischen Sternen. Außerdem könnte das neue Honorar zu Lasten des Budgets für unsere Dienstleistungen gehen. Wir wären wieder die Gekniffenen. Große Schlappe für den Telemedizin-Anbieter Teleclinic, der unters Dach von Zur Rose/DocMorris geschlüpft ist: Der Deutsche Apotheker Verlag war zur fristlosen Beendigung der bestehenden Kooperation mit Teleclinic berechtigt, urteilt das Landgericht Stuttgart. So ist’s recht. 

24. August 2020

Ende des Jahres gibt’s ein Revirement an unserer ABDA-Spitze – das lässt sich jetzt schon voraussagen. Zum einen hat ABDA-Präsident Friedemann Schmidt bereits seit Längerem angekündigt, nicht mehr kandidieren zu wollen, zum andern hat nun auch Andreas Kiefer verlauten lassen, sich nicht mehr zum Präsidenten der Bundesapothekerkammer (BAK) wählen zu lassen, aus gesundheitlichen Gründen, wie er sagte. Mein liebes Tagebuch, somit bleibt uns vom bisherigen Trio (hier ohne Adjektiv) – manche sprachen auch liebevoll von der heiligen Dreifaltigkeit – nur Fritz Becker, Chef des Deutschen Apothekerverbands, erhalten. Zumindest wird er wohl zur Wiederwahl antreten, und Gegenkandidaten sind bisher auch nicht in Sicht. Anders bei den zwei anderen Präsidiums-Pöstchen. Zur Wahl auf den ABDA-Präsidiumssessel hat Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, ihr Hütchen in den Ring geworfen: „Ich kandidiere.“ Und die Nachfolge von Kiefer würde gerne Thomas Benkert, Präsident der Bayerischen Landesapothekerkammer und Vizepräsident der BAK, antreten. Weitere Kandidatinnen und Kandidaten gibt es derzeit nicht, weder für den Posten des ABDA-Präsidiums noch für den BAK-Vorsitz. Also, mein liebes Tagebuch, eigentlich schade, dass noch keine weiteren Bewerbungen vorliegen. Eine Wahl sollte eigentlich auch etwas mit Auswählen zu tun haben. Außerdem ist es doch eine größere Herausforderung, sich gegen Mitbewerberinnen und Mitbewerber durchsetzen zu können, mit einem guten Programm, mit Ideen und nicht zuletzt mit Charisma. Also, nichts gegen die beiden, die zur Wahl antreten wollen – gut so! Aber wo schlummern weitere potenzielle Bewerberinnen und Bewerber für die ABDA-Spitze? Mit Betonung auf Bewerberinnen! Es muss doch noch verborgene berufspolitisch fähige Talente geben, oder nicht?

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